Bürgerbeschwerden in EuskirchenImmer wieder illegaler Lkw-Verkehr in Weidesheim

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Schwere Lastwagen sind trotz des Verbots in der Straße Im Laach in Weidesheim an der Tagesordnung. 

Euskirchen-Weidesheim – Immer wieder rollen in Weidesheim große Lastwagen verbotenerweise durch die Straße Im Laach. Anlieger kämpfen seit Jahren gegen die Zustände, die auch schon Thema im Verkehrsausschuss der Stadt Euskirchen waren, ohne dass sich anschließend Grundlegendes änderte.

Jetzt wandten sich die Eheleute Jasmin und Sascha Hilberath an die Redaktion, um auf die Laster hinzuweisen und ebenso auf Autofahrer, von denen nach ihrer Beobachtung viele in der Tempo-30-Zone zu schnell unterwegs sind – „auch Weidesheimer“, wie Jasmin Hilberath sagt.

Ziel ist meistens das Gewerbegebiet

Illegalen Lkw-Verkehr beobachten die Anlieger, so ihre Schilderung, nicht nur im Laach, sondern auch in der Weidesheimer Straße, der Goten- und der Burgunderstraße. Ziel der Fahrer, so Jasmin Hilberath, sei in der Regel das Gewerbegebiet Grondahlsmühle zwischen Weidesheim und Kuchenheim.

Das Problem ist seit Langem bekannt. Die Stadt Euskirchen hatte die Verbindungen, die durch Weidesheim in das Gewerbegebiet führen, bereits 2007 für den Schwerlastverkehr gesperrt. Viele Fahrer scheren sich jedoch nicht um die entsprechenden Verkehrsschilder.

Laster müssen im Rückwärtsgang rangieren

Die Straße Im Laach ist derart eng, dass große Fahrzeuge, die sich dort begegnen, nicht aneinander vorbeipassen. Anlieger berichteten dieser Zeitung schon vor Jahren, dass Fahrer in diesem Fall gezwungen werden, im Rückwärtsgang zu rangieren. Nicht selten touchieren und beschädigen sie dabei Hausfassaden, Vordächer, Regenfallrohre oder auch eine Treppe, die in den Straßenraum ragt. Vor einiger Zeit habe eine Linienbus der Stadtverkehrsgesellschaft SVE Schäden an einer Fassade hinterlassen, erzählt Jasmin Hilberath.

Weil an der Straße über weite Strecken kein Gehweg existiert, stellen die Laster – vor allem, wenn sie rückwärts fahren – auch für Fußgängerinnen und Fußgänger eine Gefahr dar. Besonders für Kinder sei das Risiko hoch, sagte ein Anlieger, der sich schon 2015 bei der Redaktion über die ständige Missachtung des Durchfahrtsverbots für den Schwerlastverkehr beklagt hatte.

Schikanen verfehlen ihre Wirkung 

Die Hilberaths kontaktierten im Frühjahr die Stadt Euskirchen und die Polizei, um auf Abhilfe zu pochen. Silke Winter von der Stadtverwaltung verwies jetzt auf Anfrage auf die „sehr deutliche Beschilderung“ und auf Schikanen, die in die Fahrbahn eingebaut wurden, um Lastwagen, die das Gewerbegebiet verlassen, das Linksabbiegen in Richtung Weidesheim unmöglich zu machen.

„Einige Fahrer rangieren aber so lange, bis sie hindurchpassen“, so Winter. Lkw-hemmende Einbauten auf der Fahrbahn im Laach kämen nicht in Betracht, da sichergestellt werden müsse, dass Busse die Straße nutzen könnten.

Polizei: Nur geringfügige Verstöße

Für die Überwachung des fließenden Verkehrs, so die Sprecherin weiter, sei die Stadt nicht zuständig, sodass sie keine weiteren Maßnahmen ergreifen könne. Die Kreispolizei nahm die Beschwerden der Familie Hilberath zum Anlass für Kontrollen. Messungen an einem Tag Ende Mai hätten aber nur geringfügige Verstöße ergeben, sagte Pressesprecher Franz Küpper auf Anfrage. In einer Stunde habe man 20 Fahrzeuge gemessen, von denen einer in der Tempo-30-Zone mit 45 km/h unterwegs gewesen sei. „Der Rest fuhr mit unter 38 Kilometern pro Stunde. Aus unserer Sicht ist die Situation dort unauffällig. Allerdings kann das an anderen Tagen anders sein.“

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In der vergangenen Woche war die Polizei erneut im Einsatz, wie jetzt Jasmin Hilberath berichtete. Und die Beamten hätten weitere Kontrollen angekündigt, ergänzte die Weidesheimerin, die nun hofft, dass sich die Maßnahmen unter den Lastwagenfahrern herumsprechen, sodass sich die Lage doch noch verbessert.

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