Kosten steigen rasantSchwimmunterricht für Kaller Grundschüler wird deutlich teurer

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Blick auf den Eingang zum Kaller Schwimmbad.

Seit das Hallenbad in Kall bei der Flut zerstört wurde, müssen die Grundschüler für den Schwimmunterricht auf Bäder in der Nachbarschaft ausweichen.

Für das Schwimmen der dritten Klassen der Kaller Grundschule muss die Gemeinde tief in die Tasche greifen. Die Kosten werden sich in zwei Jahren mehr als verdoppeln.

Das waren schon saftige Preissteigerungen, die dem Ausschuss für Schule, Soziales und Generationen am Dienstagabend im Bürgersaal in Golbach von der Verwaltung präsentiert wurden: Die Kosten für das Schwimmen der dritten Klassen der Kaller Grundschule im Schwimmbad in der Zikkurat in Firmenich werden sich in zwei Jahren mehr als verdoppeln. Das hat die Freizeit Mechernich GmbH der Gemeinde mitgeteilt.

Die Kaller Grundschüler müssen für den Schwimmunterricht seit der Flutkatastrophe im Juli 2021 auf Einrichtungen in der Nachbarschaft ausweichen, weil das Bad im Ort zerstört wurde und seitdem geschlossen ist. Zuerst konnte nur den Nichtschwimmern der vierten Klassen im Schulschwimmbecken des Hermann-Josef-Kollegs in Steinfeld ein Angebot gemacht werden. Damit wollten Schule und Gemeinde sicherstellen, dass zumindest alle Kinder beim Übergang in die weiterführenden Schulen schwimmen können.

Dritte Klassen fahren zum Schwimmen nach Firmenich

Seit Februar 2023 werden nun die Schüler der drei dritten Klassen freitags mit dem Bus ins Bad nach Firmenich zum Schwimmunterricht gefahren. Für die Nutzung des Bades fielen im vergangenen Jahr nach Angaben der Gemeindeverwaltung rund 9000 Euro an.

Zum 1. Januar dieses Jahres hat die Freizeit Mechernich GmbH die Preise nach Angaben der Gemeinde um etwa 15 Prozent angehoben. In einem Schreiben vom 8. April seien dann weitere Anhebungen um jeweils 50 Prozent zum 1. Juli und 1. Januar 2025 angekündigt worden.

Beförderung mit dem Bus kostet rund 19.000 Euro pro Jahr

Jörg Jenke (Grüne) fragte im Ausschuss nach den Gründen für die Preissteigerungen. „Der Gemeinde gegenüber sind die Steigerungen mit den höheren Energie- und Personalkosten sowie der Inflation begründet worden“, erklärte Michaela Kratz, die bei der Gemeinde unter anderem für die Schulen zuständig ist, dazu auf Anfrage dieser Zeitung. „Die Preise sind aber vergleichbar mit anderen Bädern“, betonte Bürgermeister Hermann-Josef Esser. Die Verwaltung hatte in der Vorlage betont, dass der Unterricht der Grundschüler in der Zikkurat von grundlegender Bedeutung sei, damit die Kinder Schwimmen lernen.

Die Kosten dafür werden sich im nächsten Jahr im Vergleich zu 2023 mehr als verdoppeln. Die Gemeinde geht im laufenden Jahr von Aufwendungen von 13.000 Euro aus, die eine überplanmäßige Ausgabe von 3000 Euro erforderlich macht. 2025 werden die Nutzungsentgelte nach Berechnungen der Verwaltung dann auf rund 20.000 Euro steigen. Dafür sollen entsprechende Haushaltsmittel eingeplant werden. Hinzu kommen rund 19.000 Euro jährlich für die Beförderung per Bus.

Bürgermeister Esser erklärte im Ausschuss, dass die Gemeinde die für das Schulschwimmen insgesamt anfallenden Kosten im Rahmen des Wiederaufbauplans beim Land NRW anmelden werde.

Die Suche nach Schwimmzeiten in anderen Schwimmbädern gestaltet sich schwierig. „Wir fragen regelmäßig an. Aber im näheren Umkreis sind nahezu keine Kapazitäten mehr verfügbar“, sagte Michaela Kratz.

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