Euskirchen wird keine ModellregionLandrat: "Wir werden unsere Forderungen stellen"

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24 Stunden habe der Kreis Euskirchen Zeit gehabt, um ein Konzept einzureichen, so Landrat Markus Ramers. 

Kreis Euskirchen/Düren – Es sei gerade der falsche Zeitpunkt, um Modellversuchen hinterher zu trauern, sagt Landrat Markus Ramers. „Klar wären wir gerne Modellregion geworden, aber solche Freiheiten müssen wir uns erstmal erarbeiten“, so Ramers. Von einem Sieben-Tage-Inzidenzwert von unter 100, den es braucht, um an dem Modellprojekt mitzumachen, sei der Kreis Euskirchen mit einem Wert von 139,1 (Stand Freitag, Quelle: Kreis) weit entfernt.

Kreis Düren bekam den Zuschlag

So oder so – die Chance, an dem Projekt mitzuwirken, ist dem Kreis Euskirchen am Freitagmorgen genommen worden. Das teilte NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart in einer Pressekonferenz mit. Von den 46 Kreisen und Städten, die vor den Osterferien ihre Konzepte eingereicht hatten, sind nun 14 ausgewählt worden. Darunter der Kreis Düren und die Stadt Köln.

Dort wird es, sofern der Inzidenzwert stabil unter 100 liegt und bleibt, ab dem 26. April zu testweisen größeren Lockerungen in individuellen Bereichen für alle kommen, die ein tagesaktuelles negatives Corona-Testergebnis auf dem Handy vorlegen. Begleitet wird das Projekt von Wissenschaftlern und Experten. Auch die digitale Nachverfolgung von Kontakten wird dabei eine große Rolle spielen.

Inzidenz muss Öffnungen zulassen

Das Bewerbungsverfahren sei durchaus fragwürdig gewesen, berichtet Ramers weiter. Innerhalb von 24 Stunden habe der Kreis ein Konzept einreichen müssen. „Manche Kriterien konnten wir als ländlich geprägte Region einfach nicht erfüllen“, so der Landrat. Seine Erwartungen, als Modellregion ausgewählt zu werden, seien deshalb sowieso nicht allzu groß gewesen.  Wenn die dritte Welle vorbei sei und die Inzidenzwerte es zuließen, fordere er Öffnungen über die Modellprojekte hinaus. „Die Zeit der Öffnungen wird kommen, dann werden auch wir unsere Forderungen stellen.“

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Von Herzen gegönnt, dabei zu sein, hätte es dem Kreis Ramers’ Kollege Wolfgang Spelthahn, Landrat des Kreises Düren. Er erzählte auf Anfrage, sehr überrascht gewesen zu sein, dass Düren ausgesucht worden sei. „Vielleicht haben die das extra gemacht, weil wir in Düren Corona-Hotspots, aber auch viele touristische Angebote haben“, so seine spontane Vermutung zu der Auswahl.  Im Kreis Düren könne man  eben Positives wie Negatives beobachten. Mehr Testungen und Impfungen sollen den Inzidenzwert bis zum 26. April drücken (Freitag: 124,3).

Landalpark in Heimbach soll öffnen

Das eingereichte Konzept sehe vor, dass in Düren sowohl die Außen- als auch die Innengastronomie sowie das Dürener Kino, die Veranstaltungshalle Düren Arena und diverse Geschäfte wieder öffnen können. Auch der Landalpark in Heimbach könne dank eines guten Hygienekonzeptes für Touristen wieder öffnen. „Wir werden die Kreisgrenzen dann nicht verbarrikadieren“, so Spelthahn. Von den Lockerungen sollten schließlich auch die Nachbarregionen profitieren und aus den Erzeugnissen lernen.

Welche Ideen aus dem Konzept des Kreises – sofern die Inzidenz mitspielt – aber tatsächlich umgesetzt werden, entscheidet der Kreis Düren in Absprache mit dem Land. Anfang nächster Woche soll es dazu weitere Informationen aus dem Kreis geben, sobald weitere Absprachen erfolgt sind. Bis dahin legt die Verwaltung einen Koordinator fest.

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