Der Iversheimer Helmut Ruß ist für sein vielfältiges Engagement von Landrat Markus Ramers mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.
AuszeichnungGroße Ehre für Iversheimer – Helmut Ruß erhält Bundesverdienstkreuz

Das Bundesverdienstkreuz erhielt der Iversheimer Helmut Ruß (r.) aus den Händen von Landrat Markus Ramers.
Copyright: Tom Steinicke
„Unsere Gesellschaft braucht Menschen wie Sie“, sagte Landrat Markus Ramers in Richtung von Helmut Ruß: „Ihr Einsatz für das Gemeinwohl ist herausragend. Sie sind ein Vorbild – nicht nur in Ihrem Ort, sondern weit darüber hinaus.“
Wer mit solchen Worten bedacht wird, hat in den meisten Fällen Außerordentliches geleistet. Helmut Ruß bildet da keine Ausnahme. Entsprechend wurde der Iversheimer nun mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet – eine der höchsten Ehrungen, die die Bundesrepublik Deutschland zu vergeben hat.
Natur- und Denkmalschutz liegen dem Iversheimer am Herzen
Helmut Ruß, beruflich einst als Klischeesetzer im klassischen Druckereiwesen tätig, engagierte sich früh politisch: 1971 trat er in die SPD ein – in bewegten Zeiten, als Willy Brandts Ostpolitik neue Horizonte eröffnete. Über viele Jahre hinweg war Ruß zudem in der Kommunalpolitik aktiv, zunächst als sachkundiger Bürger, später als Ratsmitglied der Stadt Bad Münstereifel.
Besonders am Herzen lagen ihm Themen wie Natur- und Denkmalschutz, sozialer Ausgleich, Integration und der Schutz Bedürftiger. Im Jahr 2003 gründete Ruß den Dorfverschönerungsverein Iversheim, den er fast 20 Jahre lang leitete. Unter seiner Führung wurde der Ort sichtbar aufgewertet: Blumenbeete, gepflegte Denkmäler, sichere Spielplätze – sichtbare Zeichen bürgerschaftlichen Engagements.
Ob beim Martinszug, beim Stellen des Weihnachtsbaums oder der Organisation von Dorffesten – Helmut Ruß hat stets Gemeinschaft geschaffen.
Doch sein Wirken ging weit über Äußerlichkeiten hinaus. „Ob beim Martinszug, beim Stellen des Weihnachtsbaums oder der Organisation von Dorffesten – Helmut Ruß hat stets Gemeinschaft geschaffen“, so Ramers. Ein weiteres Herzensprojekt von Ruß war die römische Kalkbrennerei, ein mehr als 2000 Jahre altes Denkmal bei Iversheim. Dank seines Einsatzes ist die Anlage seit 2005 wieder öffentlich zugänglich. Ruß baute ein ehrenamtliches Team auf, koordinierte den Betrieb und verankerte die Kalkbrennerei fest im kulturellen Leben der Region.
Die Aufnahme in die Unesco-Welterbeliste krönte diesen langjährigen Einsatz. Besonders, so Ramers, sei auch sein Einsatz während der verheerenden Flutkatastrophe 2021 gewesen. In einer Zeit, in der viele Menschen verzweifelt waren, sei Helmut Ruß zur Stelle gewesen. „Er gründete ein Hilfskomitee, stellte private Räume zur Verfügung und sorgte dafür, dass Spenden schnell und unbürokratisch bei den Betroffenen ankamen. Das war gelebte Solidarität in ihrer reinsten Form“, betonte Ramers. Ob als Wanderführer, Schiedsrichter, Jugendbetreuer oder Vereinsvorsitzender – Ruß sei immer dort aktiv gewesen, wo Hilfe gebraucht wurde.
Für sein Engagement sei er, so Ramers, bereits mehrfach ausgezeichnet und zum Ehrenmitglied seines Dorfvereins ernannt „Sie haben gezeigt, dass bürgerschaftliches Engagement unsere Demokratie lebendig hält, dass es Gemeinschaft stiftet und Zukunft gestaltet. Diese Auszeichnung ist mehr als verdient“, sagt der Kreis-Chef während der Ehrung.