Das City Outlet Bad Münstereifel wird elf Jahre alt und feiert zehnjähriges Bestehen. Marc und Julia Brucherseifer über Tops und Flops.
City Outlet Bad Münstereifel„Es hat noch niemand geschafft, uns zu kopieren“

Sind für das City Outlet Bad Münstereifel verantwortlich: Julia und Marc Brucherseifer.
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Im Sommer 2014 ging das City Outlet Bad Münstereifel an den Start. Weil ein Großteil der Geschäfte nach der Flutkatastrophe 2021 für ein Jahr geschlossen war, soll das zehnjährige Bestehen im Sommer 2025 gefeiert werden. Gründer und Geschäftsführer Marc Brucherseifer (62) und seine Tochter Julia Brucherseifer (29), ebenfalls Geschäftsführerin, ziehen Bilanz.
Herr Brucherseifer, Ihre Tochter Julia ist seit einiger Zeit Geschäftsführerin. Bedeutet das, dass Sie sich sukzessive zurückziehen?
Marc Brucherseifer (MB): Das ist bereits in vollem Gange. Unsere Unternehmensgruppe umfasst viele verschiedene Bereiche, und das City Outlet ist derjenige, den Julia in den vergangenen zwei Jahren am intensivsten bearbeitet und weiterentwickelt hat. In anderen Bereichen beginnt dieser Prozess nun ebenfalls. Geschätzt stehen wir bei etwa 45 Prozent der Übergabe – beim City Outlet sind wir bei rund 85 Prozent.
Julia Brucherseifer (JB): Der Eingliederungsprozess erstreckt sich über fünf bis zehn Jahre – eine unglaublich wertvolle Zeit, für die ich sehr dankbar bin. Ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist. Es gibt viele Fälle, in denen eine solche Übergabe nicht möglich war. Mir macht dieser Prozess Spaß, und ich weiß jetzt schon, dass der Moment, in dem mein Vater sich vollständig zurückzieht, ein emotionaler sein wird.
MB: Julia wird sich sehr gut in alle Themen der kaufmännischen Geschäftsführung einarbeiten. Etwas mehr Zeit wird der Bereich Bauen in Anspruch nehmen, der mich vor allem durch die Flut intensiv beschäftigt hat – obwohl das nie mein Fachgebiet war. Wir haben die grundsätzliche Entscheidung getroffen, den Umfang an Bauprojekten zu reduzieren, da andere Aufgaben mehr Priorität und Raum einnehmen.
Aktuell haben wir im Kreis Euskirchen drei größere Projekte, die in der Bürokratie feststecken: das Kurhaus, die Arloffer Thonwerke und ein geplanter Neubau.
Das heißt, der geplante Neubau am Sittardweg ist der letzte?
MB: Im City Outlet setzen wir auf eine Mischung aus Neubau und Ankäufen. Jüngst haben wir die Immobilie in der Trierer Straße 23 erworben – dort war bis zur Flut die Kreissparkasse Euskirchen untergebracht. Unser Ziel ist es, möglichst viele Flächen selbst zu besitzen. Was wir heute nicht mehr tun – was zu Beginn notwendig war –, ist die Anmietung fremder Immobilien.
Ein besonderes Merkmal unseres Outlets ist das hohe Qualitätsniveau in der Betreuung unserer Mieter. Diese enge und persönliche Begleitung unterscheidet uns deutlich von anderen deutschen Outlet-Standorten. Bei fremden Eigentümern wäre eine solch intensive Betreuung in der Form gar nicht möglich.
Aktuell haben wir im Kreis Euskirchen drei größere Projekte, die in der Bürokratie feststecken: das Kurhaus, die Arloffer Thonwerke und ein geplanter Neubau. Beim letzten großen Projekt haben wir neun Jahre bis zur Umsetzung gebraucht – eine Zeitspanne, die wir als extrem frustrierend empfinden. Ob man den heutigen Erfolg auch in neun Jahren noch erzielen kann, ist fraglich.
In Sachen Arloffer Thonwerke gibt es Widerstand in der Verwaltung
Sie sprachen eben das Kurhaus und die Thonwerke an: Wie ist denn der aktuelle Stand?
