AutobahnenNeue Messgeräte für NRW – So funktioniert der mobile Blitzer

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Nordrhein-Westfalen – Anhänger abstellen und los geht die Messung: Das Landesamt für zentrale polizeiliche Dienste stattet nun auch die Polizei Dortmund mit einem neuartigen Gerät zur Geschwindigkeitsmessung aus.
Der sogenannte Enforcement Trailer ist mobil und kann laut Hersteller über eine Akkuversorgung mindestens fünf Tage autonom arbeiten.
Wie funktioniert der „Enforcement Trailer“?
Zunächst einmal wie ein ganz normaler Blitzer. Ein Laser misst die Geschwindigkeit der Autos und Lkw. Und das laut Hersteller gleichzeitig über mehrere Spuren hinweg. Fährt jemand zu schnell, lösen die Kamera und die typische rote Blitzlampe aus. Neu ist, dass die Blitzanlage ohne Personal auskommt.
Laut Herstellerangaben mindestens fünf Tage am Stück, mehrere Akkus stellen die Stromversorgung sicher. „Sie stellen das Gerät ab und können es einfach laufen lassen“, sagte ein Sprecher des Herstellers „Vitronic“. Transportiert wird es wie ein Anhänger, es lässt sich absenken, so dass die Räder verdeckt sind.
Was erhoffen sich die Behörden von dem Einsatz des Gerätes?
Personalkosten sparen, Geld in die Kassen der Kommunen spülen oder Unfallzahlen senken. Es gibt viele Gründe für den Einsatz von Geschwindigkeitsmessgeräten. „Uns geht es darum, die Straßen sicherer zu machen.
Die Geschwindigkeit steht häufig im Zusammenhang mit Unfällen“, sagte eine Sprecherin der Polizei Dortmund. Die Beamten könnten sich in der Zeit, in der das Gerät eigenständig die Kontrollen durchführt, um andere Dinge kümmern.
Wie gut ist das Gerät gegen Vandalismus geschützt?
Immer wieder zerstören Unbekannte Geschwindigkeitsmessanlagen. Mit Waffen schießen sie auf Radarfallen oder beschmieren die Linsen der Geräte mit Farbe.
Der „Enforcement Trailer“ ist laut Hersteller gegen genau solche Angriffe geschützt. „Das Gehäuse ist schusssicher und kann mit einer Alarmanlage ausgestattet werden“, sagte der „Vitronic“-Sprecher. Außerdem sei der Spalt für Kamera und Messgerät mit Panzerglas ausgestattet.
Wie fehleranfällig ist das Messverfahren?
Das Gerät misst die Geschwindigkeit mithilfe von Lasertechnik. Dieses Verfahren wird laut Hersteller seit 2006 eingesetzt und ist deutlich sicherer als das herkömmliche Radarverfahren.
„Da gab es viele Fehlerquellen, die der Beamte nach jeder Messung selbst erstmal ausschließen musste“, erklärte der Sprecher der Herstellers. Der „Enforcement Trailer“ könne dank der verbauten Lasertechnik komplett autonom arbeiten.
Was für Erfahrungen haben die Behörden mit dem Gerät bisher gemacht?
Bisher wurden laut dem Landesamt für zentrale polizeiliche Dienste (LZPD) drei solcher Messgeräte für Nordrhein-Westfalen angeschafft. „Die sind in Köln und nun eben auch in Düsseldorf und Dortmund im Einsatz“, sagte LZPD-Sprecher Jan Schabacker. „Wir haben positive Erfahrungen gemacht und werden prüfen ob wir weitere Geräte für den landesweiten Gebrauch anschaffen werden.“
Wo wird das Gerät eingesetzt?
„Wir planen den Einsatz erstmal im Autobahnbereich“, sagte eine Sprecherin der Polizei Dortmund. Auch vom LZPD hieß es: „Wir können so auch Messstellen erschließen, die bislang nicht möglich waren.Beispielsweise an Autobahnen oder Autobahnbaustellen.“
Auch der Einsatz in der Nacht sei problemlos möglich. In Frankfurt wird das Gerät seit dem Sommer getestet: „Verschiedene Standorte können über mehrere Tage hinweg – somit auch nachts – überwacht werden“, teilte das dortige Straßenverkehrsamt. Nach Angaben der Behörde kostet das mit einem Alarmmelder ausgestattete Gerät etwa 120.000 Euro. (dpa)