Neuer RegionalplanDeutliche Kritik am Kreis Euskirchen im Kaller Gemeinderat

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Für überzogen hält Dr. Guido Huppertz (Grüne) die Forderungen bezüglich des zukünftigen Wohnflächenbedarfs in Kall.

Kall – Bei der Diskussion über die Stellungnahme der Gemeinde zur Neuaufstellung des Regionalplans Köln gab es im Kaller Gemeinderat deutliche Kritik am Kreis Euskirchen. „Die Forderungen bezüglich des zukünftigen Wohnflächenbedarfs sind überzogen und gehen zu Lasten der Umwelt “, erklärte Dr. Guido Huppertz (Grüne).

Der Kreis Euskirchen vertrete die Meinung, dass die von der Bezirksregierung Köln vorgelegten Bedarfe für Wohnungen auf falschen Bevölkerungsprognosen beruhen und nach oben angepasst werden müssten. Huppertz monierte: „Der Kreis wird in den Berichten zum Siedlungsflächenmonitoring immer als Negativbeispiel aufgeführt, weil zu viele Flächen vorgehalten werden.“

Reserven von 741 Hektar für den Wohnungsbau

Allein für den Bau von Wohnungen gebe es Reserven von 741 Hektar. Der Platz reiche für gut 20.000 Menschen. Dabei würden nur Flächen mit einer Größe von mehr als 2000 Quadratmetern berücksichtigt. Dutzende Grundstücke würden also gar nicht mitgezählt.

Alles zum Thema Klimawandel

„Die Stellungnahme passt nicht in eine Zeit, in der wir in Form von Flut, Starkregen und Dürre erfahren, was Klimawandel bedeutet“, monierte Huppertz. So könne man den Kreis auch nicht auf das Ziel einer Kreislaufwirtschaft im Jahr 2050 vorbereiten. „Dann soll der Flächenverbrauch bei Null liegen.“ Auch im Kreisentwicklungskonzept von 2019 werde der „Bedarf grotesk überschätzt“. Dennoch werde es für die Regionalplanung herangezogen.

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In Kall gebe es mit wenigen Ausnahmen seit 2006 einen Bevölkerungsrückgang, trotzdem habe die Siedlungsfläche stetig zugenommen. „Mit Blick auf die Bevölkerungsprognose des Kreises teile ich die Kritik von Huppertz“, meinte FDP-Fraktionschef Manfred Wolter.  

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