MB: Beim Kurhaus warten wir auf die finale Baugenehmigung, das wurde schon von der Familie Corsten mit zusätzlichen Wohnungen bestückt. Die Bürokratie schlägt zu: Brandschutz, Schallschutz und viele kleine Themen spielen eine Rolle.
Die Thonwerke sind ein größeres Thema mit großen Veränderungen am Objekt. Da gibt es Widerstand innerhalb der Verwaltung – insbesondere gegen die Revitalisierung und Neupositionierung einer ehemaligen Industriebrache. Dabei liegt die Verantwortung in erster Linie bei der Stadt Bad Münstereifel und dem Kreis Euskirchen. Wir haben unser Konzept bereits mehrfach vorgestellt, auch Vertreter des Leader-Programms waren vor Ort. Leider entsteht bei uns der Eindruck, dass einige unserer Ideen aufgegriffen und für andere, eigene Projekte übernommen wurden.
Leider entsteht bei uns der Eindruck, dass einige unserer Ideen aufgegriffen und für andere, eigene Projekte übernommen wurden.
Sie meinen die Ideenfabrik in der Alten Tuchfabrik in Euskirchen?
MB: So ist es. Wir sind aber nicht unterwegs und machen irgendwelche Amateurprojekte, sondern machen es richtig. Wir sind seit Beginn an der Factory Berlin beteiligt. Das ist lange Zeit das Gründerzentrum Nummer eins in Deutschland gewesen und hatte Strahlwirkung europaweit. Wenn man weiß, wie es geht, sieht man die Initiativen, die es jetzt im Kreis gibt, mit Fragezeichen.
Wie es mit den Thonwerken weitergeht, ist völlig offen. Für uns gibt es allerdings einen Plan B, der sich auf die ursprüngliche Nutzungsmöglichkeit der Immobilie stützt. Sollten wir unsere Vision nicht verwirklichen können, wäre das eine vertane Chance sowohl für den Kreis Euskirchen als auch für die Stadt Bad Münstereifel. Solch eine Immobilie lässt sich nicht innerhalb ein, zwei Jahren in eine neue Richtung entwickeln. Es handelt sich um ein langfristiges Vorhaben, das mit erheblichen Investitionen verbunden ist.
Das fehlende Jahr durch die Flutkatastrophe von 2021
Seit Sommer 2024 besteht das City Outlet zehn Jahre, feiern wollen Sie aber erst im Sommer 2025.
MB: Durch die Flut haben wir faktisch nur neun Betriebsjahre gehabt. Deshalb feiern wir im Sommer 2025 zehn Jahre tatsächliche Öffnung. Das empfinden wir als ehrlicher. Nach einem Jahr, das so traurig und herausfordernd war, hat sich eine große Feier nicht richtig angefühlt.
JB: 2025 wird dafür umso spannender. Es lohnt sich auf jeden Fall, dabei zu sein. Wir planen einiges – vielleicht auch mit der ein oder anderen Überraschung. Wir wollen den Geburtstag gebührend und mit einer positiven Stimmung feiern.

Etwa drei Wochen nach der Flutkatastrophe stapelte sich der Schutt auf dem Sonnenplatz.
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Silent Opening: Knapp ein Jahr nach der Flutkatastrophe schlendern Outlet-Geschäftsführer Marc Brucherseifer und Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian durch die Stadt.
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MB: Und das nicht nur an einem einzelnen Tag, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg.
JB: Einen zentralen Tag gibt es aber: den 16. August 2025. An dem Tag ist einiges geplant – eine bunte Mischung aus Konzert, Kulinarik, vielleicht etwas Action für die ganze Familie, besonders auch für Kinder, und natürlich Shopping. Wir möchten 2025 gezielt mehr Angebote für Kinder in der Stadt schaffen. Mit Steiff haben wir gerade eine neue Marke eröffnet, und wir führen derzeit Gespräche mit weiteren Markenpartnern, die sich speziell an Kinder und Familien richten.
