BefragungBürger votieren gegen das Freibad in Blankenheim

Die Abstimmung zum Freibad in Blankenheim ist beendet.
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Blankenheim – Das marode Freibad in Blankenheim wird endgültig geschlossen und zurückgebaut. Dies ist das Ergebnis einer unverbindlichen Bürgerbefragung, die gestern Abend im Rathaus ausgezählt wurde. 7242 Bürger ab 14 Jahre durften sich an der Umfrage beteiligen, 4623 Fragebögen kamen fristgerecht zurück, davon waren nach dem vorläufigen Ergebnis 4583 gültig.
2872 Bürger, also 62,7 Prozent, sprachen sich für die endgültige Schließung und den Rückbau des Freibades aus, für den mit rund 370 000 Euro Kosten gerechnet wird.
Lediglich 1711 Bürger, also 37,3 Prozent, sprachen sich für den Neubau eines verkleinerten Freibades aus. Dies würde rund 2,2 Millionen Euro kosten, hinzu kämen jährlich 200 000 Euro für den laufenden Betrieb.
Rund 20 Helfer, darunter Politiker aller Fraktionen sowie Rathausarbeiter, begannen kurz nach 18 Uhr mit der Stimmenauszählung. Auf den Tischen vor den Helfern stapelten sich 4582 Umschläge. In diesen steckten teilweise mehrere Fragebögen, was auch erlaubt war. Die Wahlbeteiligung lag also bei 63,8 Prozent, bei der jüngsten Kommunalwahl waren es 64,0 Prozent gewesen. Die Auszählung erfolgte nach einem komplizierten Verfahren, das zehn verschiedene Schritte umfasste. Dadurch sollten Betrügereien verhindert werden. Zunächst verfolgten etliche Bürger die Auswertung, doch die Reihen lichteten sich schnell. Gegen 22 Uhr verschwanden die letzten Zuschauer. Erst um 23.45 Uhr stand das vorläufige Ergebnis fest.
„Das Ergebnis ist nicht so desaströs, wie ich es befürchtet habe“, meinte Rolf Klein, Sprecher der IG Freibad. Es sei schwierig gewesen, den älteren Bewohnern in den Außenorten die Notwendigkeit eines Freibades zu erklären. „Nun kommt es drauf an, wie der Gemeinderat mit dem Ergebnis umgeht“, meinte er. Dies klang so, als habe er die Hoffnung noch nicht endgültig aufgegeben.
Ingo Bings, Fraktionschef der CDU, schlug einen sachlichen Ton an. Zwar hatte sich die CDU unter dem Motto „Stoppt den Wahnsinn“ gegen einen Neubau des Freibades ausgesprochen. Doch Triumphgefühle zeigte er zu später Stunde nicht. „Es ist klar, dass im Kernort etwas passieren wird“, sagte er. Nach dem Rückbau des Freibades werde auf dem Gelände irgendetwas anderes entstehen müssen. „Die SPD wird trotz allem im Gemeinderat für den Neubau eines Freibades stimmen“, kündigte SPD-Fraktionschef Wilfried Wutgen an. Ratsmitglieder der UWV erklärten, für die Schließung des Freibades zu stimmen. Wann der Gemeinderat sich wieder mit dem Freibad befassen wird, stand gestern Nacht noch nicht fest.