Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Urstoff-BrauhausNeuer Glanz am alten Platz

Lesezeit 3 Minuten

Frechen-Buschbell – Von außen und auf den ersten Blick könnte man denken, es sei alles wie immer – dabei ist die Urstoff-Schänke in Buschbell-Hücheln quasi von Grund auf erneuert: Mit dem Wechsel des Pächters wurden das traditionelle Brauhaus und der Biergarten frisch renoviert. Das Strom- und Lüftungssystem wurde komplett erneuert und die Räume frisch gestrichen sowie eingerichtet.

Außerdem wurde sie umbenannt in „Das Urstoff Brauhaus und Biergarten“. „Wir haben uns ganz bewusst für eine Namensänderung entschieden, um den Wechsel anzuzeigen und um den Brauhauscharakter hervorzuheben“, erklärt die neue Pächterin Ute Schneider. Das Geschäft mit dem Bier ist für die Königsdorferin kein Neuland. Sie hat zehn Jahre im Marketing einer Kölner Brauerei gearbeitet und ihr Mann Michael ist Diplom-Brauingenieur. Mitte Januar waren die vorherigen Pächter Ralph und Thomas Trunz ausgezogen, die nun das Brauhaus „Alter Bahnhof“ in Frechen führen.

Seit März hat das „neue“ Urstoff nun geöffnet. Bei dem Umbau sind eigentlich nur die alten Bodenkacheln und die Wände geblieben, alles andere ist neu – von der Theke über die Einrichtung bis hin zum Kücheninventar. Das Inventar mutet weniger rustikal, dafür eher sachlich, schlicht und modern an. Von Künstlern gestaltete Tische, weiß getünchte Wände und Bleifenster-Türen aus dem ehemaligen Küppers-Brauhaus. „Wir haben versucht eher einen sachlichen und modernen Brauhauscharakter zu bekommen, nichts mit Vorhängen und weißen Tischdeckchen“, so Schneider. Auch die Speisekarte sei grundsätzlich umgestellt worden. Die Standardkarte und die wöchentlich wechselnde Karte bieten brauhaustypische regionale Küche– soweit es eben geht, sollen die Produkte aus dem Rhein-Erft-Kreis stammen.

Die Seele des Brauhauses, das in der dazugehörigen Brauerei produzierte Hüchelner Urstoff-Bier, ist natürlich erhalten geblieben: „Das ist das Zugpferd abgesehen von der Attraktivität des alten Brauhauses natürlich.“ Das eigene Bier mache 80 Prozent der ausgeschenkten Getränke aus. Nach wie vor verantwortlich für die Güte dieses naturtrüben, ungefilterten, obergärigen Bieres ist der 77-jährige Braumeister Werner Hintermeier.

Seit 1953 braut er hier das Bier und seit circa 20 Jahren das Hüchelner Urstoff: „Wer dieses löbliche Nass zu sich nehmen will, muss hierherkommen“, sagt er. Denn nur hier werde es ausgeschenkt. Von der Brauerei gibt es einen direkten Zugang zum Biergarten, durch den das frisch gebraute und in Fässer abgefüllte Bier gleich hinter die Theke gerollt wird. Auch der Biergarten im Innenhof des Vierkanthauses wurde umgestaltet und die hölzernen Überdachungen entfernt. An diesem Wochenende wird die Freiluftsaison mit der Fußball-EM eröffnet. Auf einer zwei mal drei Meter großen Leinwand im Biergarten können Ballbegeisterte die Spiele verfolgen und mit „Urstoff“ anstoßen.

Öffnungszeiten bei Biergartenwetter: dienstags bis donnerstags ab 17 Uhr, freitags ab 15 Uhr, samstags, sonntags und an Feiertagen ab 12 Uhr. Bei Brauhauswetter: dienstags bis sonntags und an Feiertagen ab 17 Uhr, montags Ruhetag. Die Brauerei ist an Arbeitstagen von 8 bis 18.30 Uhr geöffnet: ☎ 02234/9516600.