Hochzeit, NachwuchsRing der Oma aus Langenfeld soll bei „Bares für Rares“ abräumen

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Horst Lichter (M.) und Justin Azzat (l.) tauschen bei der Expertise mit Rezepa-Zabel (r.) Komplimente aus.

Horst Lichter (M.) und Justin Azzat (l.) tauschen bei der Expertise mit Rezepa-Zabel (r.) Komplimente aus.

Bei ZDF-Moderator Horst Lichter kann der Baubegleiter aus Langenfeld direkt Sympathiepunkte sammeln.

Justin Azzat aus Langenfeld am Rhein wollte bei „Bares für Rares“ seine Haushaltskasse ein wenig aufpolieren. Der werdende Vater könnte ein wenig Bares gegen Rares gerade gut gebrauchen. Aber konnte der 29-Jährige die Händlerrunde in der Sendung am Montag (11. März) überzeugen?

Mit dabei hatte er den Ring der Oma. Sollte er bei „Bares für Rares“ Erfolg haben, werde das Geld mit der Familie seiner frisch vermählten Ehefrau aufgeteilt, verriet der Baubegleiter im Vorfeld.

„Bares für Rares“: Horst Lichter umgarnt Expertin Rezepa-Zabel

Der alte Charmeur Horst Lichter ließ zu Beginn der Expertise seine Qualitäten spielen: „Das ist der liebste Blick, den ich bei Dir habe“, flötete der ZDF-Moderator los. „Man merkt einfach, wie Du da rein tauchst, in das Schmuckstück!“

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Gemeint war Dr. Heide Rezepa-Zabel. Mit einer Juwelierlupe begutachtete die „Bares für Rares“-Expertin gerade den Ring der Oma aus Langenfeld und schien voll in ihrem Element. Tatsächlich müsse man „in jede Facette“ eintauchen, um die Einschüsse sehen zu können, erklärte Rezepa-Zabel mit einem verlegenen Lachen.

Den Ring trage seine Großmutter nicht mehr. Er sei also im Auftrag bei „Bares für Rares“, berichtete Justin Azzat im Gespräch mit Horst Lichter.

„Bares für Rares“: Horst Lichter tauscht mit Justin Azzat Komplimente aus

Der ZDF-Moderator war nach dem kleinen Austausch mit Rezepa-Zabel offenbar so richtig in Fahrt gekommen und machte bei der Begrüßung von Justin direkt weiter mit seiner Charmeoffensive. „Coole Frisur hast Du“, zeigte sich Lichter begeistert von der Haartolle des 29-Jährigen. Ein Kompliment, das Justin mit der Würdigung des ausgefallenen Schnurrbartes Lichters zurückzugeben wusste.

„Ha, Tschakka, siehst du, auch Herren können sich gegenseitig loben!“, freute sich der „Bares für Rares“-Moderator.

„Bares für Rares“-Expertise erklärt Stilbruch der 1950er-Jahre

Der Ring stamme aus den 1950er-Jahren, begann Rezepa-Zabel unterdessen ihre Expertise: „In den 50ern sollte es opulent sein, schwungvoll!“ Das erkenne man schon am Aufbau der Ringschiene: Flach, aufgetrieben und gespreizt zur Ringschulter hin. Und darüber sei eine Zunge gelegt worden, das zur Mitte hin ein geschwungenes Band um die Ringsteine lege.

Der Ring bei der Expertise von „Bares für Rares“.

Der Ring bei der Expertise von „Bares für Rares“.

Bei dem Stein handele es sich um ein Modul aus Diamanten an der Seite und einem in Platin gefassten Brillanten in der Mitte. Das klinge nicht nur wie ein Stilbruch, das sei leider auch einer, so die „Bares für Rares“-Expertin weiter. Das sei der Mangelwirtschaft und politischen Sanktionen aus den 1950er-Jahren geschuldet. „Man konnte nur auf das zurückgreifen, was man zur Verfügung hatte.“ Der Ring sei demnach aus einem anderen, älteren Schmuckstück herausgearbeitet und zu einem neuen Ring um moduliert worden.

„Bares für Rares“-Schätzpreis bleibt deutlich unter Wunschpreis

Das alles sei aber wirklich fein gemacht und auch die Steine hätten Qualität. Zudem sei der Ring in einem guten Zustand. Aber ist das Schmuckstück wirklich den Wunschpreis der Familie Azzat aus Langenfeld wert? Der lag nämlich zwischen 1500 und 2000 Euro.

Ein klares Nein: Der Schätzpreis bei Bares für Rares lag nämlich nur 600 bis 800 Euro.

Die Händlerkarte nahm Justin Azzat dennoch mit. Er wolle abwarten, wie die Händlerrunde auf den Ring reagieren und dann „einfach nach Gefühl handeln“.

Weg zur „Bares für Rares“-Händlerrunde wird zur Enttäuschung

Die Gebote hielten sich zunächst im niedrigen dreistelligen Bereich, begannen bei 200 Euro und schraubten sich in 50-Euro-Schritten langsam nach oben. Bei 460 Euro kam jedoch bereits die erste Nachfrage, ob Herr Azzat für diesen Preis verkaufen wolle.

Bald wurde klar: Die Spanne zwischen Wunschpreis und der Summe, welche die Händlerrunde bereit war, zu zahlen, war einfach zu groß. Und so musste Justin Azzat den Ring von der Oma wieder mit nach Hause nehmen.

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