AbstimmungDieser Eifeler Wanderweg gewinnt mit deutlichem Vorsprung

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Der Kalvarienberg bei Alendorf mit dem Gipfelkreuz ist ein beliebtes Wanderziel in der Eifel.

Der Kalvarienberg bei Alendorf und das Lamperstal bei Ripsdorf sind Teil der „Toskana der Eifel“.

Der Wanderweg des Jahres in der Nordeifel ist wegen der guten Pflege durch den Eifelverein so attraktiv. 

„And the winner is: die Eifelspur ,Toskana der Eifel’.“ Landrat Markus Ramers   präsentierte den Gewinner des Wettbewerbs „Wanderweg des Jahres 2023“ in der Nordeifel im Restaurant Breuer in Ripsdorf ganz im Stil der Oscarverleihungen. Den zweiten und dritten Platz belegten die Eifelspuren „Soweit das Auge reicht“ und „Auf den Spuren der Raubritter“. Den Wettbewerb hatte die Nordeifel Tourismus GmbH in diesem Jahr zum ersten Mal durchgeführt.

„Wir haben lange versucht, ein Geheimnis aus den Gewinnern zu machen“, sagte Iris Poth, Geschäftsführerin der Nordeifel Tourismus. Doch so ganz überraschend war das Ergebnis nicht, schließlich hatte die „Toskana der Eifel“ schon im vergangenen Jahr bei der Wahl zu Deutschlands schönstem Wanderweg den sechsten Platz belegt. Die 15 Kilometer lange Eifelspur führt durch das Naturschutzgebiet Lampertstal bei Ripsdorf, das wegen seiner mit Wacholder bewachsenen Hügeln an die Toskana erinnert.

113 Wanderwege in der Eifel standen zur Wahl

„Mehr als 1600 Stimmen wurden online abgegeben. Wir sind begeistert von der großen Beteiligung“, sagte Ramers, der auch Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Nordeifel Tourismus GmbH ist. Zwölf Prozent (189 Stimmen) votierten für die „Toskana der Eifel“. Die dahinter folgenden Wege hatten jeweils nicht einmal halb so viele Stimmen erhalten. Auf den Rängen vier und fünf landeten die Eifelschleife „Kronenburger Himmelsglück“ vor der Eifelspur „Münstereifelsteig“. Insgesamt 95 Schleifen und 18 Spuren standen zur Wahl.

Alles zum Thema Wandern in der Region

„Wanderwege sind aber nur so gut, wie sie gepflegt werden“, betonte der Landrat. Er dankte der Ortsgruppe Ripsdorf im Eifelverein mit ihren 74 Mitgliedern und der Gemeinde Blankenheim, „die dafür sorgen, dass der Weg so attraktiv ist“. „Unser Wegewart Hilarius Elkes ist fast jeden Tag auf Tour“, erklärte der Ortsgruppen-Vorsitzende Michael König. Ramers und die Blankenheimer Bürgermeisterin Jennifer Meuren übergaben König und seinen Mitstreitern die Siegertrophäe, eine Prämie von 300 Euro für die Vereinskasse und eine Wanderbank.

Blankenheimer freuen sich über die große Beliebtheit

Die Ortsgruppe bietet am 8. Oktober ab 10 Uhr eine geführte Wanderung auf der prämierten Eifelspur an. Um vorherige Anmeldung per E-Mail   wird gebeten.

„Wir sind sehr stolz, dass wir auf dem ersten Platz gelandet sind“, sagte Meuren. Durch die Teilnahme an dem Wettbewerb im vergangenen Jahr habe die ,Toskana der Eifel’ an Bekanntheit und Beliebtheit gewonnen. Auch die beiden Gastronomiebetriebe an der Strecke würden dafür sorgen, dass der Weg so attraktiv sei. „Aus der Bevölkerung hat es einige Beschwerden gegeben, weil es in den Orten zu wenig Parkplätze für die Wanderer gibt. Deshalb hat der Bauhof jetzt zusätzliche Stellplätze in Ripsdorf und Alendorf angelegt“, so die Bürgermeisterin. Das 2022 als Attraktion erstmals angelegte Maislabyrinth an dem Weg werde es auch in diesem Jahr wieder geben.

Im kommenden Jahr findet die Abstimmung erneut statt

Stefan Dott, Geschäftsführer des Wettbewerb-Sponsors e-regio, erklärte, das Unternehmen werden sich auch in den nächsten vier Jahren beim Wanderweg des Jahres engagieren: „Wir sind ein Teil der Region und wollen sie lebenswert gestalten.“ Die Schleifen und Spuren seien eine tolle Idee, die Region attraktiver zu machen.

„Bei der Online-Wahl konnten sich die Gäste auch zu der Qualität der Wege äußern“, sagte der zweite Geschäftsführer der Nordeifel Tourismus GmbH, Patrick Schmidder. Mehr als die Hälfte sei rundum zufrieden mit dem Angebot. „Knapp die Hälfte wünschen sich mehr Sitzbänke, Rastplätze und Erlebnisstationen“, so Schmidder. Ferner sei angeregt worden, die Eifelschleifen ebenso zu beschildern wie die -spuren. In einigen Fällen seien Wünsche nach mehr naturbelassenen Pfaden, einem größeren gastronomischen Angebot und einer übersichtlicheren Online-Darstellung geäußert worden.

Es mangelt noch an ÖPNV und  Einkehrmöglichkeiten 

Wie gut sich die Eifelschleifen und -spuren etabliert haben, zeigt laut Schmidder auch eine Masterarbeit, die an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswald verfasst wurde. Von den 244 Befragten im Zeitraum vom 28. Oktober bis zum 14. Dezember 2022 seien 98 Prozent sehr zufrieden mit dem Konzept gewesen.

95 Prozent der Befragten seien mit der Markierung und Beschilderung zufrieden gewesen, 90 Prozent mit der Angebotsvielfalt und 80 Prozent mit der Ausstattung. Mehr als 30 Prozent der Teilnehmer an der Befragung waren nach Angaben von Schmidder schon zwischen sechs und zehn Wege gewandert. Kritisiert wurden ein Mangel an Einkehrmöglichkeiten und Probleme bei der ÖPNV-Erreichbarkeit.   In Bezug auf die Ausstattung wurde ein größeres Angebot an Sitzmobiliar und Picknickplätzen gewünscht.

Poth und Schmidder betonten, dass perspektivisch eine Aufwertung des Wanderwegenetzes mit einem Ausbau der infrastrukturellen Ausstattung geplant sei. Das Wegemanagement des Kreises Euskirchen, das in Zusammenarbeit mit den Kommunen und den für die Pflege zuständigen Wegepaten des Eifelvereins gut eingespielt sei, nehme Anregungen und tagesaktuell auftretende Probleme bei der Markierung und Beschilderung entgegen und sorge für eine zeitnahe Behebung.

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