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AktionstagEine Radtour im Kylltal über Staats- und Landesgrenzen hinweg

Lesezeit 4 Minuten
Eine Gruppe Menschen steht vor einer Brücke. Die Männer und Frauen halten ein großformatiges Plakat, mit dem auf den Radaktionstag im Kylltal hingewiesen wird.

Landräte, Bürgermeister und Touristiker warben in Jünkerath für den siebten Radaktionstag „Grenzenlos Kyllradweg“, der am 13. August unweit der Kyllbrücke am Rathaus des Ortes um 10 Uhr gestartet wird. 

Durch Belgien, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz fahren die Radfahrer, wenn sie am 13. August am Aktionstag „Grenzenlos Kyllradweg“ teilnehmen. 

Es wird wieder grenzenlos geradelt. Zum 7. Mal findet der Radaktionstag „Grenzenlos Kyllradweg“ statt. Am Sonntag, 13. August, geht es über rund 30 Kilometer zwischen dem ostbelgischen Büllingen, Kronenburg und Jünkerath an der Oberen Kyll vier Mal über Bundesland- und Staatengrenzen.

Wer erleben will, was Grenzen überschreiten in der Eifel bedeutet, wie eine gute Zusammenarbeit zwischen Touristikern, Kommunen und Landkreisen in zwei Bundesländern und einer Gemeinde in Ostbelgien aussehen kann, der sollte sich am 13. August zwischen 10 und 18 Uhr aufs Fahrrad schwingen. Denn der Radaktionstag „Grenzenlos Kyllradweg“ sei einfach ein Erfolgsmodell, da waren sich Julia Gieseking, Landrätin des Landkreises Vulkaneifel, und ihr Kreis Euskirchener Amtskollege Markus Ramers bei der Pressekonferenz zum Radaktionstag im Rathaus von Jünkerath sicher.

45.000 Radler sind pro Jahr auf dem Kyllradweg unterwegs

Das bestätigen auch die bisherigen Teilnehmerzahlen: Mehr als 2000 Radler waren im vergangenen Jahr beim Radaktionstag auf dem rund 30 Kilometer langen Teilabschnitt des Kylltal-Radwanderweges unterwegs, so Frank Reuter, Geschäftsführer der Tourist Information Gerolsteiner Land. An die 45.000 sind es nach seinen Angaben mittlerweile pro Jahr auf dem gesamten Vier-Sterne-zertifizierten Premiumradwanderweg zwischen Büllingen und dem Ort Densborn am südlichen Zipfel der Verbandsgemeinde Gerolstein.

Der Vorteil, den man schon auf den 30 Kilometern der Strecke beim Radaktionstag am 13. August spürt: das Gefälle ist auf der Trasse der einstigen Vennquerbahn „eher gering“, so Landrat Markus Ramers, selbst begeisterter Hobbyradler. Startet man auf belgischer Seite in Büllingen – bis zur Staatsgrenze ist der Kyllradweg als „RAVel45a“ beschildert – geht es von Nord nach Süd praktisch nur bergab.

Sechs Aktionspunkte werden entlang der Strecke eingerichtet

Am 13. August ist allerdings um 10 Uhr der offizielle Start in Jünkerath, etwa auf der Mitte des gesamten Radwanderweges. Sechs Aktionspunkte werden dafür vorbereitet. Mit Verpflegungsständen durch die örtlichen Vereine, Kinderprogramm, etwa der Feuerwehr, und auch immer wieder Ständchen der Musikvereine.

In Büllingen ist zudem nun die direkte Anbindung an den Ort über den Radweg hergestellt, so Rudolf Westerburg, Bürgermeister der Nachbargemeinde Hellenthal. Westerburg stellte zudem das umfangreiche Programm am Aktionspunkt Losheim vor: Dort wird der Musikverein Wolfert aufspielen (zwischen 12.30 und 14 Uhr), die Löschgruppe Losheim hat Wasserspiele für die Kinder vorbereitet, Feuerwehrfahrzeuge können besichtigt werden. Infostände des Kreises Euskirchen, der Nordeifel Tourismus GmbH und der Touristiker aus Hellenthal werden aufgebaut, die Holzindustrie Losheim will eine „Sägesimulation“ demonstrieren.

Dietrich Schuberts Fotos sind im alten Bahnhof zu sehen

Auch in Hallschlag – für wenige Kilometer verläuft der Kyllradweg jetzt zum ersten Mal durch Rheinland-Pfalz – wird vor allem an die Kinder am Radaktionstag gedacht. Die Feuerwehr Hallschlag bietet ebenfalls Wasserspiele an, Hüpfburg und Kranfahrten im Personenkorb stehen bereit. Der Musikverein Hallschlag-Scheid gibt zwischen 12 und 14 Uhr ein Ständchen. Und natürlich ist hier wie an allen Aktionspunkten für Speis und Trank gesorgt.

Das Bild zeigt einen Mann und eine Frau, jeweils auf gerahmten Schwarz-Weiß-Fotos, die in einer Ausstellung gezeigt werden.

Fotos von Eifelern zeigt Dietrich Schubert im ehemaligen Bahnhof von Kronenburg.

In Kronenburgerhütte ist neben einer Fahrradstation und einer E-Bike-Ladestation nicht nur der vom eigentlichen Radweg entfernt auf dem Berg liegende Burgort Kronenburg einen Besuch wert. Unmittelbar an der Strecke wird der einstige Bahnhof passiert. Hier zeigt der Fotograf und Filmemacher Dietrich Schubert in der einstigen Expressguthalle noch am Radaktionstag seine „sehenswerte“ (Bürgermeister Jan Lembach) Ausstellung zu Eifelern und Eifellandschaften. Tags drauf wird die Schau geschlossen.

Weiter auf dem Kyllradweg wird oberhalb von Hammerhütte zum zweiten Mal die Landesgrenze überschritten und nach Stadtkyll (neuer schöner Park am Kyllufer) der Startpunkt des Aktionstages am neuen Kinderspielplatz an der „Prinzenallee“ unweit der Kyllbrücke in Jünkerath erreicht. Hier spielt auf der Aktionstagbühne „Kyllblech“ zwischen 10 und 13 Uhr. Ab 14 Uhr gibt es kölsche Tön mit den „Prinzsingers“. Der VfL Jünkerath präsentiert seine Kinderturngruppe, der Schachclub lädt zum Freiluftschach.

Pünktlich zum Radaktionstag ist auch ein neuer, viersprachiger Flyer zur Gesamtstrecke in einer Auflage von 10.000 Exemplaren erschienen. Er enthält jetzt auch Tipps zu Hotellerie und Gastronomie entlang der Trasse, eine Übersicht über Parkplätze und Bahnhöfe der Bahnstrecke Köln-Trier, die nach den Hochwasserschäden 2021 im Bereich des Radaktionstages allerdings immer noch nur mit Bussen als Ersatzverkehr bedient werden kann.

Zum 13. August gibt es einen eigenen Flyer mit Streckenübersicht, Aktionspunkten, Höhenprofil – und einer Teilnahmekarte für ein Gewinnspiel.