„Darf nicht wahr sein!“Bieterschlacht um Fund aus Sozialwarenhaus Frechen bei „Bares für Rares“

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Die Vasen aus dem Sozialwarenhaus Frechen gingen bei „Bares für Rares“ für einen unerwarteten Preis über den Tisch.

Die Vasen aus dem Sozialwarenhaus Frechen gingen bei „Bares für Rares“ für einen unerwarteten Preis über den Tisch.

Als Spende wurden die zwei Vasen ins Sozialwarenhaus Frechen gebracht. Die Mitarbeiterinnen ahnten, dass sie mehr wert sein könnten.

Über die Anreise ins Pulheimer Walzwerk, wo die ZDF-Trödelsendung „Bares für Rares“ aufgezeichnet wird, konnte sich Petra Busch-Gremmler schonmal nicht beklagen. Die Diplom-Psychologin kommt nämlich aus Frechen, also direkt „um de Eck herüm“, wie Moderator Horst Lichter sich begeisterte.

Frau Busch-Gremmler arbeitet auch im Sozialwarenhaus Frechen, wo ihr und ihren Kolleginnen zwei Vasen ins Auge gefallen sind. „Und wir haben im Internet nachgeschaut und festgestellt, dass die möglicherweise doch etwas mehr wert sein könnten“, erzählt die Frechenerin. Bei „Bares für Rares“ wollte sie als Vertreterin des Sozialwarenhauses am Dienstag (20. Februar) herausfinden, ob ihre Vermutung zutrifft.

Expertise bei „Bares für Rares“: Vasen stammen von königlichem Hoflieferanten

Auch Experte Detlev Kümmel zeigt sich interessiert an den farbenfrohen Vasen. Schon auf den Blick sei zu erkennen, dass die Arbeit aus einer guten Manufaktur stamme. Auf der Unterseite entdeckt er die Signatur von William Moorcroft, einer sehr bekannten Manufaktur aus England im frühen 20. Jahrhundert.

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„Einige der Arbeiten finden sich sogar in berühmten Häusern wie Tiffany & Co.“, so Kümmel weiter in seiner Expertise bei „Bares für Rares“. Nach mehreren Auszeichnungen und Preisen sei Moorcroft sogar zum Hoflieferanten seiner Majestät ernannt worden.

Überraschende Gesamtschätzung bei „Bares für Rares“

Die Keramikvasen aus dem Frechener Sozialwarenhaus stammen aus der „Granatapfel“-Serie aus den Jahren zwischen 1928 und 1949. Doch sind sie wirklich so viel wert, wie die Mitarbeiterinnen im Sozialwarenhaus Frechen vermuteten? Petra Busch-Gremmler hatte sich 150 Euro pro Vase erhofft.

Experte Detlev Kümmel (l.) bei der Expertise bei „Bares für Rares“, Moderator Horst Lichter (M.) und Verkäuferin Petra Busch-Gremmler (r.) lauschen gespannt.

Experte Detlev Kümmel (l.) bei der Expertise bei „Bares für Rares“, Moderator Horst Lichter (M.) und Verkäuferin Petra Busch-Gremmler (r.) lauschen gespannt.

Eine Hoffnung, die von der Expertise sogar noch deutlich übertroffen wurde – trotz einiger offensichtlicher Macken und Abplatzer. Der Wert pro Vase liege dem „Bares für Rares“-Experten zufolge bei 250 bis 300 Euro. Für beide Vasen lag die Gesamtschätzung also bei 500 bis 600 Euro.

Bieterschlacht in der Händlerrunde bei „Bares für Rares“

Auch den Händlern schien der Name Moorcroft durchaus ein Begriff. Schon das zweite Gebot von Händler Fabian Kahl lag bei 200 Euro und stellte Walter Lehnertz Eröffnung von 80 Euro locker in den Schatten. In Hunderterschritten ging es munter weiter.

Vor allem Wolfgang Pauritsch und Fabian Kahl schienen die Keramikvasen aus dem Frechener Sozialwarenhaus wirklich haben zu wollen. Bei 700 Euro von Pauritsch geriet Kahl dann aber doch kurz ins Stocken. Eine Gelegenheit, die jedoch Händler Steve Mandel für sich zu nutzen wusste. Hatte er sich bislang an der Bieterschlacht nicht beteiligt, warf er nun ein Gebot über 750 Euro dazwischen, während Kahl noch überlegte.

Für diesen Preis wurde der Fund aus dem Sozialwarenhaus Frechen verkauft

Ein Zwischenruf, der offenbar auch Händlerin Elke Velten weckte, die kurzerhand auf 800 Euro erhöhte. „Darf nicht wahr sein!“, ärgerte sich Pauritsch, der befürchtete, dass ihm die Vasen damit durch die Lappen gegangen waren. Doch zum Schluss ergatterte dann doch Fabian Kahl die wertvollen Vasen.

Was für ein Verkauf! 850 Euro erhielt Petra Busch-Gremmlerfür die gespendeten Keramikvasen. Ein Erlös, über den sich natürlich das ganze Team des Sozialwarenhauses freuen wird.

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