Teilnahme schon 2024 denkbarYannick Reihs träumt von Olympia

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2019 hat Yannick Reihs zum dritten Mal den Sportcheck-Run in seiner Heimat Hannover über 5000 Meter gewonnen.

2019 hat Yannick Reihs zum dritten Mal den Sportcheck-Run in seiner Heimat Hannover über 5000 Meter gewonnen.

Zehnmal die Woche trainiert Yannick Reihs aus Bad Münstereifel für seinen Traum von Olympia und legt dabei knapp 120 Kilometer zurück. Sein Herz schlägt für die Leichtathletik.

Läufe zwischen 800 Metern und 10 Kilometern Länge haben es dem 24-Jährigen angetan, der schon mehrfach bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in der U 23 und bei den Herren angetreten ist. Die beste Platzierung bei diesem Wettkampf erreichte er 2018, als er in der U 23 über 1500 Meter den fünften Platz belegte.

Heute konzentriert sich Reihs vor allem auf den 5000-Meter-Lauf. Sonntags dürfen es im Training aber auch schon mal 25 Kilometer sein, wie er im Interview erzählt. Zum Beispiel von Bad Münstereifel aus nach Kreuzweingarten, an der Hardtburg vorbei bis zur Steinbachtalsperre und durch den Friedwald zurück.

Verschiedene Facetten begeistern

„Am meisten gefallen mir die verschiedenen Facetten beim Laufen. Am Wochenende genieße ich es, alleine für mich zu laufen und draußen in der Natur zu sein. Bei Wettkämpfen liebe ich die Atmosphäre und den Zusammenhalt im Team“, so Reihs.

Seit er neun Jahre alt ist, ist der 24-Jährige in der Leichtathletik aktiv. Zunächst in seiner Heimat um Hannover, durch den Umzug in den Kreis Euskirchen nun beim hiesigen LC Euskirchen. „Wir sind eine super Truppe“, sagt er. Zum dualen Studium in Sportbusinessmanagement ist Reihs im April 2019 nach Bad Münstereifel gezogen, besucht die Uni in Düsseldorf und arbeitet im Euskirchener Laufcampus.

Unter 14 Minuten ist ein Ziel

In den Jahren 2024 oder 2028 seien die Olympischen Spiele durchaus realistisch, wenn er es schaffe, beim 5000-Meter-Lauf unter 14 Minuten zu kommen, so Reihs. Seine bisherige Bestzeit liegt bei 14 Minuten und 24 Sekunden. „Gerade Zahlen sind immer so ne Marke. Zwischen 14 und 13 Minuten ist so ein Schnitt, wo man in Deutschland vorne mit dabei ist“, so der Student.

Die Frage, ob er für Olympia nicht schon zu alt sei, verneint Reihs klar: Schließlich sei man unter Läufern mit 30 Jahren in Bestleistung, wenn sich die Ausdauer entwickelt habe. „Mein Ziel ist es, die 5000 Meter in 13 Minuten und 20 Sekunden zu laufen. Aber das passiert nicht von heute auf morgen“, so der 24-Jährige. Er versuche Jahr für Jahr, seine Leistung und seine Ziele realistisch einzuschätzen und neu zu bewerten.

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Im Juni wollte Reihs in Braunschweig wieder bei der Deutschen Meisterschaft mitlaufen. Durch die Corona-Pandemie wird die Teilnehmerzahl dort allerdings eingeschränkt, so dass nur Läufer aus dem Nationalkader und dem Landeskader antreten dürfen, wie Reihs erläutert.

Da es in Nordrhein keinen Landesverband gebe, habe er keine Chance. „Das ist natürlich nicht gut fürs Training, da ich jetzt erstmal nicht weiß, auf welchen Wettkampf ich hinarbeiten kann.“

Pandemie verhindert Laufen nicht

Froh sei er aber darüber, dass er seine Sportart durch das Laufen an der frischen Luft und auch alleine trotz der Pandemie überhaupt noch ausführen könne, so Reihs.

Viel Zeit bleibe neben dem Laufen nicht für anderes. Die zehn Trainingseinheiten in der Woche bedeuten auch, dass an manchen Tagen zwei Mal trainiert wird. Dabei wird nicht nur gelaufen, auch Kraftübungen stehen auf dem Plan. Sieben bis acht Mal Laufen, zwei bis drei Mal Krafttraining. „Bevor ich mich aufs Laufen konzentriert habe, habe ich auch Fußball gespielt“, erzählt der 24-Jährige über seine Jugend. Dann habe sich herausgestellt, dass das Laufen sein größtes Talent sei. Und ihm am meisten Spaß mache – bis heute.

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