Gleich zu Beginn der ZDF-Sendung wurde ziemlich ungewöhnlich. Einen solchen Automaten kennt heute wohl kaum noch jemand.
„Dat Wasser vun Kölle“Kurioser Automat aus Kneipen-WC im Rheinland bei „Bares für Rares“

Verkäufer Walter Hirtz (v.r.) mit Horst Lichter und Sven Deutschmanek bei „Bares für Rares“.
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Ein kurioser „Kölnisch Wasser“-Automat aus einem Kneipen-WC hat am Montag (2. Juni) für viele Reaktionen bei „Bares für Rares“ gesorgt. Walter Hirtz aus Stolberg im Rheinland hatte den Automaten in die ZDF-Sendung gebracht. Seinen Wert hatte der 72-Jährige aber komplett unterschätzt.
Moderator Horst Lichter und Experte Sven Deutschmanek kamen bereits zu Beginn in einen lustigen Gedankenaustausch. „Kölnisch Wasser ... Oh, das sprüht raus! Hehe, je nachdem wie du da wo stehst und wie groß du bist, kann das ganz schön komisch werden“, begann Lichter.
Automat aus Kneipen-WC bei „Bares für Rares“
„Und zu welcher Uhrzeit und wie viel Atü du auf dem Kessel hast“, nahm Deutschmanek den Gedanken auf.
Horst Lichter fügte hinzu, dass bestimmt auch mal ein paar Herren Geld in den „Kölnisch Wasser“-Automaten geworfen und anschließend den Mund aufgemacht hätten, weil sie dachten, es handele sich vielleicht um eine Gaumenerfrischung oder Mundwasser.
„Bares für Rares“: Gerät hing beim Bruder in der Kneipe
Tatsächlich handelte es sich aber um einen Automaten, der auf Münzeinwurf Sprühstöße des beliebten Duftwassers „Kölnisch Wasser“ oder auch „Eau de Cologne“ verteilte.

Der „Kölnisch Wasser“-Automat aus Aachen im Rheinland bei „Bares für Rares“
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Ursprünglich hing das Gerät auf der Damentoilette eines Lokals in Aachen, berichtete Verkäufer Walter Hirtz bei „Bares für Rares“. Die Kneipe habe seinem Bruder gehört. So sei er schließlich in den Besitz gekommen.
„Kölnisch Wasser“-Automat stammt aus den 1960er-Jahren
Der „Kölnisch Wasser“-Automat stamme aus den 1960er-Jahren, nahm Sven Deutschmanek seine Expertise auf. Damals habe man solche Geräte erstmals in den Kneipen aufgehängt, damit sich die Gäste frisch machen konnten.
Der Automat funktionierte sogar noch, wie Deutschmanek vorführte. 10 Pfennig kostete damals ein Stoß aus der Spritzdrüse. Dafür musste man einen Hebel ganz herunterdrücken und loslassen und schon wurde die Luft durch den Duft von „Kölnisch Wasser“ erfrischt.
Wunschpreis liegt bei „Bares für Rares“ weit daneben
Als Wunschpreis schwebte Walter Hirtz aus Stolberg 100 Euro vor. Das Geld komme in die Reisegeldkasse für eine gemeinsame Kreuzfahrt mit seiner Frau.
Mit seiner Preisvorstellung lag der 72-Jährige aber offenbar deutlich daneben. Die Expertise von „Bares für Rares“ ergab schließlich einen Wert von 300 bis 400 Euro. „Die sind sehr begehrt, die sind gesucht, die findest du nur noch ganz selten mit der Mechanik. Das ist ein Kuriosum!“, erklärte Sven Deutschmanek.
Automat sorgt bei „Bares für Rares“ für kölsche Stimmung
Im Händlerraum sorgte der Automat dann auch für Begeisterung. „Oh, mega!“, rief Christian Vechtel. Händler Julian Schmitz-Avila stimmte kurzerhand das Lied „Dat Wasser vun Kölle is jot“ von der Kölner Karnevalsband Bläck Fööss an.

Händler Benjamin Leo Leo nimmt den „Kölnisch Wasser“-Automaten bei „Bares für Rares“ unter die Lupe.
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Nach der Expertise zeigte sich Verkäufer Walter Hirtz auch zuversichtlich. „Mir geht es prächtig, ich bin voller Erwartung“, sagte der 72-Jährige aus Stolberg im Vorfeld der Verhandlungen bei „Bares für Rares“.
Beim Einstiegsgebot über 50 Euro war allerdings noch recht viel Luft nach oben. Zwar kamen Gebote fast von allen Händlerinnen und Händlern, doch der Preis schraubte sich in kleinen Schritten eher langsam nach oben.
„Bares für Rares“: Diesen Preis erzielte der „Kölnisch Wasser“-Automat
Bei 150 Euro kam bereits die erste Nachfrage, ob man mit dem Gebot zufrieden sei. Umso überraschender war es, dass es dann im Anschluss noch deutlich schneller voranging, was wohl auch an den knackigen Kommentaren des 72-Jährigen lag. Der ließ nämlich bei passender Gelegenheit ein „Ich höre noch weiter zu“ oder ein „Das ist noch zu knapp“ fallen.
Am Ende setzte sich Händler Benjamin Leo Leo mit einem Gebot von 320 Euro durch. Ein Ergebnis, mit dem sich Walter Hirtz durchaus zufrieden zeigte. Schließlich wurde sein Wunschpreis von 100 Euro damit bei Weitem übertroffen.