Kajeepan Maheswaran übernimmt ab sofort die Oberliga-Handballerinnen, Toptorjägerin Corinna Schmitz wird den Verein aber in Richtung Bonn verlassen.
HandballHSG Euskirchen findet Trainer für die Damen, verliert aber ihr Aushängeschild

War über viele Jahre das Gesicht der HSG Euskirchen: Nun schließt sich Corinna Schmitz den Handballern von Bonn rrh an.
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Aufgeben ist für die Handballerinnen der HSG Euskirchen keine Option. Nachdem Trainer Frank Laudien unter der Woche zum Ende des Monats seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen verkündet hatte, haben die Verantwortlichen bereits einen Nachfolger gefunden. Kajeepan Maheswaran übernimmt ab sofort die Oberliga-Handballerinnen.
Dafür müssen Verein und Mannschaft einen weiteren Rückschlag verkraften. Wie der Verein auf Anfrage bestätigte, wechselt Toptorjägerin Corinna Schmitz zum Liga-Konkurrenten Bonn rrh, dessen erste Mannschaft sogar in der Regionalliga spielt. Zudem wird Michelle Billotin die HSG nach nur wenigen Monaten wieder verlassen. Wichtig ist den Verantwortlichen der HSG zu betonen, dass Schmitz nur als Spielerin den Verein verlässt. Als Jugendwartin und Trainerin im Nachwuchsbereich werde sie der HSG treu bleiben. Mit der Trainerlösung ist der Rest der Mannschaft zufrieden. „Er ist die absolute Wunschlösung“, sagt Spielerin und Damenwartin Hannah Arends.
Neuer Trainer hat die Damen in der Oberliga bereits gecoacht
Für die Handballerinnen ist Maheswaran kein Unbekannter und auch er weiß, worauf er sich einlässt. Maheswaran war in der vergangenen Saison schon für einige Spiele gemeinsam mit Julian Mayer Trainer der HSG-Damen.
Dass Maheswaran ab sofort den Posten des Übungsleiters übernimmt, kommt auch dem scheidenden Laudien entgegen. Der kann sich nun noch ein paar Tage früher auf den Heilungsprozess konzentrieren. Ursprünglich war angedacht, dass die Nachholpartie am Sonntag, 26. Oktober, die letzte für den Trainer sein wird, der den Posten zu Beginn der Saison übernommen hatte.
Nun soll Maheswaran das schwierige Unterfangen Klassenerhalt angehen. Das stand schon vor dem ersten Spiel unter keinem guten Stern. Die Trainersuche in der Sommerpause gestaltete sich schwierig. Letztlich wurden sogar Probetrainings durchgeführt – für potenzielle Spielerinnen und für interessierte Trainer.

Kajeepan Maheswaran ist nicht nur Spieler bei den Herren der HSG Euskirchen, sondern trainiert nun auch die Damen.
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Während mit Laudien ein Coach gefunden wurde, der vor der schwierigen Aufgabe nicht zurückschreckte, ist der Kader nach wie vor sehr dünn. Immer wieder – wie auch jüngst bei der 24:34-Niederlage gegen Königsdorf – helfen Spielerinnen der Reserve in der Oberliga-Mannschaft aus.
Doch dabei müssen die HSG-Verantwortlichen genau hinschauen. Wer nämlich aus der Reserve zwei Spiele in Folge in der Oberliga absolviert, ist festgespielt und kann dann nicht mehr bei der Zweitvertretung auflaufen. Wird ein Spiel zwischen zwei Oberliga-Einsätzen in der Reserve absolviert, kann anschließend wieder ausgeholfen werden.
Bei den Handballern gibt es keine Transferfenster im Winter
Und es ist auch nicht damit zu rechnen, dass die HSG auf dem Transfermarkt zuschlagen wird. Anders als im Fußball gibt es nämlich keine Transferfenster im Winter. Laut Michael Sonntag aus dem Vorstand der HSG erhält jede Spielerin eine zweimonatige Sperre, wenn sie während der Saison den Verein wechselt – unabhängig vom Zeitpunkt.
Laut Ahrends und Sonntag gibt es vom Rest der Mannschaft ein klares Bekenntnis der Damen zum Verein, zum Vorhaben, die Saison im Idealfall mit dem Klassenerhalt zu beenden – in enger Zusammenarbeit der beiden Frauenteams und der Trainer. Vorstandsmitglied Michael Sonntag ist es übrigens zu verdanken, dass der Trainerposten so schnell wieder besetzt werden konnte. Er habe sofort das Gespräch mit Maheswaran gesucht. Dieser habe zwar sofort Bereitschaft signalisiert, dennoch habe er ihm Bedenkzeit auferlegt, so Sonntag.
Der Grund: Maheswaran ist aktuell auch Trainer der A-Junioren der HSG und Spieler in der Verbandsliga-Mannschaft der HSG-Herren. „Er wird wohl mal auf ein Training bei den Herren verzichten müssen, weil sie an einem Tag parallel trainieren“, so Sonntag. Der auch sagt: „Wir haben tiefes Verständnis dafür, dass Frank Laudien sich auf seine Gesundheit konzentriert – sowohl wir vom Vorstand als auch die Damen.“