Was erwartet Hessens Schüler in und nach den Sommerferien?

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Wiesbaden – Endlich Sommerferien! Sechs Wochen lang findet an Hessens Schulen kein regulärer Unterricht statt. Vielfache Angebote für die Kinder und Jugendlichen zum Lernen oder Nachholen von Stoff wird es in den Ferien aber trotzdem geben. Auch die Planungen für den Start ins Schuljahr 2022/23 Anfang September mit Blick auf die Corona-Maßnahmen und neue Projekte im Unterricht laufen bereits. Die Deutsche Presse-Agentur stellt eine Auswahl der Vorhaben vor:

Lerncamps:

Wie schon n den Osterferien bieten Schulen im Land wieder freiwillig Lerncamps zur Kompensation von Lernrückständen für die eigenen Schülerinnen und Schüler an. An mindestens drei Tagen findet eine individuelle Förderung bedarfsorientiert in verschiedenen Fächern vor Ort statt.

Sprachförderung in den Ferien:

Spezielle Sprachförderung bieten die „ZuBaKa-Feriencamps” und der „Deutschsommer - Ferien, die schlau machen!”. Im Deutschsommer gibt es für Grundschülerinnen und Grundschüler am Übergang zur vierten Klasse mit Deutschförderbedarf ein dreiwöchiges Ferienangebot, das Sprachunterricht in Kleingruppen mit theaterpädagogischen Elementen sowie ergänzende Freizeitaktivitäten umfasst.

Schwimmkurse:

Wer nicht nur lernen möchte, kann ein Schwimmangebot des Landes nutzen. Es werden kostenfreie Schwimmkurse in Kooperation mit der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), dem hessischen Schwimm-Verband und dem Sportministerium angeboten.

Förderprogramm „Löwenstark”:

Die Angebote in den Ferien sind Bestandteil des Landesförderprogramms „Löwenstark - der BildungsKICK”. Damit sollen Maßnahmen des regulären Schuljahres ergänzt werden. Kultusminister Alexander Lorz (CDU) verweist auf die Bedeutung des Angebots mit Blick auf das neue Schuljahr, bei dem das Aufholen von verpasstem Lernstoff wegen der Corona-Pandemie ein wichtiger Bestandteil sein werde. Insgesamt haben sich zu den freiwilligen Ferienangeboten hessenweit rund 15.000 Schülerinnen und Schüler angemeldet.

Corona:

Zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus wird es nach den Sommerferien zwei Präventionswochen an den Schulen im Land geben. Während dieser Zeit bekommen alle Schülerinnen und Schüler pro Woche drei Antigen-Selbsttests für eine freiwillige Testung zu Hause angeboten. Alle Kinder und Jugendlichen erhalten vor den Ferien zudem von den Schulen fünf dieser Tests zum Mitnehmen, um sich in den letzten Tagen der Ferien und am Morgen des ersten Schultags freiwillig zu Hause testen zu können.

Das Kultusministerium plant, nach den Präventionswochen wieder zwei Tests pro Woche zur freiwilligen Testung anzubieten. Das freiwillige Tragen einer Maske in der Schule soll möglich bleiben. Im Fall einer Infektion wird für das neue Schuljahr 2022/23 empfohlen, in der betroffenen Klasse oder Lerngruppe für den Rest der Woche freiwillig eine medizinische Maske zu tragen.

Pilotprojekt „Digitale Welt”:

Im September startet ein Pilotprojekt für das neue Unterrichtsfach „Digitale Welt” in zwölf weiterführenden Schulen im Land mit rund 70 Klassen der Jahrgangsstufe fünf. Das Projekt soll grundlegende Kompetenzen der Informatik mit der ökonomischen und ökologischen Bildung verbinden. Im Unterricht geht es etwa darum, wie digitale Technologien zur Lösung sozialer, ökonomischer und ökologischer Problemstellungen beitragen können. Zwei freiwillige zusätzliche Schulstunden je Woche sind in den teilnehmenden Schulen vorgesehen.

Türkisch als zweite und dritte Fremdsprache:

In einem weiteren Pilotprojekt wird mit Beginn des Schuljahres 2022/2023 an der Georg-August-Zinn-Europaschule in Kassel sowie an der Clemens-Brentano-Europaschule in Lollar Türkisch als zweite und dritte Fremdsprache angeboten. Weitere Schulen könnten im Schuljahr darauf folgen. Portugiesisch und Arabisch sollen im Schuljahr 2023/2024 zu Unterrichtsfächern an Hessens Schulen werden.

Islamischer Religionsunterricht:

Im kommenden Schuljahr soll es in Hessen wieder islamischen Religionsunterricht in Kooperation mit dem türkischen Moscheeverband Ditib geben. Dieser bekenntnisorientierte Religionsunterricht war wegen eines Rechtsstreits zwischen dem Land und Ditib zeitweise ausgesetzt. In der Zeit hatte das Land das Fach Islamunterricht eingeführt, das anders als der konfessionsgebundene Religionsunterricht ohne explizites Bekenntnis zum Glauben ist.

© dpa-infocom, dpa:220720-99-85127/3 (dpa/lhe)

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