Versorger Mainova senkt vorerst Preise für Neukunden
Frankfurt/Hamburg – Das kommunale Frankfurter Energieunternehmen Mainova senkt vorerst seine Preise für Neukunden in der Grundversorgung. Man folge der Einstweiligen Verfügung des Landgerichts Frankfurt, erklärte das Unternehmen am Dienstag. Gleichwohl halte man die Entscheidung für falsch und werde dagegen Widerspruch einlegen. Die Arbeitspreise würden auf das Niveau abgesenkt, das die Bestandskunden zahlen.
Mainova hatte zum 3. Januar einen Tarifsplit in der Grund- und Ersatzversorgung eingeführt. Hintergrund sind die stark gestiegenen Energiepreise, in deren Folge vor allem Discountanbieter die Belieferung ihrer Kunden eingestellt haben. Als Grundversorger musste die städtisch kontrollierte Mainova nach eigenen Angaben 5000 Gaskunden und 7600 Stromkunden aufnehmen. Für deren Versorgung müsse Strom und Gas zu vergleichsweise hohen Preisen zugekauft werden, dementsprechend verlangte man von den Neukunden zunächst höhere Preise.
Das Unternehmen bezeichnete die von einem Konkurrenten erzwungene Gerichtsentscheidung als „falsch”. Sollte sich die Rechtsauffassung des Landgerichts Frankfurt bundesweit durchsetzen, wäre dies ein Bärendienst für die Kunden, argumentierte Mainova. „Denn damit werden die Risiken, die mit den kurzfristig angelegten Geschäftsmodellen der Energiediscounter einhergehen, auf die Schultern aller Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung abgewälzt.” Auch wegen der anderslautenden Entscheidungen der Landgerichte in Berlin, Leipzig und Köln rechne man sich gute Aussichten aus.
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