Nach zwei Amtszeiten in Bad MünstereifelBürgermeister Büttner tritt nicht zur Wahl 2015 an

Bürgermeister Alexander Büttner vor dem Rathaus in Bad Münstereifel.
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Bad Münstereifel – Bürgermeister Alexander Büttner machte es richtig spannend während der Pressekonferenz. Dabei wollten doch alle schnell erfahren, ob er im September erneut zur Wahl antritt oder nicht. Das Rätselraten in den vergangenen Wochen war groß in Bad Münstereifel. Doch auch am Freitag ließ er die Katze nicht sofort aus dem Sack: „Ich sage Ihnen drei Sätze, einer davon ist nicht wahr: Büttner trägt Bugatti, Büttner tritt an, Büttner tritt ab.“
Nach einer Pause schüttelte er den Kopf und erklärte, er werde nicht mehr kandidieren: „Für eine dritte Amtszeit stehe ich nicht zur Verfügung.“ Sein Entschluss habe schon lange festgestanden, bereits seit dem Wahlabend 2009. Bereits damals sei ihm klar gewesen: „Bürgermeister bis zur Rente mache ich nicht!“ Eine Zäsur biete sich alterstechnisch an, so Büttner, der im Dezember 50 Jahre alt wird. Und: „Bürgermeister a.D. hört sich doch auch gut an.“
Die Amtszeit des gelernten Politik-Wissenschaftlers endet am 20. Oktober 2015: „Bis dahin werde ich mich weiterhin mit ganzer Kraft für die Menschen in Bad Münstereifel einsetzen.“ Genug zu tun habe er jedenfalls in den sieben Monaten. Als „Baustellen“ nannte er die Umgestaltung des Bahnhofs und die Entwicklung der nördlichen Vorstadt: „Wenn alles gut läuft, kann es im Herbst gelingen, den neuen Bauhof im Iversheimer Gewerbegebiet stehen zu haben.“ Die Verantwortung als Bürgermeister gebe er guten Gewissens ab: „Unsere Stadt ist für die Zukunft gut gerüstet. Sie ist stärker als bei meinem Amtsantritt vor zehn Jahren.“ Das City-Outlet werde sich weiter entwickeln müssen. Stolz ist er auch auf die Privatisierung der Kindertagesstätten. Das sei eine gute Entscheidung gewesen. Die Stadt habe viel Geld gespart und der Fortbestand der Kitas sei gesichert.
Trotzdem hat er in seiner Amtszeit nicht nur schöne Stunden erlebt, sondern auch bittere Pillen schlucken müssen. So etwa bei der Entwicklung des Einzelhandels in der südlichen Vorstadt. Es habe eine große Mehrheit gegeben, dort einen Edeka-Markt anzusiedeln. Dann seien die Politiker eingeknickt. Heute gewinnt Büttner der Sache etwas Positives ab: „Dadurch hatten wir die Möglichkeit, dort Parkplätze für Outlet-Kunden anzulegen.“
Als Daueraufgabe bezeichnet Büttner das Eifelbad. „Das bauen wir während des laufenden Betriebs neu.“ Wichtig sei auch, den Kurort-Status zu sichern. „Meinem Nachfolger wird es hier sicherlich nicht langweilig.“
Doch wie geht es ohne Büttner weiter? „Ich bin zuversichtlich, dass die Union einen respektablen Menschen für dieses Amt finden wird.“ Die CDU sei in Bad Münstereifel schließlich gut aufgestellt. Ob die anderen Fraktionen bereits Kandidaten hätten, wisse er nicht. „Das Schlimmste, was ich mir vorstellen könnte, wäre, wenn nur ein Kandidat antreten würde.“
Wie geht es für Büttner beruflich weiter? Es gebe noch nichts Konkretes. Er sei aber selbstbewusst genug, um davon auszugehen, einen interessanten Job zu bekommen. Einen beruflich bedingten Umzug schließt der Bürgermeister, der mit seiner Frau und drei Kindern in Rodert lebt, nicht aus.
Bis 2017 bleibe er dort aber definitiv. Denn dann habe sein mittlerer Sohn die Ausbildung abgeschlossen. 2004 hatte Büttner als jüngster Bürgermeister im Kreis Euskirchen sein Amt angetreten. Er sei doch nur auf der Durchreise, habe man ihm damals unterstellt. Das habe ihn sehr geärgert: „Bad Münstereifel ist eine schöne Stadt. Ich kann hier leben und arbeiten, wo andere Urlaub machen.“ Kursierende Gerüchte, er wolle künftig als Dozent an der Universität Düsseldorf arbeiten, verwies er ins Reich der Fantasie.
Kann er sich denn vorstellen, erneut als Verwaltungschef in einer anderen Stadt zu arbeiten? „Nein“, sagt er: „Das Kapitel Bürgermeister ist für mich zu Ende!“