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LandesligaZülpichs Marlon Große trifft gegen Verlautenheide aus der eigenen Hälfte

3 min
Mit dem Außenseite des Fußes stoppt Tim Birkenheuer einen langen Ball. Der Stürmer war seinem Gegenspieler entwischt.

Die schöne Ballannahme war die halbe Miete: Startelfdebütant Tim Birkenheuer erzielte das 4:2.

Die Mannschaft von Trainer David Sasse dreht in einer Art Blitzschach einen zweifachen Rückstand gegen Verlautenheide, auch dank toller Tore.

TuS Chlodwig Zülpich – Eintracht Verlautenheide 5:3 (1:1). Fußball wird gerne als Rasenschach bezeichnet. Wenn dem so ist, dann war die Partie zwischen Zülpich und Aufstiegsaspirant Verlautenheide Blitzschach. Beide Teams ließen dem jeweils anderen besonders in der ersten Halbzeit kaum Zeit zum Atmen, geschweige denn zum Denken. Beide Mannschaften versuchten sich mit langen Bällen am schnellen Spiel nach vorne, oft landete der Ball beim Gegner.

Den glücklicheren Start hatte der Gast aus dem Stadtteil von Aachen. Lucas Carell foulte beim ersten Angriff einen der Gegner im Strafraum, den Elfmeter verwandelte Andre Hemforth (3.). Nur drei Minuten später hätte der Gast, der die Anfangsviertelstunde mit brutalem Druck dominierte, erhöhen können. Doch Zülpich spiegelte plötzlich den Gegner, wurde aggressiver und kam besser ins Spiel. In der 33. Minute hätte Tim Birkenheuer den Ausgleich erzielen müssen, als er frei vor Torwart Maximilian Kirch stehend an eben jenem scheiterte – und das gleich zweimal, weil Kirch auch den Nachschuss hielt.

Die zweite Halbzeit begann mit Turbulenzen in den Strafräumen

Zwei Minuten später durfte Zülpich aber doch jubeln. Nico Berekoven schlug einen Freistoß ins Nichts. Doch dort materialisierte sich plötzlich Constantin Pennartz, der den Ball nicht nur vor dem Toraus rettete, sondern ihn dabei auch noch unorthodox vors Tor brachte, wo er Marvin Iskras Kopf fand. Devin Nickisch versuchte sich kurz vor der Halbzeit noch an einer Arjen-Robben-Kopie, doch seinen Schuss fischte Kirch mit den Fingerspitzen aus dem kurzen Eck.

Devin Nickisch dribbelt an einem Gegner vorbei, der versucht, den Ball zu erhaschen.

Erzielte zwei Tore für Zülpich: Devin Nickisch.

Die zweite Halbzeit begann turbulent: Iskra lief Torhüter Kirch an, der ins Dribbling ging und den Ball an Iskra verlor. Dessen Tor nahm Schiedsrichter Bernd Peters aber zurück (48.), weil Iskra auch den Torwart getroffen hatte. Zwei Minuten später ging Carell zu Boden, doch der großzügig pfeifende Unparteiische sah kein Vergehen, Hemforth traf zur 2:1-Führung für Verlautenheide. Aber Zülpich schüttelte sich nur kurz und drehte dann auf. Innerhalb von Sekunden fiel erst Birkenheuer im Strafraum, dann hielt Pennartz einen Spieler von Verlautenheide fest, dann stürzte Thomas Leßenich im Strafraum. Peters ließ alle drei Aktionen laufen und Nickisch, bei dem der Ball landete, bedankte sich mit dem Ausgleich (58.).

Drei Traumtore von Devin Nickisch, Tim Birkenheuer und Marlon Große

Jetzt kam die Zeit, in der Fußball-Ästheten mit der Zunge schnalzten, denn ein Traumtor folgte auf das nächste: Erst nahm Nickisch einen langen Ball von Berekoven kunstvoll an und traf (69.), Birkenheuer tat es Nickisch nach Vorlage von Pennartz gleich (71.). Und in der 85. Minute nahm sich Marlon Große ein Herz und übertölpelte den zu weit vor seinem Kasten stehenden Kirch mit einem Schuss aus der eigenen Hälfte, der unter der Latte einschlug. Dass Zülpich in der vierten Minute der Nachspielzeit noch den dritten Gegentreffer kassierte, dürfte nur Torwart Jan Beyers ärgern.

„Wir haben heute wieder unseren Fußball durchgezogen und hätten uns viel früher belohnen müssen“, sagte Trainer David Sasse. Eine taktische Umstellung in der Pause habe für Stabilität gesorgt. Für Sasse ist klar: „Wir reiten jetzt weiter auf dieser Welle.“