Der Kapitän von Landesliga-Absteiger Erftstadt-Lechenich soll die Offensive verstärken. Die Zülpicher Planungen sind nun abgeschlossen.
Fußball-LandesligaErftstadt-Lechenich-Urgestein Pascal Schiffer schließt sich Zülpich an

Zuletzt waren sie noch Gegner, bald treffen Pascal Schiffer und Johannes Püllen im Training aufeinander.
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Die Spatzen pfiffen es bereits von den Dächern, nun ist es offiziell: Pascal Schiffer wird sich in der kommenden Saison dem TuS Zülpich anschließen. Der 32-Jährige wird der Landesliga also erhalten bleiben. Dass er nach 13 Jahren den Absteiger SC Germania Erftstadt-Lechenich verlassen wird, stand schon seit Mitte Mai fest. Dort war er lange Jahre Kapitän.
„Pascal hat sich lange schwergetan mit der Zusage“, sagt Zülpichs Trainer David Sasse. Er gehe, so Sasse weiter, mit einem lachenden und weinenden Auge. „Den Reiz, weiter in der Landesliga zu spielen, und das bei der dann besten Mannschaft des Fußballkreises, hat aber den Ausschlag gegeben“, so sein zukünftiger Trainer. „Er hat sich nicht gegen Erftstadt, sondern für den Sport entschieden.“
Mit Pascal Schiffer wechselt ein fertiger Spieler nach Zülpich
Die Zülpicher Verantwortlichen werden wohl, wenn nun nichts Unvorhergesehenes mehr passiert, die Sommerpause genießen können, denn die Kaderplanungen sind abgeschlossen. Mit Schiffer kommt ein fertiger Spieler direkt aus der Landesliga zu Zülpich, was ein wenig eine Abkehr vom bisherigen Transfergebaren darstellt. Natürlich hatten Marvin Iskra, Lucas Carell oder Nico Berekoven Erfahrung in höheren Ligen, kamen aber doch aus den Kreisligen B und C zu Zülpich. Deshalb sagte Sasse: „Es ist toll, wenn man solche gestandenen Spieler wie Pascal verpflichten kann.“
Schiffer ist der letzte Baustein und bringt vor allen Dingen das mit, was dem Team im Sommer abhandenkommt: Erfahrung. Denn mit Alexander Ems (32, zu Merzenich), Robin Metternich (31, zu Nierfeld), Benjamin Wiedenau (31, zu Billig/Veytal), Marco Weinhold (30, zu Birkesdorf), Maurice Hilger (30) und Robin Ritz (32, beide zu Zülpich II) werden viele ältere Spieler gehen.
Schiffer soll in der Spitze oder auf der Doppel-Zehn eingesetzt werden
Schiffer ist für die Offensive geplant, wo er auch zu Hause ist, obwohl er Anfang dieser Saison bei Erftstadt auch schon mal in der Defensive aufgestellt wurde. „Ich kann ihn mir in der Spitze ebenso vorstellen als auch in der Doppel-Zehn“, so Sasse. Dass der Neuzugang weiß, wo das Tor steht, hat er in den vergangenen Wochen gezeigt. In den letzten vier Partien hat er jeweils getroffen, beim einzigen Saisonsieg gegen Rott erzielte er beide Tore.
„Pascal hat sich trotz des Abstiegs noch einmal den Hintern aufgerissen für Erftstadt und wird für den Verein bis zum Schluss sein letztes Hemd geben. Es fällt ihm nicht leicht zu gehen, deshalb möchte er sich nun ordentlich verabschieden“, ist sein künftiger Trainer vom Charakter des neuen Spielers überzeugt.
Schiffer sei ein Spieler, der Verantwortung übernehme – aber auf die Binde wird er in der kommenden Saison verzichten müssen. An seinen Kapitänen Georg Salmon und Thomas Leßenich will Sasse festhalten. Und auch eine Stammplatzgarantie gibt es für Schiffer nicht. „Es gibt keinen Extra-Bonus für ihn, Pascal muss wie jeder andere auch Gas geben. Er muss sich seinen Platz in der Mannschaft verdienen.“