Kreis EuskirchenZehn Tiny-Häuser für Flutopfer in der Gemeinde Kall

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Zehn Tiny-Häuser wie dieses in Berlin werden schon bald in Kall stehen.

Kall – Die Zentralwohlfahrtsstelle (ZWST) der Juden in Deutschland wird mit Spendengeldern des Hilfsbündnisses „Aktion Deutschland hilft“ die Gemeinde Kall bei der Anschaffung von zehn Tiny-Häusern mit bis zu einer Million Euro unterstützen.

Die 35 Quadratmeter großen Häuser sind nach Angaben der Gemeinde voll eingerichtet und sollen wahrscheinlich noch vor Weihnachten auf Gemeindegrundstücken errichtet werden.

Markus Auel vom Bauamt hatte von der Aktion gehört. „Unser Integrationsbeauftragter Paul Neufeld hat sich dann ans Telefon gesetzt“, erklärt Bürgermeister Hermann-Josef Esser. Normalerweise gebe es für die kleinen Häuser Lieferzeiten bis zu 18 Monaten.

Tiny-Häuser könnten noch vor Weihnachten aufgebaut werden

Da die Wohneinheiten für das Ahrtal aber bereits fertig produziert waren, dort aber nicht benötigt werden, können sie voraussichtlich noch vor Weihnachten in der Gemeinde Kall aufgebaut werden.

„Wir sind überwältigt von dem Angebot“, bedankte sich der Bürgermeister beim geschäftsführenden Direktor der ZWST, Aron Schuster. Der erklärte, dass die ZWST als Dachorganisation die jüdischen Gemeinden und Landesverbände auf dem Gebiet der jüdischen Sozialarbeit vertrete.

Zwei mögliche Standorte für di Tiny-Häuser in Kall 

Pro Haus werden 100 000 Euro, also insgesamt eine Million Euro bereitgestellt. „Das ist nicht der Kaufpreis der Häuser, sondern der gesamte finanzielle Rahmen, der auch die Nebenkosten für Transport, Aufbau, Strom- und Kanalanschluss enthält“, erklärte Schuster. Wenn die Gemeinde es durch Eigenleistung schaffe, die Gesamtkosten zu senken, fließe das eingesparte Geld wieder zurück in andere Projekte der Hochwasserhilfe.

Die Verwaltung hat laut Esser bereits zwei mögliche Standorte in der Gemeinde Kall im Blick. „Wir haben uns entschieden, die Häuser nach Möglichkeit auf gemeindeeigenem Gebiet aufzustellen, weil hier die organisatorisch-rechtlichen Rahmenbedingungen am einfachsten einzuhalten sind“, so Esser.

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Es werde streng darauf geachtet, dass ausschließlich Bedürftige, also echte „Härtefälle“, einziehen dürften. Darüber hinaus werde der Bauhof sich tatkräftig bei der Errichtung der Infrastruktur einbringen.

Derzeit geht Esser davon aus, dass die Flutopfer, die in die Häuser ziehen, mindestens für zwei bis drei Winter bleiben werden. Auch danach sollen die Häuser für Folgenutzungen im Bereich der Hochwasserhilfe zur Verfügung stehen. Für die Nutzung werde man über ein sozialverträgliches Nutzungsentgelt nachdenken, so Esser.

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