Wir möchten 2025 gezielt mehr Angebote für Kinder in der Stadt schaffen.
Was sagen Sie den Menschen, die vor dem Start behauptet hatten, dass das City Outlet die Stadt Bad Münstereifel kaputtmache?
MB: Wir finden es schön, wenn es anders kommt, als viele befürchtet hatten. Zuletzt war eine Delegation aus Pirna zu Besuch – die hat sich gezielt auch mit jenen unterhalten, die dem Projekt früher kritisch gegenüberstanden. Und die Rückmeldungen waren überwiegend positiv. Die Besucherzahlen sind gestiegen. Wir wissen, dass insbesondere die Gastronomie stark von der Entwicklung profitiert, aber auch jeder Einzelhändler, der geblieben ist.
Wir haben eine begrenzte Anzahl an Stores und dennoch gibt es Hunderte Marken, mit denen wir arbeiten könnten. Das eröffnet auch für die lokalen Einzelhändler viele Möglichkeiten: Sie können sich neu aufstellen, ihr Sortiment anpassen oder ergänzen – das ist keine Konkurrenz, sondern eine Chance.
Es hat noch keiner geschafft, das Erfolgsmodell City Outlet Bad Münstereifel zu kopieren. Es steht sinnbildlich für eine gelungene Revitalisierung einer Stadt. Die Ausgangssituation, die wir vor zwölf Jahren hier vorgefunden haben, besteht in vielen Städten bis heute fort – mit langfristig negativen Folgen. Damals hatten wir noch günstige Baukosten, tragbare Zinsen und ein Umfeld, das uns größtenteils wohlgesonnen war und unser Vorhaben aktiv unterstützt hat – sei es der Bürgermeister oder die Bürgerinnen und Bürger, die zuvor über zwei Jahrzehnte den Niedergang ihrer Stadt miterleben mussten.
Dem Stadtmarketing fehlen laut Brucherseifer finanzielle Mittel
Die Flut ausgeklammert: Was lief gut, was nicht?
MB: Gut war, dass wir mit unseren Vermietungsideen einen guten Mix an Markenpartnern gefunden haben. Nicht immer gut war die Umfeldsituation. Viele andere Gebäude standen und stehen teilweise zu lange leer. Auch deshalb, weil Spekulanten in Bad Münstereifel angekommen sind. So betrachte ich diejenigen, die bewusst ihr Objekt zwei Jahre leer stehen lassen und nicht mit den Mieten in die Dimension kommen, dass sie einen Mieter finden.
Das Verhältnis zur Stadt hat sich über die Jahre deutlich verbessert – der Anfang war nicht leicht. Inzwischen spürt man eine gewisse Verjüngung und positive Entwicklung. Weiterhin ein Schwachpunkt ist das Stadtmarketing – vor allem in finanzieller Hinsicht. Wir schätzen es sehr, dass es trotz der schwierigen Rahmenbedingungen engagierte Menschen gibt, die sich aktiv einbringen. Das Problem liegt nicht bei den handelnden Personen, sondern an fehlenden Fördermitteln und mangelnder Unterstützung.
Unser eigenes Werbebudget liegt im hohen sechsstelligen Bereich – davon können viele Städte nur träumen. Wenn die übrigen Einzelhändler fünf Prozent dessen investieren, was wir leisten, ist das viel. Hier gäbe es noch Potenzial nach oben. Übrigens: Weniger als die Hälfte der Flächen in der Kernstadt wird von uns genutzt – es gibt also nach wie vor viele andere Akteure, die aktiv mitgestalten können.
JB: Es ist erfreulich zu sehen, dass viele der einstigen Kritiker mittlerweile erkannt haben, worum es bei unserem Konzept wirklich geht – nämlich um Synergien und die Revitalisierung der Innenstadt. Die bestehenden Einzelhändler spielen dabei eine zentrale Rolle, und es ist schön zu beobachten, dass sie durch das Modell „City Outlet“ die Chance haben, erfolgreich zu bestehen. Mein Wunsch wäre, dass noch kritische Einzelhändler auch diesen Mehrwert erkennen – und dass gezielt daran gearbeitet wird, den Leerstand mit Leben zu füllen.
