„LebensSchritte“Geflüchtete aus Euskirchen erzählen in Kurzfilm ihr Leben

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Die Mitwirkenden: Peter Müller-Gewiss (v.l.), Brahan Haile Negasi, Roland Kuhlen, Mahshid Ajoudanzadeh, Mohsen Ahmadi, Maya Abouzand, Walid Kazmouz, Regisseur Mohammed Isso, Hassan Hasno, Mehmet Mahfuz Kiraz und Ibrahim Ceylan.

Die Mitwirkenden: Peter Müller-Gewiss (v.l.), Brahan Haile Negasi, Roland Kuhlen, Mahshid Ajoudanzadeh, Mohsen Ahmadi, Maya Abouzand, Walid Kazmouz, Regisseur Mohammed Isso, Hassan Hasno, Mehmet Mahfuz Kiraz und Ibrahim Ceylan.

Euskirchen – Sie haben weite Strecken auf sich genommen, Familie und Freunde zurückgelassen, eine neue Sprache gelernt: Im Kurzfilm „LebensSchritte“ erzählen zehn Geflüchtete davon, was sie in ihrer Zeit in Deutschland schon erreicht haben.

Mit dem Film wollte Regisseur und Kameramann Mohammed Isso „Migranten mit verschiedenen Hintergründen, ihre Ziele und was sie schaffen können“ zeigen. Isso ist selbst 2015 nach Deutschland gekommen. „Mit dem Projekt wollen wir zeigen, wie sich Leute integrieren“, sagte der 29-Jährige.

Premiere durch Corona-Pandemie verschoben

Wir – damit meint er sich und Projektmitarbeiter Roland Kuhlen. Das Projekt des Kommunalen Integrationszentrums sei darüber hinaus auch ins Leben gerufen worden, um anderen Migranten Hoffnung zu geben, so Isso. Gedreht wurde der Film bereits vor eineinhalb Jahren. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Premiere jedoch verschoben werden und konnte erst am Samstag stattfinden. Dreh- und Premierenort waren derselbe: der Sitzungssaal des Kreishauses Euskirchen.

Die Mitwirkenden: Peter Müller-Gewiss (v.l.), Brahan Haile Negasi, Roland Kuhlen, Mahshid Ajoudanzadeh, Mohsen Ahmadi, Maya Abouzand, Walid Kazmouz, Regisseur Mohammed Isso, Hassan Hasno, Mehmet Mahfuz Kiraz und Ibrahim Ceylan.

Die Mitwirkenden: Peter Müller-Gewiss (v.l.), Brahan Haile Negasi, Roland Kuhlen, Mahshid Ajoudanzadeh, Mohsen Ahmadi, Maya Abouzand, Walid Kazmouz, Regisseur Mohammed Isso, Hassan Hasno, Mehmet Mahfuz Kiraz und Ibrahim Ceylan.

Peter Müller-Gewiss moderierte die Veranstaltung und das anschließende Gespräch mit den Mitwirkenden, von denen auch einige vor Ort waren. Während des fast neunminütigen Films sprechen die Geflüchteten sowohl darüber, was sie bereits erreicht haben, als auch über ihre nächsten Schritte.

Führerschein häufig wichtiger Schritt

Im Film erzählt Maya Abouzand, dass sie bereits viele Praktika gemacht habe, unter anderem beim Deutschen Roten Kreuz. Ihre nächsten Schritte seien das Abitur und ein Studium im medizinischen Bereich. Jetzt, eineinhalb Jahre später, ist sie ihrem Ziel bereits einen Schritt nähergekommen. „Ich habe meinen Führerschein gemacht und einen Studienplatz“, sagte sie.

Der Führerschein war auch ein weiterer Schritt für Hassan Hasno. „Seit 2020 habe ich meinen Führerschein gemacht und meine Sprache verbessert“, sagte er. Für Mohsen Ahmadi haben die Flucht und das neue Leben in Deutschland sowohl gute als auch schlechte Seiten: „Ich bin froh, in Deutschland zu sein, aber traurig, dass ich von meiner Familie weg bin.“ Die habe er seit sieben Jahren nicht gesehen.

„Die meisten hatten Angst vor der Kamera“

Am Ende des Films schwenkt die Kamera auf Gegenstände, die die Menschen in der Hand halten. Bei Hassan Hasno ist es der Schlüssel zu seiner Wohnung in Syrien. Die habe er wegen des Krieges und der Flucht verlassen müssen, so Hasno. Brahan Haile Negasi hält ein Schild mit der Aufschrift „Farben“ in den Händen. Wofür es stehe? „Für den Rassismus, den wir hier angetroffen haben.“

Mit seinem minimalistischen Film schafft es Mohammed Isso, die Menschen und ihre Worte in den Vordergrund zu rücken. In dunkler Kleidung und mit Scheinwerferlicht sind die Mitwirkenden in Szene gesetzt worden. „Die meisten hatten Angst vor der Kamera“, sagte der Kameramann und Regisseur. Daher sei das Projekt von dem Theaterpädagogen Jona Peters begleitet worden.

Abschließend stellte Moderator Peter Müller-Gewiss den Mitwirkenden die Frage, was sie Geflüchteten aus der Ukraine raten. Für Hassan Hasno war es klar: „Die Sprache ist der erste Schritt“, sagte er. Zum anderen sei es aber auch die Geduld.

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Die letzte Frage von Peter Müller-Gewiss war für viele der Protagonisten schwer zu beantworten: die nach ihrer Heimat. Mohsen Ahmadi: „Ich bin in Afghanistan geboren, habe im Iran gelebt, bis ich 17, 18 Jahre alt war.“ Danach sei er nach Deutschland gekommen: „Ich sage, ich habe keine Heimat.“ Für Maya Abouzand war es wichtig zu betonen: „Meine Heimat ist dort, wo meine Familie ist.“

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