Trübes Wasser erschwert Suche16-Jähriger stirbt bei Badeunfall in Rurberg

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Zwei Stunden suchten die Helfer fieberhaft nach dem 16-Jährigen. Erschwert wurde ihr Einsatz durch die schlechte Sicht im Wasser des Naturfreibads.

Zwei Stunden suchten die Helfer fieberhaft nach dem 16-Jährigen. Erschwert wurde ihr Einsatz durch die schlechte Sicht im Wasser des Naturfreibads.

Simmerath-Rurberg – Bei einem Badeunfall ist am Samstag ein 16-Jähriger aus Belgien ums Leben gekommen. Wie die Polizei in der Städteregion Aachen auf Anfrage mitteilte, ertrank der Jugendliche im Naturfreibad Rurberg. Sein zehnjähriger Begleiter konnte aber gerettet werden. Beide waren nach Auskunft der Polizei Nichtschwimmer.

Die beiden jungen Badegäste sprangen gegen 16 Uhr der Polizei zufolge von einem Steg aus ins Wasser. Jürgen Karl, der Leiter der Verbandskommunikation der DLRG-Ortsgruppe Aachen, beschrieb im Gespräch das Wasser als „trüb und tief“.

Der Zehnjährige sprang von der Plattform ins ufernahe Wasser und konnte so direkt von Ersthelfern vor Ort aus dem Wasser gezogen werden. Der 16-jährige Belgier sprang allerdings ins acht bis zehn Meter tiefe Wasser am Ende des Steges und tauchte nach seinem Sprung nicht mehr auf.

Hubschrauber im Einsatz

Die schlechte Sicht unter Wasser erschwerte den Rettungskräften die Suche nach dem 16-Jährigen, der letztlich nicht gefunden werden konnte. Die DLRG war vor Ort, weil sie im Naturfreibad für die Wasseraufsicht zuständig ist. Zudem alarmierte die Rettungsleitstelle das THW, die Feuerwehr und die Polizei. Die Suche der Einsatzkräfte wurde durch eines Hubschrauber aus der Luft unterstützt.

Mit Booten und Sonargeräten ausgestattet, suchten Rettungstaucher mit Lampen systematisch das Wasser ab. Nach etwa zwei Stunden stießen die Rettungstaucher auf den 16-jährigen Ertrunkenen.

Steigende Temperaturen, mehr Badeunfälle

Jürgen Karl von der DLRG berichtet, dass Badeunfälle generell mit steigenden Temperaturen zunehmen. Seit 2018 sei dies bereits der dritte tödliche Badeunfall in der Region. Ursachen seien bei älteren Menschen häufig Kreislaufkollaps oder Herzstillstand. Bei Jugendlichen seien oft Alkohol oder Drogen mit ein Grund. Er empfiehlt, nicht in unbekannte Gewässer zu springen. Dies gelte gleichermaßen für Nicht-Schwimmer und Schwimmer.

Gerade in Freigewässern könne man nicht tief sehen und damit sei eine Hilfeleistung im Notfall erschwert. Auch der Wellengang, der durch Schiffsverkehr ausgelöst wird, stelle neben Strömungen eine Gefahr dar. Zudem sei darauf zu achten, nicht überhitzt ins Wasser zu springen.

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Aufgrund der Temperaturunterschiede könne dies leicht zum Schock führen. Besonders gefährlich sei, dass Schwimmende wie auch in diesem Fall ihre eigenen Fähigkeiten über- und die Gefahren des Schwimmens in Freigewässern unterschätzten.

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