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BuchvorstellungBad Münstereifeler Autorin lässt Vergangenheit und Gegenwart verschmelzen

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Monika Tworuschka hat auf dem roten Sofa in der Buchhandlung Mütters Platz genommen und hält ihren Roman„ Eifel-Ritter“ in den Händen.

Auf dem echten Sofa in „Mütters Buchhandlung“, dem Vorbild der „Schmöckerecke“, hat Monika Tworuschka Platz genommen.

Im Kriminalroman „Eifel-Ritter“ verewigt Monika Tworuschka auch den Bad Münstereifeler Historiker Harald Bongart, der außerdem Tipps gab.

Vergangenheit und Gegenwart, echte Ritter und Menschen, die nur Ritter spielen, professionelle Polizisten und Hobby-Ermittler: Monika Tworuschkas neuer Krimi „Eifel-Ritter“ bietet das alles und noch viel mehr. Es ist der zweite Roman rund um das Ermittlerduo Johannes Nöthen, der nichts mehr liebt als seine Tochter Lotte und seine Labradorhündin Tessa, und die zugezogene Sarah Berger-Roth, die nichts mehr vermisst als Köln und den FC. Und es soll auch nicht der letzte Auftritt der Kommissare bleiben. Eine Trilogie soll es schon werden, so Tworuschka, die bislang nur eine grobe Idee für ein Hauptthema des dritten Buchs hat.

Es ist aber ja auch noch zu früh: Seit Donnerstag, 6. November, ist „Eifel-Ritter“ erst erhältlich. Direkt mitnehmen kann man es in den beiden Bad Münstereifeler Buchhandlungen „Die Leserei“ und „Mütters“. Letztere kommt verklausuliert auch im Krimi vor. Zwar ist eine Frau Inhaberin im Buch, was man von Josef Mütter nicht unbedingt behaupten kann, aber ein Dreisitzer-Sofa befindet sich auch in der „Schmökerecke“. „Eine mysteriöse Buchhandlung findet man in Büchern öfter“, erklärt die Autorin aus Arloff.

Ein Mord im Burgenmuseum und ein Verbrechen bei den Ritterspielen

Ein Mord im Burgenmuseum in Nideggen erschüttert die Eifel. Parallel steht Johannes Nöthen unter Druck: Bei den Ritterspielen lauert ein Verbrechen. Die Spur führt zu einer rätselhaften Chronik der Eifelritter. Die Ermittler werden in den Strudel aus dunkler Vergangenheit und der tödlichen Gegenwart gesogen.

„Das Thema Ritter ist mir nicht fremd“, sagt Monika Tworuschka. Seit über 40 Jahren lebt sie mit ihrem Mann Udo im burgenreichen Kreis Euskirchen. „Wir haben natürlich die Ritterspiele besucht und sie auch schon in Form von Kindergeburtstagen selbst veranstaltet“, erzählt die 74-Jährige. Hinzu kamen Kindheitserinnerungen an verschiedene Burgen. Und auch die LARP-Szene (die Abkürzung steht für Live Action Role-Playing, auf Deutsch: Live-Rollenspiel) wird im Krimi Erwähnung finden.

Harald Bongart und Andreas Horch gibt es wirklich

Was im Gespräch auffällt: Monika Tworuschka erfindet zwar den Plot, setzt ansonsten aber auf Realität, die – wie im Fall der Schmökerecke – verfremdet wird. Ihre Tochter, die bei der Kriminalpolizei tätig ist, beriet sie, wie Ermittlungsarbeit funktioniert, auch wenn die Autorin zu dem Schluss kommt, dass polizeiliche Ermittlungen mit ihrem Fokus auf wenige Kommissare in Krimis oft unrealistisch sind. Und auch die Veranstaltung „Erlebnis Mittelalter“ aus Bad Münstereifel kommt vor.

Doch nicht alle Menschen in „Eifel-Ritter“ sind Fiktion. Der Bad Münstereifeler Historiker Harald Bongart hat Monika Tworuschka nicht nur mit Informationen zum Mittelalter und der Geschichte der Stadt Bad Münstereifel versorgt, er taucht im Buch auch auf – als er selbst. Er ist Teil eines Hobby-Ermittlerteams. Und auch Andreas Horch vom Burgschneider-Store aus Kommern wirkt im Buch mit. Parallel dazu gab er Hinweise zur LARP-Szene.

Authentizität ist Monika Tworuschka bei den Schauplätzen wichtig

„Es ist mir wichtig, die Schauplätze der Eifel authentisch darzustellen“, sagt die Autorin, für die die Vor-Ort-Recherche wichtig ist. Ein halbes Jahr hat sie an der Fortsetzung von „Eifel-Grauen“ geschrieben, danach folgte ein Vierteljahr für die Korrekturen.

Mit ihrem Mann Udo hat die 74-Jährige zahlreiche Fachbücher zu Religionen veröffentlicht, ihr Werk „Die Weltreligionen – Kindern erklärt“ erhielt den italienischen Friedenspreis. Seit 20 Jahren schreibt sie aber auch Kinderkrimis, in denen die Weltreligionen oft eine Rolle spielen. Die größten Unterschiede zwischen Fachbüchern und Krimis? Neben der Tatsache, dass Letztere erfunden sind, sei es vor allen Dingen der Stil. „Im Fachbuch brauche ich am Ende eines Kapitels keinen Cliffhanger“, sagt sie und schmunzelt.

Eifel-Ritter, Monika Tworuschka, BoD – Books on Demand GmbH, 254 Seiten, 14 Euro, ISBN: 978−3−6951−9842−9.