ProklamationScheven hat in letzter Sekunde noch ein Prinzenpaar gefunden

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Das Prinzenpaar aus Scheven steht im Ornat auf der Bühne und lässt sich von Ortsvorsteher Hans Reiff feiern. Im Hintergrund steht eine Tanzgruppe, die Bühne ist mit blauen und weißen Luftballons geschmückt.

Ortsvorsteher Hans Reiff stattete die Schevener Tollitäten, Prinz Stefan I. und Prinzessin Laura I., mit Zepter und Schlüssel aus.

Erst Weihnachten entschied sich, dass Scheven ein Prinzenpaar haben wird. Bei der Organisation musste daher improvisiert werden.

Manchmal muss es ganz schnell gehen. Noch an Heiligabend sah es so aus, als würden die Jecke vom Hahnebömsche aus Scheven ihre aktuelle Session ohne Tollität bestreiten müssen. Doch plötzlich, so berichtete Maria Mattes von der KG, habe am zweiten Weihnachtstag das Telefon geklingelt, und die gute Nachricht sei übermittelt worden: „Wir haben ein Prinzenpaar.“

Kurzfristig hatten sich Prinz Stefan I. und Prinzessin Laura I. dafür entschieden, die vakanten Posten der Narrenherrscher auszufüllen und an der Spitze der Schevener Jecken Karneval zu feiern.

Schevener Prinzenpaar setzt eine Familientradition fort

Damit wird die jecke Tradition der Familie Bergheim fortgesetzt. Bereits im vergangenen Jahr war Mutter Claudia als Bauer im Dreigestirn aktiv. Auch die jüngere Schwester war in der Session 2012/13 bereits Prinzessin. Auf dem Weg zu einem weihnachtlichen Besuch von Mutter und Tochter kam nun vor zwei Wochen das Gespräch auf die Frage, ob bereits Tollitäten gefunden worden seien. Claudia verneinte, nicht ohne hinzuzufügen, dass dies sehr schade sei, da der langjährige Sitzungspräsident der Schevener, Günter Feyen, angekündigt habe, nach dem Ende der Session seinen Abschied von diesem Amt zu nehmen.

So beschloss kurzerhand Laura, die Würde der Prinzessin zu übernehmen. Ihr Mann Stefan, aus Euskirchen gebürtig, stimmte sofort zu, ihr als Prinz zur Seite zu stehen. Nicht ganz einfach für das junge Paar, schließlich haben die beiden zwei kleine Kinder im Alter von einem und zwei Jahren. Doch mit der Hilfe von drei Babysittern sollte auch dieses Problem in den nächsten Wochen gelöst werden können.

Die Prinzenketten aus Ahrweiler wurden an der Autobahn übergeben

Sportlich war auch die Aufgabe, sämtliche Insignien für ein Prinzenpaar innerhalb von zwei Wochen zu beschaffen. Bei den Orden, die die KG bestellt hatte, war es bereits zu spät, so dass auf ihnen die neuen Tollitäten noch nicht zu sehen sind. In letzter Sekunde konnte wenigstens noch der Druck des „Hahnenschrei“, der regelmäßig erscheinenden Postille des Vereins, gestoppt und der Inhalt um die Neuigkeit ergänzt werden.

Schwieriger gestaltete sich die Beschaffung der Prinzenketten. Doch mit Hilfe der Gießerei Grugel aus Ahrweiler, die die Karnevalsgesellschaft seit Jahren beliefert, wurde das unmöglich Erscheinende doch noch möglich gemacht. Der Postweg wäre allerdings zu lange für den Transport der kurzfristig hergestellten Ketten gewesen. „Auf halbem Weg sind sie auf einem Autobahnparkplatz an den zweiten Vorsitzende René Züll übergeben worden“, berichtete der Vorsitzende der KG, Arno Mattes. Aus den Händen von Ortsvorsteher Hans Reiff erhielten die neuen Tollitäten schließlich das Zepter und den Schlüssel zur Ortskasse.

Im Laufe des Proklamationsprogramms zeigten die verschiedenen Garden und Tanzpaare des Vereins ihre neuen Tänze. Dazu machten die befreundeten Karnevalisten der Löstige Bröder aus Kall, die auch in diesem Jahr ihre Sitzungen wegen des Flutschadens in der Bürgerhalle wieder in Scheven feiern, dem neuen Prinzenpaar ihre Aufwartung.

Auch die Tanzgruppen aus Keldenich und Sötenich demonstrierten dem Publikum ihr Können, bevor die vereinseigene Showtanzgruppe den Abschluss der Veranstaltung einläutete.

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