„Das Größte, das wir je hatten“Junges Paar aus Brühl schreibt bei „Bares für Rares“ Geschichte

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Das Paar aus Brühl mit seinem XXL-Gemälde bei der Expertise mit Moderator Horst Lichter und Experte Detlev Kümmel.

Das Paar aus Brühl mit ihrem XXL-Gemälde bei der Expertise mit Moderator Horst Lichter und Experte Detlev Kümmel.

Das riesige Gemälde sorgt bei „Bares für Rares“ für Staunen. Und auch bei der Expertise wird das junge Paar aus Brühl völlig überrascht.

Jana Bökamp und Daniel Kau aus Brühl im Rhein-Erft-Kreis haben etwas wirklich Einzigartiges im XXL-Format in die ZDF-Trödelsendung „Bares für Rares“ mitgebracht. Vor allem Kino- und Film-Fans dürften gespannt sein.

Der Grund, warum sie sich von dem handgemalten Filmplakat trennen wollen, ist einfach: „Es ist einfach viel zu groß für unsere Wohnung. Es passt einfach nicht rein und wir wissen einfach gar nicht, wo wir es hinstellen sollen“, erklärt Daniel vor der Sendung.

Horst Lichter staunt: „Wow, einfach wow!“

Auch in die Expertise-Halle bei „Bares für Rares“ in Pulheim passt das ausgerollte Filmplakat gerade so rein. „Noch größer geht nicht“, sagt ZDF-Moderator Horst Lichter, als er an den Expertisen-Tisch kommt und das junge Pärchen begrüßt. „Wow, einfach wow!“ Er verstehe aber auch sofort, warum man etwas weggeben wolle.

Bereits seit sechs Jahren sind Jana Bökamp und Daniel Kau aus Brühl ein Paar. Das Filmplakat hat Jana von ihrem Vater geschenkt bekommen, erzählt sie. Selbst ihr Vater habe keine Möglichkeit gesehen, das Kunstwerk auszurollen.

Auch Experte Detlev Kümmel staunt nicht schlecht. Er ist aber nicht nur von der Größe des Filmplakats beeindruckt. Offenbar handelt es sich auch um ein Unikat.

XXL-Gemälde bei „Bares für Rares“ ist ein Unikat

Ursprünglich gedacht war es für die Kino-Hauswand. Was natürlich auch das riesige Format erklärt. „Man sollte es natürlich von weit her sehen“, so Kümmel weiter. Das Besondere jedoch: „Hier haben wir nun eben nicht ein Plakat, wie wir es sonst kennen, also ein gedrucktes Banner. Das ist wirklich ein Gemälde. Es ist wirklich gemalt.“

„Damit hab ich jetzt nicht gerechnet. Aber das ist gut!“, nickt Horst Lichter dem jungen Pärchen aus Brühl zu und hat natürlich den zu erhoffenden Verkaufswert im Kopf.

Kunstwerk ist signiert mit „Laschet '95“

Signiert ist das Kunstwerk unten links mit „Laschet '95“, weist „Bares für Rares“-Experte hin. Dabei handele es sich um Willi Laschet, einen der letzten deutschen Plakatmaler, weiß Kümmel. Der Hürther ist 2010 gestorben.

Etwa 10.000 Filmplakate habe Laschet in seiner Karriere gemalt. Alles Unikate. In diesem Fall wurde das Gemälde für den Filmhinweis für „Dangerous Minds – Wilde Gedanken“ angefertigt, der 1995 in die deutschen Kinos kam. Auf dem Plakat ist deshalb auch das riesige Konterfei von Michelle Pfeiffer abgebildet, der Hauptdarstellerin des Films.

„Dangerous Minds“ sei zwar kein besonders erfolgreicher Film in den Kinos gewesen, aber er sei trotzdem ein Kultfilm geworden, hebt Kümmel in seiner Expertise hervor. Nachhaltigen Einfluss habe der Film aufgrund von Michelle Pfeiffer als Hauptdarstellerin, aber auch aufgrund des Umstands, dass der Film auf wahren Begebenheiten beruhe.

Vor allem aber wegen der Filmmusik bleibe „Dangerous Minds“ unvergessen, so Kümmel weiter. Das Lied „Gangsta's Paradise“ von Coolio wurde weltweit bekannt und erreichte in mehreren Ländern Platinstatus.

Expertise bei „Bares für Rares“ deutlich höher

„200 Euro wären schon schön“, antwortet schließlich Jana Bökamp auf die Frage von Horst Lichter, was sie denn für das Filmplakat vorgestellt hatten. Doch das Pärchen aus Brühl wird von der Expertise bei „Bares für Rares“ völlig überrascht. Denn die liegt bei 1200 bis 1500 Euro.

„Wow!“, entfährt es Jana. „Also damit haben wir ehrlich gesagt nicht gerechnet.“

Ob Jana und Daniel auch im Händlerraum einen solchen Preis erzielen können? Für Horst Lichter ist auf jeden Fall klar: „Das ist mit Abstand das größte Gemälde, das wir je hatten bei ‚Bares für Rares‘!“ Eine Aussage, der auch Experte Kümmel nur beipflichten kann.

In der Händlerrunde sorgt der Anblick des XXL-Filmplakats direkt für Begeisterung. Michelle Pfeiffer, die Filmmusik, im Grunde haben alle in der Runde eine Verbindung.

Bei den Geboten will es zunächst nicht so richtig in die Höhe gehen. Einige der Händlerinnen und Händler scheinen aufgrund der Größe noch zu überlegen, wie sie es unterkriegen. Doch schließlich schrauben sich die Summen doch in die Höhe.

„Bares für Rares“-Händler Christian Vechtel erhält den Zuschlag

Vor allem Christian Vechtel schien besonderes Interesse zu haben und überbot die anderen aus der Runde immer wieder um ein Neues. Für 1150 Euro bekam Vechtel dann schließlich auch den Zuschlag.

Der Verkaufspreis bei „Bares für Rares“ lag damit zwar knapp unter der Expertise, doch das Paar aus Brühl konnte das Filmplakat dennoch für einen deutlich höheren Preis als die ursprünglich anvisierten 200 Euro loswerden.

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