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Zehn Wochen alt, voller UrinVerkauft auf dem Parkplatz – illegaler Welpenhandel bei Köln aufgedeckt

2 min
Die kleine Hündin wurde illegal nach Deutschland importiert.

Die kleine gerettete Hündin wird im Arm gehalten, nachdem man sie illegal nach Deutschland transportiert hatte.

Auf einem Parkplatz in Frechen wurde ein Welpe verkauft. Tierschützer decken dabei eine illegalen Handel auf.

Sie ist gerade einmal zehn Wochen alt, hat verklebtes Fell, schmutzige Ohren und wurde wie eine Ware für 800 Euro angeboten: Ein kleiner Bichon-Welpe ist vergangene Woche zum Symbol für das Elend im illegalen Welpenhandel geworden.

Tierschützer von PETA und dem Team von „Adoptieren statt Produzieren“, dem neuen Verein von Profi-Hundetrainer Martin Rütter, haben am vergangenen Mittwoch (9. Juli) in Frechen gemeinsam mit der Polizei einen kriminellen Welpenverkauf aufgedeckt und das kleine Hundemädchen gerettet.

Treffpunkt McDonald's – kriminelle Übergabe in Kölns Umland

Die Übergabe des Welpen war über das Anzeigenportal „Quoka.de“ verabredet worden. Treffpunkt: der Parkplatz eines McDonald’s in Frechen. Das Inserat versprach einen „gesunden Bichon-Welpen“ für 800 Euro – tatsächlich war das Tier völlig verwahrlost. Sein Fell war mit Urin verklebt.

Zwei Männer tauchten mit dem Hund auf. Doch statt Käufer warteten dort bereits eine Mitarbeiterin von PETA, Mitglieder von Rütters Team und die Polizei.

Der illegale Welpenhandel floriert auch in der Nähe von Köln. Diese kleine Hündin wurde gerettet.

Der illegale Welpenhandel floriert auch in der Nähe von Köln. Diese kleine Hündin wurde gerettet.

Die Beamten nahmen die Personalien der Händler auf, stellten den Welpen sicher und brachten ihn umgehend in die Quarantänestation des Tierheims Bergheim. Dort wird die kleine Hündin nun medizinisch betreut.

Herkunft unklar: Impfpapiere wertlos

Laut mitgeführter Papiere stammt die Hündin vermutlich aus Rumänien. Doch der Impfstatus war unvollständig, die Einreise nach Deutschland illegal. Zudem war das Tier noch viel zu jung, um überhaupt transportiert zu werden. Laut PETA wird es nicht das einzige sein.

„Allein auf den größten Internetplattformen werden monatlich 17.000 bis 20.000 Welpen zum Verkauf angeboten – viele davon, wie auch in diesem Fall, illegal transportiert“, erklärt Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA.

Auch Johanna Henkel vom Verein „Adoptieren statt Produzieren“ warnt dringend davor, Hunde online zu kaufen: „Dieser Fall ist wieder ein sehr trauriges Beispiel für die grausamen Machenschaften des Welpenhandels und zeigt deutlich, warum man keine Tiere im Internet kaufen sollte. Die Gefahr, skrupellose Netzwerke zu unterstützen, ist einfach viel zu hoch. Am Ende leiden vor allem die Tiere.“