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Fußball-LandesligaDer TuS Zülpich ist „wie die letzte Tüte Chips“

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Torwart Jan Beyers hat den Ball am Fuß und schaut nach vorne, um sich einen Überblick zu verschaffen. Im Vordergrund ist unscharf ein Verteidiger von hinten zu sehen.

Ein Sonderlob seines Trainers erhielt Neuzugang und Schlussmann Jan Beyers für seine bisherigen Auftritte.

Der TuS Chlodwig Zülpich ist auf dem besten Weg, seine starke Premierensaison in der Spielklasse zu toppen. Am Sonntag kommt Verlautenheide.

Laut einer allgemein verbreiteten Redewendung ist das zweite Jahr nach dem Aufstieg immer das schwerste. Die Gründe für diese Annahme sind, dass die anfängliche Euphorie innerhalb des Teams verflogen, die Erwartungen des Umfelds gestiegen und die Gegner den ehemaligen Neuling nun nicht mehr auf die leichte Schulter nehmen. Doch stimmt diese Behauptung wirklich?

Zweifel sind durchaus angebracht, wenn man sich die Statistik des TuS Zülpich in der Landesliga genauer anschaut. Nach sechs Spieltagen ist die Mannschaft von David Sasse noch ungeschlagen (vier Siege, zwei Remis) und rangiert mit 14 Zählern und einem Torverhältnis von 19:6 auf dem zweiten Tabellenplatz. Eine starke Zwischenbilanz, die die Hoffnung nährt, dass die Römerstädter ihre beeindruckende Leistung aus dem Premierenjahr in der laufenden Spielzeit sogar noch einmal überbieten können.

Mit Verlautenheide wartet ein echter Härtetest auf das Team

„Dass es in den vergangenen Jahren mit dem Aufstieg und dem achten Platz sowie auch in den letzten Wochen so gut gelaufen ist, zeigt, dass unsere Idee funktioniert. Ich habe großes Vertrauen in die Jungs und den Weg, den wir zusammen eingeschlagen haben“, freut sich David Sasse über den Traumstart, ohne dabei die Bodenhaftung zu verlieren. „Das ist eine schöne Momentaufnahme, die wir genießen dürfen, weil wir nichts geschenkt bekommen haben. Allerdings ist es auch nicht mehr, denn am Wochenende erwartet uns mit Eintracht Verlautenheide ein echter Härtetest, auf den wir als Außenseiter richtig Bock haben“, fügt der Coach hinzu.

Dass der Tabellenzweite als Underdog ins Rennen geht, erscheint lediglich auf den ersten Blick unglaubwürdig. Der Kontrahent hat aktuell zwar vier Zähler Rückstand, aber auch eine Partie weniger ausgetragen und sah in der abgelaufenen Saison lange wie der sichere Meister aus, ehe man auf der Zielgeraden von den Sportfreunden Düren doch noch abgefangen wurde. „Verlautenheide war nur einen Wimpernschlag von der Mittelrheinliga entfernt, erst am allerletzten Spieltag gab das Team die Spitzenposition aus der Hand“, erläutert Sasse.

Die jüngsten Ergebnisse bringen Respekt, aber auch Schwierigkeiten

Angesichts der jüngsten Ergebnisse haben sich seine Schützlinge den Respekt der Konkurrenten erarbeitet, was die Aufgabe für die Gegner noch interessanter, für die eigene Belegschaft allerdings zunehmend schwieriger mache. „Das ist wie mit der letzten Tüte Chips im Schrank, die jeder unbedingt haben möchte. Genauso hoch ist die Motivation der anderen Klubs, uns die erste Niederlage zuzufügen“, glaubt der sportliche Leiter.

Dem engagierten Widersacher haben die Platzherren in ihrem bereits fünften Heimauftritt in dieser Meisterschaft einiges entgegenzusetzen; neben der gewohnt treffsicheren Offensive kann sich auch die bisherige Arbeit gegen den Ball absolut sehen lassen. Dass die Deckung erst sechsmal geknackt werden konnte, schreibt Sasse neben dem zum unumstrittenen Abwehrchef aufgestiegenen Lucas Carell Torwart Jan Beyers zu, der „wie eine Bombe eingeschlagen“ sei.

Trotz des Ritterschlags seines Coaches fand sich die Nummer eins zuletzt zweimal hintereinander – im Pokal gegen Nöthen sowie in der Liga gegen Arnoldsweiler – auf der Bank wieder, womit der TuS-Übungsleiter seiner von Beginn an durchgezogenen Linie treu blieb: Jeder Einzelne bekommt seine Chance, jeder Einzelne ist wichtig. Zum Beleg: Außer Lars Fröhling und Julian Eversheim standen alle Mitglieder des Kaders schon zu diesem frühen Zeitpunkt mindestens einmal in der Anfangsformation.