„Kann mir keine 5 Seiten Dialog merken“Michael J. Fox spricht offen über Karriereende

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Michael J Fox

Michael J. Fox bei einer Gala im November 2018.

„Mein Kurzzeitgedächtnis ist hinüber“ – Mit diesem Satz beendete Michael J. Fox vor knapp zwei Jahren seine Karriere als Schauspieler. Der als Marty McFly aus „Zurück in die Zukunft“ in den 1980er Jahren zu einem der beliebtesten Schauspieler der USA avancierte Fox konnte sich einfach keine Texte mehr merken – verursacht durch die Krankheit Parkinson, an der er seit 1991 leidet.

Im US-Podcast „Working It Out“ erklärte Fox nun, wie er die Herangehensweise an Rollen in den letzten Jahren seiner Karriere veränderte. „Als ich das Spin-off von ‚Good Wife‘, nämlich ‚The Good Fight‘, drehte, konnte ich mich nicht mehr an den Text erinnern. Ich konnte mich einfach nicht an den Text erinnern“, sprach Fox über die Dreharbeiten im Jahr 2019.

Michael J. Fox über Texthänger: „Dann rinnt mir kein Schweißtropfen über die Stirn“

Für Fox damals ein Schock, hatte doch das Lernen von Texten laut eigener Aussage immer zu seinen Stärken gehört. Trotzdem habe er keinen zusätzlichen Druck beim Dreh verspürt: „Wenn ich weiß, dass eine sehr teure Steadicam-Aufnahme davon abhängt, dass ich den Text kenne, dann rinnt mir kein Schweißtropfen über die Stirn.“

Die Parkinson-Erkrankung hatte zum Ende seiner Karriere einen immer größer werdenden Einfluss auf seine Arbeit als Schauspieler. Bei den Dreharbeiten für Kiefer Sutherlands Serie „Designated Survivor“ (2016 bis 2019) verkörperte Fox in der zweiten Staffel einen Anwalt. Am Set kam es immer wieder zu Texthängern. „Es ging um dieses juristische Zeug und ich konnte es einfach nicht verstehen“, so der „Zurück in die Zukunft“-Star im Podcast.

Karriereende von Michael J. Fox bahnte sich lange an

Zu diesem Zeitpunkt sei Fox selbst klar geworden, dass er so nicht weitermachen möchte. „Nun, das war‘s. Weiter geht‘s. Ein Schlüsselelement dieses Prozesses ist das Auswendiglernen von Zeilen, und das kann ich nicht.‘“ Für Michael J. Fox sei danach klar gewesen, keine Rollen mehr mit viel Text zu übernehmen. „Ich kann mir keine fünf Seiten Dialog merken. Ich kann es einfach nicht“, habe er sich eingestehen müssen.

Lange Zeit kaschierte Michael J. Fox seine Symptome vor der Kamera. Erste Tremor-Symptome traten 1991 während der Dreharbeiten zum Film „Auf die harte Tour“ (The Hard Way) durch Zittern des kleinen Fingers der linken Hand auf. Fox gelang es jedoch, die Krankheit jahrelang durch gezieltes Schauspielern zu überdecken.

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Erst im Dezember 1998 räumte er gegenüber der US-Zeitschrift „People“ ein, an Parkinson erkrankt zu sein. 2002 schrieb Fox das Buch „Lucky Man“, eine Autobiographie, in der er die intensiven Erfahrungen mit Parkinson schildert. (pst)

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