Was uns enttäuscht und auch belastet hat, ist die unerwartet hohe Zahl an Insolvenzen.
Wenn Sie einzelne Marken betrachten: Gab es Highlights oder auch Enttäuschungen?
MB: Was uns enttäuscht und auch belastet hat, ist die unerwartet hohe Zahl an Insolvenzen. Ein Beispiel ist die Firma Gerry Weber, die mehrfach Insolvenz anmelden musste – jedes Mal mit spürbaren finanziellen Auswirkungen für uns und erheblichem organisatorischen Aufwand, etwa wenn wir Flächen räumen mussten. Zum Glück haben wir solche Situationen mittlerweile gut im Griff. Dennoch hoffen wir, dass eine wirtschaftsfreundlichere Bundespolitik künftig dazu beitragen wird, die Insolvenzquote zu senken.
Und positive Überraschungen?
MB: In den vergangenen Jahren durften wir viele positive Überraschungen erleben. Besonders beeindruckt haben uns starke Signale und langfristige Commitments von Familienunternehmen. Ein herausragendes Beispiel ist Marc O'Polo: Sie starteten mit einem Pop-up-Store und haben nach der Flutkatastrophe ein Zeichen gesetzt – mit einem großflächigen Store und einem beachtlichen Investment.
Auch die Familie Brinkmann, die hinter Bugatti steht, ist von Beginn an Bord. Nach der Flut nutzte sie den Wiederaufbau, um ihren Auftritt noch attraktiver zu gestalten. Und dann ist da Lindt – deren Laden war komplett zerstört. Doch sie kamen mit einem neuen Store-Konzept zurück, bei dem wir nur sagen konnten: Wow, Respekt! Der neue Laden ist deutlich größer als zuvor und wesentlich effizienter für die Mitarbeitenden. Solche Initiativen haben wir natürlich gern unterstützt – zum Beispiel mit einem Aufzug für das Personal, der den Arbeitsalltag spürbar erleichtert.

Nach der Flutkatastrophe gab Marc Brucherseifer das Versprechen: „Wir bauen alles wieder auf und es wird schöner als zuvor.“
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Im August 2024 wurde der Neubau an der Trierer Straße eröffnet. Heino sendete eine Videobotschaft in seine alte Heimatstadt.
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Durch diese Entwicklungen und die starke Partnerschaft mit unseren Marken ist ein Mix entstanden, der es uns ermöglicht, auch Premium-Marken wie Steiff anzusprechen. Das empfinden wir fast schon als eine Art Auszeichnung – es zeigt, wie attraktiv unser Standort inzwischen ist. Marken sagen heute mit Überzeugung: Ja, da wollen wir hin.
JB: Wir haben ein einzigartiges Konzept in einer malerischen historischen Altstadt, und wir als Familie und unser Team beleben das Produkt tagtäglich. Ich merke zunehmend, dass die Kultur, die wir hier leben, und die Werte, die wir unseren Partnern kommunizieren, bei den Marken und Konzernen geschätzt werden. Das Zusammenwirken und Zusammengestalten macht Spaß. Das erkennen auch die Konzerne und großen Marken.
Rechtsstreit mit Versicherer wegen Flutschäden landete beim BGH
Wie hoch ist die Summe, die ins City Outlet investiert wurde? Kolportiert wurden immer rund 40 Millionen Euro.
MB: Irgendwo in der Größenordnung kann man das betrachten. Wir tilgen unsere Finanzierungen, wir haben noch nicht das, was durch die Flut investiert wurde, bekommen, da gibt es auch einen Rechtsstreit mit dem Versicherer. Wir sind in einem Punkt sogar beim BGH. Die Versicherer versuchen, sich maximal zu wehren.
Die Fluthilfe war eine sehr große Hilfe des Staates. Mit dieser konnte unser Schaden ein Stück weit abgemildert werden. Doch wir haben immer noch Nachwehen von der Flutkatastrophe, von Insolvenzen unserer Mieter als Ergebnis der Corona-Zeit und der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung. Die Flut ist für einen Modekonzern eine relative Größe, da ist man im Regelfall versichert. Wir hoffen, dass wir in den nächsten zwei Jahren in ein ruhiges Fahrwasser kommen.
