Die Sportfreunde 69 ärgern einen Bezirksligisten, Frauenberg erzielt drei Tore in der Nachspielzeit – der Kreispokal war wieder Unterhaltung pur.
Drama in Feytal und NöthenSo lief die zweite Runde im Kreispokal – Zülpich mit Problemen

Große Freude: Die Spieler der SpVG Nöthen-Pesch-Harzheim bejubeln den Ausgleich. Torschütze Jonas Paries ist von seinen Mannschaftskollegen verschluckt worden.
Copyright: Tom Steinicke
SpVg Nöthen-Pesch-Harzheim – TuS Zülpich 2:4 (1:2). B-Ligist gegen Landesligist, zwei Platzverweise und Drama bis zum Abpfiff – von diesem Spiel werden alle Beteiligten noch lange sprechen. Der TuS Zülpich steht aber in der dritten Runde.
Von Heavy-Metal-Fußball war der Landesligist aber weit entfernt. Das, was die Mannschaft von David Sasse unter Flutlicht auf den tiefen Rasen brachte, glich eher einem verstimmten Orchester. Aufgrund seiner außergewöhnlichen Solisten siegte der TuS aber.
Eine Frage lässt sich nicht beantworten
Lässt man einen Spieler in der 41. Minute beim Stand von 2:1 als Landesligist im Duell mit einem B-Ligisten allein auf den Torwart laufen und riskiert den Ausgleich? Oder foult man ihn, kassiert den zweiten Platzverweis des Tages und geht das Risiko, dass der Außenseiter die doppelte Überzahl zur großen Überraschung nutzt?
TuS-Spieler Lars Fröhling entschied sich für die Notbremse und flog vom Platz. Die Überraschung blieb aber aus, weil Pascal Schiffer die Römerstädter in der letzten Minute in die nächste Runde schoss – trotz zwischenzeitlichem Ausgleich.
Spieler lassen ihr Herz auf dem Platz und sind unheimlich effektiv
Maximilian Gille, Paulo Michaeli, Kai Zinken, Jonas Dederich, Tim Diefenbach, Jonas Paries, Simon Parschau, Marco Zinken, Max Schmitz, Luis Schmitz, Simon Schmitz – diese elf Spieler schickte Trainer Philipp Spinner ins Rennen. Diese elf Akteure ließen ihr Herz auf dem Platz und spielten wohl das Spiel ihres Lebens. Die eingewechselten Elijah Lehmann, Tom Hilgers und Marco Herzog bildeten da keine Ausnahme.
Zweimal kamen die Gastgeber vor das Tor von Julian Becker, zweimal war der Ball drin – und Becker war jeweils chancenlos. Das 1:0 war ein sicher verwandelter Elfmeter von Tim Diefenbach in der 13. Minute. Beim 2:2 in der 62. Minute nutzte Jonas Paries eine Unachtsamkeit in der TuS-Defenisve.

Nur fliegen ist schöner: Nöthens Jonas Paries jubelt nach dem 2:2 gegen den TuS Zülpich.
Copyright: Tom Steinicke

Zülpichs Julian Riße (l.) setzt sich im Zweikampf gegen seinen Gegenspieler Simon Schmitz durch.
Copyright: Tom Steinicke

Zuschauer und Spielerfrauen verfolgten das Pokalspiel mit Glühwein und Kaltgetränken.
Copyright: Tom Steinicke
Der TuS agierte lange wie alternde Rockstars auf ihrer Abschiedstour, die dem Publikum mit überteuerten Preisen die Lust am Konzertbesuch schon im Vorfeld vermiesen. Der TuS agierte eben so, wie es vorkommt, wenn eine Mannschaft alles auf dem Platz lässt und man selbst lange den Seriösitätsschalter nicht umgelegt bekommt.
Bevor dann aber auch noch Zugaben fällig werden, spielte Pascal Schiffer man schnell die erste Geige und erlöste den TuS in der 90. Minute mit seinem Tor zum 3:2. Schiffer hatte auch in der 17. Minute zum Ausgleich getroffen. Julian Riße brachte den TuS dann kurz vor dem Seitenwechsel in Führung.
In der dritten Minute der Nachspielzeit setzte Marlon Große den Schlussakkord. Der eingewechselte Offensivspieler nutzte die einzige Unstimmigkeit in der Defensive der Platzherren zum 4:2-Endstand. Ausgerechnet Torhüter Maximilian Gille sah dabei nicht gut aus, der zuvor mit einer überragenden Parade sein Team vor dem 2:3 bewahrt hatte.
Auf eine Grätsche folgte Applaus der gut 100 Zuschauer. Auf einen Befreiungsschlag folgte ebenfalls Applaus. Auf dem Platz wurde sich abgeklatscht und motiviert – so agiert man als Außenseiter gegen einen Favoriten im Doppelpass mit dem Publikum. Glaubt man Außenstehenden, steht der SpVg eine gute Zukunft bevor. Aus der A-Jugend kommen zur neuen Saison talentierte Kicker in den Seniorenbereich. Gegen Zülpich machte die SpVg aber auch im Hier und Jetzt schon Spaß.
Frauenberg erzielt in Feytal drei Treffer in der Nachspielzeit
SG Oleftal – Sportfreunde Wüschheim-Büllesheim 2:4 (2:0). Die Gastgeber führten nach Toren von Sascha Haas und Enis Etemi, doch die Gäste drehten nach Treffern von Tobias Kanke, Max Berners (2) und Marcel Mathea die Partie.
Erftstadt-Lechenich – Bessenich 0:4 (0:3). Das Bezirksliga-Derby war eine klare Sache. Die Tore für Bessenich erzielten Valentin Ivanov, Emrah Fikaj, Arber Jashanica und Nurullah Yasar.
TuS Mechernich – DHO 3:2 (1:2). Die Gäste führten im Kreisliga-A-Duell durch einen Doppelpack von Youssef Khabbaz. Franz Evertz, Michael Denneborg und Jens Honnef drehten die Partie.
SG Houverath-Mutscheid – SG Ülpenich-Nemmenich-Elsig 2:3 (2:2). Lars Kleefuß traf doppelt für die Gastgeber. Nasrudin Ahmed, Nebosja Velemir und Miguel Vinaske trafen für die Gäste.

