Zweieinhalb Jahre nach FlutDie neue Kunstrasenanlage in Kall ist fast fertig

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Manfred Poth und Hermann-Josef Esser stehen mit Vertretern der Verwaltung und des Kaller SC auf der Kunstrasenfläche.

Der Kunstrasenplatz ist so gut wie fertiggestellt: Manfred Poth (v.r.) und Hermann-Josef Esser informierten Vertreter des Kaller SC über den Fortgang der Arbeiten.

Die fast fertige Kunstrasenanlage in Kall wird deutlich teurer als geplant. Der Grund sind Arbeiten in Zusammenhang mit der Kampfmittelbeseitigung.

Es hat alle Beteiligten einige Nerven gekostet, aber jetzt liegen die Arbeiten an dem neuen Kunstrasenplatz in der Auelstraße in Kall knapp zweieinhalb Jahre nach der Flut in den letzten Zügen. „Bis Weihnachten wird die Anlage samt Umzäunung fertig sein“, sagte der Leiter des Wiederaufbauteams bei der Gemeinde Kall, Manfred Poth, jetzt bei einem Pressetermin, zu dem auch Bürgermeister Hermann-Josef Esser, sein Allgemeiner Vertreter Markus Auel sowie Mitglieder und Vorstände des Kaller Sport Clubs gekommen waren.

Die Kosten liegen mit rund 2,6 Millionen Euro deutlich über der Planung: „Wir mussten rund eine Million Euro für die Arbeiten für die Kampfmittelbeseitigung ausgeben“, erklärte Poth. Das liege auch an neuen gesetzlichen Vorgaben.

Knapp zwei Monate Verzögerung wegen Kampfmittelbeseitigung

Die beiden Sportplätze in der Auelstraße waren bei der Flut 2021 zerstört worden. Ende 2021 hatte der Gemeinderat beschlossen, dort einen Rasenplatz und als Ersatz für den Aschenplatz eine Kunstrasenanlage zu errichten. Als die Planung dafür vorlag, entschied man sich gut ein Jahr später aber für eine andere Lösung: Statt des Rasenplatzes sollen ein öffentlich zugängliches Kleinspielfeld und eine Spiel- und Sportfläche entstehen. Diese Umplanungen hatten auch zu Verzögerungen im Ablauf geführt.

Im Juni 2023 war dann mit den Arbeiten für den Bau des Kunstrasenplatzes begonnen worden. „Kurz danach kam die Vorgabe des Kampfmittelräumdienstes, dass die Fläche bis auf das Niveau von 1945 abgetragen werden muss“, berichtete Poth. Bei einer ersten Sondierung seien 28 Störpunkte entdeckt worden: „Davon blieb nach der zweiten Sondierung keiner übrig.“

Die ganze Aktion habe zu einer Verzögerung von knapp zwei Monaten geführt. „Das hat sehr viel Zeit und Geld gekostet. Aber dafür haben wir jetzt ein hohes Maß an Sicherheit“, sagte der Bürgermeister.

Neues Flutlicht mit LED-Leuchten ist sternenparkkonform

Zum Glück, so Poth, sei es aber gelungen, die elastische Schicht für den Platz noch rechtzeitig vor der kalten Witterung herzustellen: „Dafür muss die Temperatur tagsüber mindestens bei zehn Grad liegen, und es darf keine Nachtfröste geben.“ Nun müssten nur noch der restliche Kunstrasenbelag verlegt und einige Pflasterarbeiten erledigt werden. Das neue Flutlicht mit LED-Leuchten ist nach Angaben von Poth sternenparkkonform und hat rund 100 000 Euro gekostet.

Für die Spiel- und Sportfläche mit Laufbahn soll im Bauausschuss am 30. November eine Planung beschlossen werden. Danach muss der Auftrag ausgeschrieben werden. „Wenn alles klappt, könnte im Frühjahr 2024 mit dem Bau begonnen werden“, so der Leiter des Wiederaufbauteams. Im Herbst könne die Anlage dann fertiggestellt sein. Die Kosten werden auf 1,5 bis 2 Millionen Euro beziffert.

Beim Sportheim wird laut Poth gerade geprüft, ob eine Sanierung samt Neubau eines Umkleidegebäudes oder ein Abriss und ein Komplettneubau die wirtschaftlichere Lösung ist: „Die Planung mit einer Gegenüberstellung der Kosten soll am 12. Dezember im Entwicklungsausschuss beraten werden.“ Mit dem Bau könne, wenn es keine Probleme gebe, ebenfalls im Frühjahr nächsten Jahres begonnen werden. Die Fertigstellung werde dann für das Frühjahr 2025 anvisiert.

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