JB: Es war in den letzten Jahren ein hohes Maß an Resilienz gefragt. Die Flutkatastrophe war ein einschneidendes Ereignis – aber man darf nicht vergessen, dass ihr die Corona-Pandemie vorausging. Das waren nicht nur ein oder zwei herausfordernde Jahre, sondern eine lange Phase voller Unsicherheiten und Belastungen. Es braucht Zeit, um sich davon zu erholen – wirtschaftlich, strukturell und emotional.
Natürlich haben diese Krisen auch Spuren hinterlassen und zu Veränderungen geführt. Auf beiden Seiten – bei uns wie bei unseren Partnern – ist das Bewusstsein für Risiken deutlich gewachsen. Entsprechend groß ist heute das gemeinsame Interesse daran, künftige Herausforderungen besser abzufedern und Risiken so gering wie möglich zu halten.
Die Mieter hätten aber nach zwölf Monaten das Recht gehabt, vom Mietvertrag zurückzutreten.
Wie hoch waren die Gesamtschäden am City Outlet?
MB: Irgendwo in der Größenordnung von zehn Millionen Euro zuzüglich der Mietausfälle. Das entspricht bis zu 14 Millionen Euro Gesamtschaden.
Dass Bad Münstereifel so schnell mit dem Wiederaufbau der Kernstadt vorankam, lag auch an Ihnen und dem City Outlet. War das rein persönliches Interesse oder mussten Sie innerhalb eines Jahres wieder eröffnen, weil sonst Vertragsstrafen drohten?
MB: Es ging um ein einmaliges Erlebnis. Diese Situation hat an unsere Familie eine sehr große Anforderung an Charakter gestellt. Die Äußerung, die ich einen Tag nach der Flutkatastrophe getätigt habe, „Wir bauen alles wieder auf und es wird schöner als zuvor“, war eine, die nicht auf einem wirtschaftlichen Kalkül basierte, sondern auf einer Haltung unserer Familie. An einem der Donnerstagstreffen habe ich gesagt, dass ich mich schämen würde, wenn ich die Situation nicht als Chance wahrnehmen würde, einen wesentlichen Beitrag zu leisten, wo wir es unmittelbar beeinflussen können. Das war der Antrieb.
Es ist nicht richtig, dass wir Schadenersatz hätten zahlen müssen. Die Mieter hätten aber nach zwölf Monaten das Recht gehabt, vom Mietvertrag zurückzutreten. Das ist genereller Bestandteil des Mietrechts. Wir hatten aber auch das Ziel, möglichst viel aufzumachen, sonst zieht sich so ein Projekt in die Ewigkeit. Wir haben aber auch die Stadt in die Verantwortung genommen – mit der klaren Erwartung, den öffentlichen Raum entlang der Erft so zu gestalten, dass er der gestiegenen Besucherfrequenz gerecht wird. Es war eine außergewöhnliche Situation, in der alle zu ihrem Wort standen. Stadtverwaltung, Stadtrat und wir als Betreiber haben gemeinsam an einem Strang gezogen, um in möglichst kurzer Zeit wieder ein Stück Normalität herzustellen. Das ist nicht selbstverständlich – in anderen Städten, etwa in Gemünd, oder im Ahrtal dauert dieser Prozess an.
Wie würden Sie, Herr Brucherseifer, die ersten zehn Jahre City Outlet bewerten, und was haben Sie, Frau Brucherseifer, in den nächsten zehn Jahren vor?
MB: Die ersten zehn Jahre waren eine Erfolgsstory, weil es das vorher gar nicht gab. Wenn man zehn Jahre einzigartig bleibt, ist das gewaltig.
JB: Wir wollen in den nächsten zehn Jahren einzigartig bleiben. Es gilt, das Thema Erlebnis auszubauen, um attraktiver für Familien und junge Besucher dazustehen und überregional die Region und unser Produkt attraktiver darzustellen.