Abkühlen, ohne nass zu werdenFünf kalte Orte für heiße Tage im Kreis Euskirchen

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Grube Günnersdorf

Im Besucherbergwerk Grube Günnersdorf kann man sich abkühlen.

In den kommenden Tagen sollen die Temperaturen wieder deutlich ansteigen. Wer keinen Keller oder Klimaanlagen hat, hält es dann kaum in den eigenen vier Wänden aus. Gerade in Dachgeschosswohnungen und in den Straßen staut sich die Hitze.

Abkühlung ist dringend erwünscht, doch nicht immer steht einem der Sinn nach Freibad oder Badesee. Wir empfehlen daher fünf Ausflugsziele im Kreis Euskirchen, an denen man sich abkühlen kann, ohne nass zu werden.

40 Meter in die Tiefe

Bergbaumuseum Mechernich

Im Bergwerk lässt es sich bei Hitze aushalten.

Wenn es an der Erdoberfläche zu heiß wird, lohnt sich ein Ausflug unter Tage. Die Möglichkeit dazu gibt es in der ehemaligen Grube Günnersdorf in Mechernich. „Die Temperatur ist unten in der Grube bei uns immer acht bis zehn Grad“, berichtet Günter Nießen, Vorsitzender des Fördervereins Bergbaumuseum Mechernich, der das Besucherbergwerk betreibt. Die tiefste Stelle des Bergwerks liege 40 Meter unter der Erdoberfläche. Neben der Temperatur sei auch die Luftfeuchtigkeit angenehm. „Man fühlt sich da unten richtig wohl.“

Wer Lust auf eine Abkühlung im Bergwerk hat, kann dienstags bis samstags um 14 Uhr und sonntags um 11 Uhr und 14 Uhr an einer Führung teilnehmen. Montags bleibt das Bergbaumuseum geschlossen. Die Führungen dauern anderthalb bis zwei Stunden und können telefonisch (0 24 43/4 86 97) oder vor Ort gebucht werden. Acht bis zehn Grubenführer stehen dem Museum zur Verfügung, weshalb Besucher auch ruhig spontan vorbeikommen könnten, so Nießen. Kinder ab 6 Jahren können zudem an einer Schatzsuche teilnehmen. Erwachsene zahlen sieben Euro, Kinder fünf Euro. www.bergbaumuseum-mechernich.de

Abkühlen im Erzbergwerk

Grube Wohlfahrt

Schön kühl ist es auch im Besucherbergwerk Grube Wohlfahrt in Rescheid. Wer im T-Shirt kommt, der friert.

Neben der Grube Günnersdorf gibt es im Kreisgebiet noch ein weiteres Besucherbergwerk: die Grube Wohlfahrt bei Rescheid. Ein 100 Jahre altes Erzbergwerk, das 1985 vom Heimatverein Rescheid mit einem neuen Einstiegsschacht für Besucher zugänglich gemacht wurde.

Auch in diesem Bergwerk herrscht ganzjährig eine Temperatur von acht Grad Celsius. „Doch Vorsicht!“, warnt Vereinsvorsitzender Karl Reger. „Die Abkühlung tut zwar in den ersten Minuten gut, doch frieren Gäste im T-Shirt mit nackten Beinen und Badelatschen danach jämmerlich.“ Lange Kleidung und festes Schuhwerk sollte man deshalb auch an heißen Sommertagen dabei haben.

Aktuell werden täglich um 11 und um 14 Uhr Führungen angeboten, die knapp zwei Stunden dauern. Erwachsene zahlen 6,50 Euro Eintritt, Kinder bis 15 Jahre vier Euro. Um eine vorherige Anmeldung unter Tel. 0 24 48/ 91 11 40 oder per E-Mail wird gebeten.

Schattige Höhle

Kakushöhle

Schatten und Erholung verspricht ein Ausflug zur Kakushöhle in Dreimühlen.

Ebenfalls dunkel und kühl, aber weniger tief unter der Erde liegt die Kakushöhle. Zu finden ist sie in imposanten Karsteinfelsen in der Nähe der Mechernicher Ortschaft Dreimühlen. Laut Stadt Mechernich gehört das Naturschutzgebiet des Kartsteins mit der Kakushöhle zu den bedeutenden prähistorischen Fundstätten Europas. Heute bieten die Höhlen vielen Fledermausarten ein Zuhause.

