Sportlerwahl 2023Eckart Wudarzak ist seit 50 Jahren den Zülpicher Handballern treu

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Eckart Wudarzak hat beim Warmmachen den Ball im Blick. Ein Mitspieler setzt zum Sprung an, hinter dem Tor redet ein Mitspieler mit ihm.

Spielte auch im Pokal gegen den Kaller SC: Eckart Wudarzak, hier beim Warmmachen.

Die Nominierten zur Sportlerwahl 2023 im Kreis Euskirchen stellen wir in loser Reihenfolge vor. Heute: Handball-Torwart Eckart Wudarzak.

„Mit 80 Jahren gehe ich in den Ruhestand.“ Dieser Satz klingt bei Eckart Wudarzaks Mitspielern und Trainer Olaf Pohlmeier wie Musik im Ohr, wenngleich es ein trauriges Lied sein muss. Gesagt hat der Torwart ihn im Juli 2018. Mittlerweile ist Wudarzak 81 Jahre alt. Mit dem Handball aufgehört hat er aber immer noch nicht. „Weil es weiterhin Spaß macht und ich mich gut fühle“, sagt der Torwart-Opa des TuS Chlodwig Zülpich.

Wudarzak ist ein Phänomen, eine Legende, ein Vorzeigesportler. Er beweist Woche für Woche, dass auch im gesetzteren Alter noch Sport betrieben werden kann. Bei seinem Verein, dem TuS Zülpich, ist er zweimal die Woche beim Training und fährt am Wochenende mit zu den Spielen. Auch 2023, dem Erfolgsjahr der Römerstädter.

Die Mitspieler von Eckart Wudarzak könnten seine Enkel sein

Ecki, wie seine Mitspieler, die allesamt seine Enkel sein könnten, ihn liebevoll rufen, ist mit in die Landesliga aufgestiegen. „Das war schön, und da konnte ich nicht einfach sagen, dass jetzt Schluss ist“, sagt ein zufriedener Wudarzak. Er, der seine Rolle in der Mannschaft einzuordnen weiß, fieberte fast alle Spiele nur von der Bank aus mit. Dennoch ist dieser Aufstieg auch sein persönlicher, denn er ist dem Verein immer treu geblieben – und das seit nunmehr 50 Jahren.

Während sich seine Mitspieler mit den Gegnern messen, sitzt der rüstige Rentner auf der Bank und ruft ab und an schon mal etwas herein. Er gibt den Jüngeren Tipps und ist für den Fall der Fälle da. „Immer wenn es möglich ist, lasse ich Eckart spielen“, sagt sein Trainer Olaf Pohlmeier, der weiß, was er am ehemaligen Maurer hat. „Er bringt die nötige Ruhe mit, die unserem Spiel guttut“, so Pohlmeier.

Und wie geht es 2024 weiter? „Wir haben noch eine spannende Rückrunde vor uns und wollen den Klassenerhalt schaffen“, sagt Wudarzak und weicht aus, wenn es um die Fortsetzung seiner persönlichen Laufbahn angeht. In Mannschaftskreisen wird gemunkelt, dass Ecki im Sommer definitiv Schluss machen wird. Aber ob die Zülpicher, die das schon seit Jahren denken, da nicht die Rechnung ohne ihren Senior gemacht haben? Wenn der 81-Jährige sich weiterhin fit fühlt, dann ist bekanntlich nach der Saison schon wieder vor der Saison. Egal, wie alt man ist.

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