Unterschiedsspieler LönenbachTV Palmersheim bleibt in Kuchenheim eine Macht

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Auch waagrecht in der Luft liegend lässt sich ein Tor erzielen: Jannis Grevelding stoppt auch die Schwerkraft kaum.

Palmersheim/Kuchenheim – Der TV Palmersheim hat seine Festung Peter-Weber-Halle Kuchenheim auch im fünften Heimspiel erfolgreich verteidigt. Gegen einen zuletzt recht erfolgreichen HSV Frechen behielt der TVP in der Verbandsliga vor knapp 80 Zuschauern in der Halle und in Spitzenzeiten 40 Zuschauern im Livestream die Oberhand und verbuchte einen wichtigen Sieg im Vorfeld der Meisterrunde. Das Trimborn-Team verlor trotz des Sieges zwar Platz drei in der Tabelle, setzte sich aber vom Ligafünften Frechen ab. Der TVP setzte sich mit 29:23 (14:13) durch.

Das Wichtigste zuerst

Auswärtsgegner in dieser Saison beim TV Palmersheim zu sein, ist kein einfaches Unterfangen. Auch der HSV Frechen, der  40 Minuten lang keine schlechte Partie ablieferte, musste dies am Samstagabend anerkennen. Palmersheim packte beim Spielstand von 18:18 noch ein paar Körner drauf und sicherte sich hinten raus einen verdienten Heimsieg, der vielleicht zwei Tore zu hoch ausgefallen ist.

Überragender Lönenbach

Der Spielmacher des TVP war einmal mehr die tragende Figur im Palmersheimer Spiel. 60 Minuten lang unerbittliche Laufbereitschaft, stets das Auge für die Mitspieler und mit einem unerbittlichen Torinstinkt ausgestattet, der zu 15 Toren führte – das sind die Argumente des Unterschiedsspielers in der Offensive. Hinten ackerte Lönenbach unerbittlich und zeigte auch dort eine unheimliche Präsenz.

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Mit 15 Treffern war René Lönenbach wieder der überragende Akteur.

Der 29-Jährige scheute keinen Zweikampf und ging mit gutem Beispiel voran. Allen voran Jannis Grevelding (21) profitierte von Lönenbach. Wurde dieser in Manndeckung genommen,  begann die Flugshow von Grevelding, der oft in unmöglichen Situationen zum Abschluss kam.

Das fiel auf

Das Spiel an den Kreis klappte gegen Frechen deutlich besser als zuletzt. Der Rückraum und die Außenspieler rissen die Lücken auf und brachten Kreisläufer Paul Blesse und später Lukas Königshoven gleich mehrfach in Abschlussposition.

Die Szene des Spiels

Das auch René Lönenbach nur ein Mensch ist, zeigte eine Szene in der 53. Minute. Beim Spielstand von 22:19 scheiterte er nach einem Tempogegenstoß frei am Gästetorhüter. Frechen verlor danach wieder schnell den Ball. Doch Lönenbach patzte erneut, als sein Zuspiel in Richtung Niklas Adolph misslingt.

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Bleibt in der Spitzengruppe der Verbandsliga: der TV Palmersheim.

Frechen wollte kontern und schnell abschließen, scheiterte aber am gut aufspielenden Nico Trimborn. Kurz danach trifft dann Lukas Königshoven zum 23:19 und brachte sein Team endgültig auf die Siegerstraße. Das alles passierte innerhalb einer Minute. Einer Minute, die diesen Sport so begeisternd macht.

Kuriose Gelbe Karte

Palmersheims Trainer Peter Trimborn sah nach 14 Minuten die Gelbe Karte. Wofür, das ist zunächst unklar. Später stellte sich heraus, dass im Spielbericht Niklas Grevelding statt Jannis Grevelding eingetragen wurde, der aber gar nicht mitwirkt hatte. Ein Vergehen beim Handball, welches mit einer persönlichen Strafe gegen den höchsten Offiziellen auf der Trainerbank gewertet wird.