Ein Rundweg, der bis zum Eingang der Höhle barrierefrei ist, führt über das gesamte Gelände. Über verschlungene Wege und Treppen lässt sich die Kakushöhle erkunden. Auch außerhalb der Höhle sollte es dank schattenspendender Bäume bei heißeren Temperaturen gut auszuhalten sein. Tafeln informieren über die historische Bedeutsamkeit sowie über Sagen und Geschichten rund um die Kakushöhle. Beispielsweise, wie die Höhle zu ihrem Namen kam.

Auch eine Eifelschleife führt rund um die Kakushöhle, sie ist mit 7,8 Kilometern eine längere Wanderung. Die Kakushöhle ist ganzjährig für Besucher geöffnet und frei zugänglich. www.mechernich.de/tourismus-freizeit/die-kakushoehle/

Ab in den Wald

Blätterdach

Wenn’s in Wohnung oder Stadt zu heiß wird, verschafft ein Ausflug in die kühlen Wälder der Eifel Linderung.

Wenn die Hitze in Straßen und Wohnungen steht, hilft immer eine Flucht in die kühlen und schattigen Wälder der Eifel. Unter dem grünen Blätterdach, den harzigen Geruch der Bäume in der Nase, vergisst man schnell die Hektik des Alltags.

Wälder gibt es in der Eifel genug. Wer aber ein konkretes Ziel sucht, dem empfiehlt die Nordeifel Tourismus GmbH die Eifel-schleife „Wo Wälder Rauschen“. Dieser knapp sieben Kilometer lange Rundweg führt durch die Wälder rund um den Hirzberg bei Nonnenbach (Blankenheim). Laut Wegbeschreibung handelt es sich um eine entspannte Runde durch Buchen-und Fichtenwälder bis ins Quellgebiet des Ruhrbachs, wo es einen ursprünglichen Sumpfwald zu bestaunen gibt.

Außerdem befindet sich an diesem Weg der sogenannte Düwelssteen, also Teufelsstein. Ein roter Sandsteinfelsen, in den die dritte Strophe des Gedichts „Abschied“ von Joseph Freiherr von Eichendorff eingemeißelt ist. In der Nähe gibt es auch eine kleine Höhle, die Düwelskall.

Außerdem befindet sich an diesem Weg der sogenannte Düwelssteen, also Teufelsstein. Ein roter Sandsteinfelsen, in den die dritte Strophe des Gedichts „Abschied“ von Joseph Freiherr von Eichendorff eingemeißelt ist. In der Nähe gibt es auch eine kleine Höhle, die Düwelskall.  www.regio.outdooractive.com

Hinein in den Bunker

Bunker Urft

Sieben Grad herrschen ganzjährig im Urfter Bunker.

Schön kalt ist es auch im ehemaligen Ausweichsitz der Landesregierung Nordrhein-Westfalens. Dabei handelt es sich nämlich um einen Tiefbunker, der unter der Erde liegt. Bei sieben Grad lässt sich hier die Nachmittagshitze gut aussitzen. Allerdings wird auch hier empfohlen, sich eine Jacke mitzubringen.

Der Bunker wurde Anfang der 1960er-Jahre im Kalten Krieg gebaut. Von dort aus sollte die Landesregierung im Falle eines Krieges den Katastrophenschutz leiten. „Knapp über 200 Personen hätten im Verteidigungsfall im Ausweichsitz arbeiten können, in zwei Schichten“, berichtet Harald Röhling von der „Dokumentationsstätte ehemaliger Ausweichsitz der Landesregierung NRW“. Mit Ende des Kalten Krieges wurde der Bunker 1989 aufgegeben. Nachdem das Land NRW vergeblich eine Nachnutzung suchte, wurde der Bunker 1993 zum Verkauf ausgeschrieben und 1997 an die Familie Röhling verkauft. Diese eröffnete 2009 die Dokumentationsstätte.

Der Bunker kann freitags und samstags ab 16 Uhr bei einer Führung besichtigt werden. Um Anmeldung über die Webseite oder per Telefon (0 24 41/ 77 51 71) wird gebeten. Der Eintritt kostet pro Person 15 Euro, Kinder bis einschließlich 14 Jahre zahlen acht Euro.

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