Mechernichs Jens Honnef (r.) behauptet hier den Ball gegen Niklas Wesling.
Copyright: Rocco Bartsch
Sportfreunde 69 – JSG Erft Euskirchen 2:3 (0:1). Der Bezirksligist kam mit einem blauen Auge davon. Lucas Spilles traf für den Favoriten. Den Sportfreunden gelang durch Fabio Schnichels und Xavier Pickartz der Turnaround. Der Turnaround vom Turnaround gelang Luke Bungart mit Toren in der 66. und 87. Minute.
Arloff-Kirspenich – SG Billig/Veytal 0:4 (0:0). Sascha Haep, Philip Klein, Maurice Diefenthal und Hamit Saka trafen für den B-Ligisten aus Billig.
Metternich – Vernich 0:5 (0:3). Vernich setzte sich im Gemeindederby dank der Tore von Maurice Platz (2), Arber Kryeziu (2) und Marten Pleger verdient durch.
Weilerswist – SG Dahlem-Schmidtheim 0:1 (0:0). In einem Duell auf Augenhöhe setzten sich die Gäste aus der Eifel knapp durch. Das Tor des Tages fiel in der 84. Minute. Feiern ließ sich Fabian Thur.
Dreiborn – Bliesheim 0:3 (0:1). Die Anfahrt von 50 Kilometern haben sich für die Kicker des BBC gelohnt. Nach Toren von Raphael Kreyes, Christopher Fuhl und Luca Pütz steht die Mannschaft von Christian Müller in der nächsten Runde.
Satzvey – FC Dollendorf-Ripsdorf 0:6 (0:1). Die Pausenführung für den Favoriten erzielte Louis Ehlen. Er war es auch, der nur zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff die Weichen endgültig auf Sieg stellte. Mathias Diederichs (2), Linus Krämer und Andreas Nellessen machten alles klar.
Firmenich – SG Flamersheim/Kirchheim 1:0 (0:0). Überraschung auf dem Rasenplatz in Firmenich. Der Titelträger ist raus. Mann des Tages bei den Gastgebern war Louis Roitzheim. Er traf in der 74. Minute zum Siegtreffer.
ETSC – Sötenich 0:6 (0:1). Nach Toren von Martin Schmitz (Elfmeter), Paul Hrziwnak (2), Kevin Klein und Tormaschine Jens Knebel (2) war der Einzug in die nächste Runde pefekt.
Roitzheim – Rotbachtal/Strempt 4:1 (1:1). Nico Wiesen brachte den SCR in Führung, Kenan Isitmen glich aus. Nach dem Wechsel schossen Sandro Braun, erneut Wiesen und Lucas Vanheiden Roitzheim zum Sieg.
Feytal – Frauenberg 2:3 (2:0). Ein Spiel dauert manchmal mehr als 90 Minute. Bis in die Nachspielzeit führte die TSV mit 2:0. Den Treffer zum 1:0 erzielte Daniel Limburg, dann unterlief Frauenbergs Justin Brams ein Eigentor. Dann wurde es dramatisch: Wesley Schleicher gelang in der 90. Minute der Anschlusstreffer, Sinan Hannes in der fünften Minute der Nachspielzeit das 2:2 und Jan Pietrzyk sogar noch der Siegtreffer für den A-Ligisten. Zu diesem Zeitpunkt dauerte das Spiel bereits 99 Minuten.
Füssenich-Geich – Nierfeld 0:3 (0:0). Der Favorit setzte sich verdient durch. Nach einer torlosen ersten Halbzeit trafen nach dem Seitenwechsel Nils Hahn, Marlon Vogt und