Auf zehn Standorte verteiltProvisorien des Dahlemer Bauhofs sollen ein Ende haben

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Kein Zustand mehr: Feuerwehr und Bauhofstandort sind in Dahlem unter einem Dach. Nun soll der Bauhof ausziehen.

Kein Zustand mehr: Feuerwehr und Bauhofstandort sind in Dahlem unter einem Dach. Nun soll der Bauhof ausziehen.

Dahlem – Aus zehn mach eins: Nach einem mehr als 40 Jahre lang existierenden Provisorium mit zehn Standorten, verteilt zwischen Schmidtheim, Dahlem, Baasem und Kronenburg, will die Gemeinde Dahlem nun einen Bauhof an einem Ort für die zwölf Mitarbeiter bauen. Grund der Überlegungen dürfte die jüngste „Eintrittswelle“ bei der Feuerwehr Dahlem sein.

Auf zehn Standorte im Gemeindegebiet verteilt

Viel unwirtschaftlicher kann man einen gemeindlichen Bauhof vermutlich nicht betreiben. An zehn Standorten im gesamten Gemeindegebiet sind Materialien wie Schüttgut, Werkzeug und Fahrzeuge gelagert. Zwischen dem Neuen Weg und der Burgstraße in Kronenburg – dort in Garagen –, einem Unterstand und Salzsilos in Baasem, Werkstatt, Lagerplatz und Abfallcontainern in Dahlem und gleich drei verschiedenen Standorten in Schmidtheim müssen die Mitarbeiter des Bauhofs pendeln.

Der Umstand ist der Verwaltung und vermutlich zumindest auch den dienstälteren Mitgliedern des gemeindlichen Bauausschusses schon lange bekannt. Doch es bedurfte wohl eines eher erfreulichen Anlasses, dass man den Missstand nun zu beenden gedenkt.

Seit Juli des vergangenen Jahres hat es im Löschzug eine Welle von Eintritten gegeben. Zehn neue Kameraden, aus den Reihen der Dahlemer Jugendlichen, aber auch Väter neu zugezogener Familien, haben sich dem Schutz der Allgemeinheit verpflichtet. Der Löschzug hat damit aktuell 44 Aktive.

Doch die frohe Botschaft hat Nebenwirkungen. Denn seit Jahren sind an der Dahlemer Teichstraße der Löschzug und der Bauhofstandort unter einem Dach vereint. Unten ist der Bauhof, oben befinden sich die Räume für die Kameraden. Der Platzmangel ist mittlerweile so groß, dass einige von ihnen ihre Spinde in der Fahrzeughalle aufgebaut haben.

Feuerwehr in Dahlem braucht mehr Platz

Sie müssen sich im Einsatzfall also unmittelbar neben den Fahrzeugen umziehen. Nicht nur aus Gründen des Arbeitsschutzes ein Unding. Die Konsequenz, so Bürgermeister Jan Lembach: „Einer muss gehen.“ Es wird der Bauhof sein.

Dem und dem Ende des Zehn-Standorte-Bauhofs stimmten in der Aussprache zum Tagesordnungspunkt auch Werner Lorse für die CDU und Ulrich Böttger für die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen zu. Allein 7200 Euro fallen an Jahresmiete für eine Halle in Schmidtheim an, hinzu kommt Spritverbrauch für eigentlich unnötige Betriebsfahrten nach dem Motto „Die Schaufeln aus Dahlem, das Schüttgut aus Baasem und dann zum Arbeitseinsatz nach Schmidtheim“.

25.000 Euro für Grundstückssuche eingeplant

Damit soll nach einstimmigem Beschluss des Bauausschusses so schnell wie möglich Schluss sein. Ein Signal in diese Richtung ist die beschlossene Aufnahme einer weiteren Kostenposition in der Investitionsliste des Gemeindehaushalts 2022: 25.000 Euro für die Grundstückssuche und Beplanung, vermutlich unter Einschaltung eines externen Ingenieurbüros.

Dabei ist der mögliche Bauhofstandort nicht schwer zu finden – mangels Alternativen. Gesucht wird im Gemeindegebiet eine außerhalb einer Ortschaft gelegene, als Industriegebiet ausgewiesene und verkehrsgünstig gelegene rund 7000 bis 10.000 Quadratmeter große Fläche.

Da gibt es derzeit aber nur ein geeignetes Gebiet: „Wir hätten da was im Industriegebiet“, so Schmidtheims Ortsbürgermeister Hans-Josef Bohnen, „jedenfalls noch, wenn da Morgen ein Investor kommt, haben wir ein Problem.“ Die Fläche ist mit 10.000 Quadratmetern nach seinen Angaben groß genug, um dort auch das Schüttgut zu lagern.

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Andere Gemeinden, so hieß es in der Ausschusssitzung, würden in solchen Fällen auf leerstehende gewerbliche Immobilien zurückgreifen. Ebenfalls in Schmidtheim wäre für den Zweck das alte Sägewerk des Grafen von Beissel zu Gymnich geeignet, so Friedel Krump von der FDP.

Doch das Gebäude solle man lieber abreißen, statt es umzunutzen, meinte Lembach. Selbst daran scheitert es allerdings seit mehreren Jahren, die Verhandlungen zwischen Gemeinde und Eigentümer gestalten sich bisher als zäh.

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