Flutschäden in Bad MünstereifelIn Kirspenich wird ein neuer Spielplatz gebaut

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Die Erftmauern entlang der Bachstraße und der Erlenhecke in Arloff fehlen.

Die Erftmauern entlang der Bachstraße und der Erlenhecke in Arloff fehlen.

Bad Münstereifel – Die Feuerwehr ist ein Retter in der Not – und das offenbar in allen Lebenslagen. Im Doppelort Arloff/Kirspenich ist das spätestens seit der Flutkatastrophe des 14. Juli bekannt. Nicht nur die eigenen Wehrkräfte haben in den Tagen danach Großartiges geleistet.

Auch die Feuerwehr aus dem rund 150 Kilometer entfernten Waltrop (Kreis Recklinghausen) hilft seitdem, wo sie kann. Sie hat im Juli einen Hilfsfonds für Flutopfer eingerichtet. Schnell hatten Bürger, Vereine und Unternehmen der 30.000-Einwohner-Stadt rund 80.000 Euro gespendet. 52.000 waren recht rasch nach der Flut als Soforthilfe ausgezahlt worden. Hinzu kam kurz vor Weihnachten eine Geschenkaktion. 175 Pakete mit Lebensmitteln wurden in den Doppelort gebracht.

Waltroper Wehr übernimmt Kosten für Spielplatz

Jetzt folgt der dritte Streich: Der Spielplatz an der Bachstraße in Kirspenich war bei der Flut zerstört worden. Mittlerweile wurde ein großer Spieleturm, der eher an ein Fort erinnert, angeschafft. Die Kosten in Höhe von rund 30.000 Euro übernimmt wieder die Waltroper Wehr.

Winnetoo Pro heißt der Spieleturm auf dem Kirspenicher Spielplatz. Stadtverordneter Martin Mehrens (l.) und Peter Esser vom Äffzeh-Fanclub stellten die Pläne vor.

Winnetoo Pro heißt der Spieleturm auf dem Kirspenicher Spielplatz. Stadtverordneter Martin Mehrens (l.) und Peter Esser vom Äffzeh-Fanclub stellten die Pläne vor.

Der Turm aus der Serie Winnetoo Pro steht mittlerweile, sechs Tage hat der Aufbau gedauert. Eine große Hilfe im Vorfeld war und im Nachhinein ist die Stadt Bad Münstereifel. „Die Stadt hat den Aushub übernommen, die Bäume zurückgeschnitten und wird auch den Fallschutz aus Perlkies auffüllen“, berichtet der Arloffer Stadtverordnete Martin Mehrens, der nach der Flut als Krisen-Manager fungierte.

Selbstverständlich wird die Stadt auch die Abnahme des Spieleturms übernehmen – vermutlich innerhalb der nächsten zwei Wochen. Vorher darf nicht gespielt werden, auch wenn der seitlich fehlende Zaun die Kinder verleitet, den Platz zu betreten.

Sponsor baut Holzzaun

Das Unternehmen HTK aus dem ebenfalls von der Flut betroffenen Eicherscheid hat den Spielturm dank der guten Beziehungen zum Flutpreis bekommen. Ein weiterer Sponsor will einen Holzzaun errichten. Auf dem Spielplatz wird noch ein Spielgerät für die kleinsten Kinder errichtet. Wippe, ein Mini-Reck und ein Federspielzeug sind stehen geblieben.

Bald wird auch Rollrasen verlegt. In spätestens acht Wochen soll alles fertig sein. Um den Spielplatz kümmern wird sich, wie bisher, der Äffzeh-Fanclub. „Alle 14 Tage pflegen wir den Platz und wir kontrollieren natürlich regelmäßig die Geräte“, sagt Peter Esser vom Verein. Aktuell rechnet Mehrens damit, dass im Mai/Juni Einweihung gefeiert werden kann. „Aber die Kinder dürfen natürlich vorher schon drauf“, so Mehrens – aber erst nach der Freigabe. Zur Einweihung selbst soll auch die Feuerwehr aus Waltrop kommen. „Sie hat schon angekündigt, dass sie mit einem Bierwagen anreisen wird“, erzählt Mehrens.

Sachstand in Arloff

„Die Privatleute haben natürlich unterschiedliche Erfolge“, weiß Stadtverordneter Mehrens über den aktuellen Stand in Arloff zu berichten und ergänzt: „Das sieht in Sachen öffentlicher Infrastruktur natürlich nicht anders aus.“ Straßen sind zu sanieren, Brücken teilweise wieder aufzubauen.

„Aber viel eklatanter ist: Die Erftmauer muss schnellsten wieder aufgebaut werden“, so Mehrens. Bei jedem etwas kräftigeren Regen hätten die Anwohner Sorge, dass die Erft über die Ufer tritt – die Erftmauer fehle als Hochwasserschutz. Auch im Osten des Dorfes, in Richtung Wald, gab es Schäden, die dazu führen, dass bei jedem Regen Wasser in die Holzgasse läuft. Mehrens wird in den zuständigen politischen Ausschüssen nicht müde, auf die Missstände hinzuweisen, damit sie auch in den entsprechenden Plänen der Stadt berücksichtigt werden.

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Ab Mai wird vermutlich die Sporthalle wieder genutzt werden können. Zusätzlich gibt es die Idee, einen Nebenraum der Halle als Begegnungsstätte oder Dorfraum zu nutzen, damit Vereine wieder eine Räumlichkeit haben.

Wie es mit dem Sportplatz weitergeht, ist noch nicht bekannt. Die Arloffer hätten gerne einen Kunstrasenplatz, aus dem Wiederaufbauplan wird aber wohl maximal ein Rasenplatz finanziert.

Gute Nachrichten gibt es aber auch: Die Eisdiele hat wieder auf und wird rege genutzt.

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