Das sagt der Trainer

„Wir haben uns in der ersten Halbzeit das Spiel selbst schwer gemacht und zum Ende dieses Abschnitts fahrlässig den Vorsprung wieder verschenkt. In der Defensive haben wir erst im zweiten Durchgang besser gestanden und nur noch zehn Tore zugelassen. Das ist völlig in Ordnung. Frechen verfügt über eine gute Spielanlage, hat aber nicht die Breite wie wir. Wir haben nach der Pause deren Spielfluss zerstört und ihnen damit den Zahn gezogen. Da heute wieder einmal alle meiner Spieler Ihren Part erfüllt haben, ist der Sieg am Ende verdient. Darauf wollen und werden wir aufbauen.“

TVP: Trimborn, Moritz Königshoven, Hensel, Fiedler, Sodies, Florian Müller (1), Blesse (1), Lönenbach (15/4), Adolph (4), Christian Müller, Schneider (1), Bernads, Jannis Grevelding (3), Lukas Königshoven (4).

HSG erkämpft sich Punkt

Die HSG Euskirchen ist mit einem Unentschieden in das neue Handballjahr gestartet. Das 30:30 gegen Pulheim II war das vierte Unentschieden der laufenden Landesliga-Saison, doch für Trainer Stefan Tuitje erneut ein verdienter, vor allem aber wichtiger Punktgewinn: „Mit jetzt sechs Minuspunkten sind wir weiterhin in den Top Vier der Liga und haben eine gute Ausgangsposition für die Aufstiegsrunde geschaffen.“

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Wieder auf der Platte: Niklas Müller.

Die HSG hatte personelle Sorgen, denn Torhüter Aaron Wilden (Corona-Impfung) und Sebastian Pohl (Mandelentzündung) fehlten komplett. Zudem stand Tobias Schmitz nach überstandener Corona-Infektion im Kader ohne trainiert zu haben. Auch Niklas Müller kehrte ins Team zurück, nachdem er zuletzt aus persönlichen Gründen fehlte.

Die Gäste, welche sich mit vier Spielern aus der Oberligamannschaft verstärkt hatten, erwischten den besseren Start. Euskirchen zeigte aber nicht nur zu Beginn, als ihnen aus einem 0:3 ein 5:3 gelang, mit welcher Kämpfermentalität das Team in dieser Saison ausgestattet ist. Nach der Pause legte Pulheim immer vor, doch die HSG kehrte auch in diesem Durchgang zurück. Ihnen gelang sogar das Kunststück gleich dreimal einen Drei-Tore-Rückstand wettzumachen.

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HSG-Spieler Jarl Schramm in Aktion.

So sah  Tuitje dann letztlich ein Duell aus Augenhöhe mit kleinen Schönheitsfehlern im Angriff seines Teams: „Wir versuchen noch zu viele Halbchancen zu verwerten, statt noch einmal den besser positionierten Spieler zu suchen.“  HSG-Urgestein und Obmann Niklas Müller war wieder froh im Team zu sein. „Das hier ist mein Verein, indem ich von Anfang an dabei bin und mit dem ich gerne am Ende der Saison aufsteigen würde“, sagt Müller. Gründe für sein jüngstes Fehlens waren Unstimmigkeiten mit dem Trainer. „Ich habe reflektiert, entschuldigt und mich mit Stefan ausgesprochen“, so Müller: „Am Ende zählt der Erfolg und ich will versuchen, meinen Teil beizutragen und den jungen Spielern noch einiges zu vermitteln, bevor ich irgendwann kürzer trete.“

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HSG: Jonas, Stein, Trimborn (6), Müller (3), Kalenborn, Günther, Bünder, Berbuir, Gast (1), Zinken (4), Schwarzbach (6), Schmitz (6/3), Schramm (1), Henzel (3/2).

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