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LeichtathletikZülpicherinnen mit starken Ergebnissen bei den deutschen Meisterschaften

4 min
Zwei junge Sportlerinnen stehen hintereinander. Die vordere schaut nach links unten, die anderen nach rechts.

Präsentierten sich bei der deutschen Meisterschaft in starker Form: Lisann Berning (vorne) und Bibiane Wollersheim.

Bibiane Wollersheim, Lisann Berning und Lisa Mauel vom Team Voreifel erzielten bei den nationalen Wettkämpfen tolle Ergebnisse.

Es muss nicht unbedingt ein Podestplatz sein, um einen Wettkampf als erfolgreich zu bezeichnen. Für Bibiane Wollersheim, Lisann Berning und Lisa Mauel war das Erreichen der deutschen Meisterschaften schon ein großer Erfolg – aber bei den Wettkämpfen in Bochum-Wattenscheid (Mauel) und Ulm (Wollersheim und Berning) steigerten die Leichtathletinnen des Teams Voreifel ihre persönlichen Bestzeiten teilweise um eine Sekunde.

Los ging die Meisterschaft in Ulm für die 20-jährige Bibiane Wollersheim mit den Vorläufen über die 400 Meter. Die Zülpicherin, die wie die anderen Athletinnen von Markus Mollek und Manfred Wollersheim (Vater von Bibiane) gecoacht werden, lief die Stadionrunde in 56,34 Sekunden. Damit verbesserte sie ihre persönliche Bestzeit um eine Sekunde und landete im Gesamtklassement auf dem zehnten Rang.

Gegenwind kostete Bibiane Wollersheim Millisekunden

Einen Tag später stand der 100-Meter-Lauf auf dem Programm. Eine Distanz, die der Zülpicherin aktuell ziemlich gut liegt. Bei der Nordrheinmeisterschaft war sie sie in 12,04 Sekunden gelaufen, was persönliche Bestzeit und Qualifikation für die „Deutschen“ bedeutete. Bei der war die Leichtathletin dann nicht ganz so schnell. 12,27 Sekunden standen auf der Anzeigetafel. „Und das bei starkem Gegenwind von 1,4 Metern pro Sekunde. Das spiegelt sich in der Zeit wider“, sagt Coach Mollek.

Dafür lief es über die 200 Meter wieder deutlich besser. Die 24,33 Sekunden bedeuteten persönliche Bestleistung und Platz 15 im Duell mit den besten Nachwuchssprinterinnen Deutschlands.

Eine Lehrerin verdonnerte Lisa Mauel zur Leichtathletik

Die 18-jährige Abiturientin Lisa Mauel aus Zülpich hatte sich mit einer Zeit von 58,15 Sekunden für die „Deutschen“ qualifiziert. „Das Schöne an der Leichtathletik ist, dass ich dabei den Kopf freibekomme. Gerade im Abi-Stress habe ich das immer wieder gemerkt“, sagt Lisa Mauel, die vor einigen Jahren den Schülerlauf beim Chlodwiglauf gewann und anschließend von einer Lehrerin zur Leichtathletik „verdonnert“ wurde.

Die Zülpicherin Lisa Mauel kämpft im Euskirchener Heinz-Flohe-Stadion bei der Regionsmeisterschaft um ihre Qualifikation über die 400 Meter Hürden.

War lange verletzt: Leichtathletin Lisa Mauel aus Zülpich.

Rückblickend eine gute Entscheidung. Lisa Mauel ist nämlich nicht nur amtierende Sportlerin des Jahres der Stadt Zülpich, sondern nahm bereits vor zwei Jahren an den deutschen Meisterschaften in Rostock teil. Jetzt also Wattenscheid. Die 400 Meter lief die Zülpicherin in 58,24 Sekunden. Das bedeutete Rang 16 im Gesamtklassement. „Es war ein versöhnlicher Abschluss der Saison“, sagt Trainer Mollek.

Lisann Berning lief im Vorlauf und im Finale die identische Zeit

Die junge Sportlerin habe drei Monate wegen eines Muskelfaserrisses gar nicht trainieren können. Das habe sie während der Saison zurückgeworfen. Umso höher sei die Qualifikation für die deutschen Meisterschaften einzuschätzen, zumal die Verletzung auch mental ein paar Spuren hinterlassen habe.

Lisann Berning startete in Ulm über die 100 und 300 Meter. Vor allem über die längere Distanz zeigte die Leichtathletin aus Lüssem eine ganz starke Vorstellung. Die 15-Jährige benötigte für die 300 Meter 41,57 Sekunden. Dabei gelang der TuS-Sportlerin das Kunststück, sowohl im Vorlauf als auch im Finale die identische Zeit zu laufen. Die gut 41 Sekunden bedeuteten im Finale den starken fünften Rang, mit dem Berning sich gleichzeitig für den Ländervergleichskampf in Flensburg qualifizierte. Bei dem treten laut Coach Mollek der Leichtathletikverband Nordrhein gegen die norddeutschen Verbände an. „Das wird bestimmt ein tolles Erlebnis für Lisann werden“, so der Übungsleiter.

Der Zülpicher Chlodwiglauf als Talentschmiede

Für die 100 Meter benötigte seine Athletin 12,81 Sekunden. Bernings Leichtathletiktalent wurde genau wie das von ihrer Mannschaftskameradin Mauel beim Zülpicher Chlodwiglauf entdeckt, den sie für sich entschied. Berning besucht die 8. Klasse des Franken-Gymnasiums. Auch sie berichtet von brennenden Oberschenkeln im Ziel. Taktisch laufen sei bei 300 Metern nämlich nicht möglich. Da heiße es vom Start weg: „Es gibt nur ein Gas und das ist Vollgas“, so die Schülerin.

Und die Trainer? Die sind vor allem stolz auf die Leistungen der Leichtathletinnen. Aber vor allem Markus Mollek war vor den Wettkämpfen auch ein wenig nervös, gesteht er. Wohl wissend, dass ein Trainer im Nachgang für alle Szenarien gerüstet sein müsse. „Wir leiden natürlich mit. Wir freuen uns mit, sind aber natürlich auch Seelentröster, wenn es mal nicht so gut läuft“, sagt Mollek. Aber es sei gut gelaufen und die Meisterschaftssaison sei ein voller Erfolg für den TuS und das Team Voreifel gewesen.