NeubauSo soll es nach der Flut mit der Sportanlage in Kall weiter gehen

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Die Schäden an beiden Sportplätzen sind enorm. 

Kall – „Ich freue mich schon auf das Eröffnungsspiel“, sagt Tobias Heinen vom Bauamt der Gemeinde Kall und zuständig für den Wiederaufbau der Sportplätze in der Kaller Auelstraße. Bis dahin wird es aber noch etwas dauern.

„Wenn alles optimal läuft, könnte die Kunstrasenanlage Ende des Jahres in Betrieb genommen werden. Es kann aber auch Frühjahr werden“, erklärt Wiederaufbaukoordinator Manfred Poth. Mit der Ausschreibung für die Planung, die die Verwaltung jetzt erstellt, beginnt der Umsetzungsprozess für das Projekt, das bis zu zwei Millionen Euro kosten und über den Wiederaufbaufonds Flut finanziert werden soll.

Das sind die Pläne für den Sportplatz in Kall

Die Kräfte, die in der Flutnacht im Juli 2021 gewirkt haben, kann man an der Sportanlage in der Auelstraße noch gut erkennen. Beide Sportplätze wurden zerstört, der Kaller SC stand von heute auf morgen ohne Trainings- und Spielmöglichkeit da. Der Aschenplatz wurde bis auf die Drainage weggespült, und aus dem Rasenplatz wurden zwei große Stücke herausgerissen. Außerdem hat sich auf dem Platz auch noch das weggespülte Geröll und Sediment abgelagert. Das Sportheim und das Materialhaus des Vereins wurden ebenfalls schwer beschädigt.

Der Gemeinderat hatte Anfang Oktober einstimmig dem Lenkungskreis Wiederaufbauteam empfohlen, den Wiederaufbau der Sportanlagen an Priorität eins zu setzen. Eine Planung für den Bau eines multifunktionalen Kunstrasenplatzes mit Kleinspielfeldern hatte der Kaller SC schon vor zwei Jahren im Rahmen des Investitionspakts für Sportstätten vorgelegt.

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Um den Wiederaufbau der zerstörten Sportanlagen kümmern sich (v.l.) Manfred Poth, Hermann-Josef Esser und Tobias Heinen.

Geplant war eine multifunktionale Sportarena mit großem Kunstrasenfußballplatz, Kleinspielfeldern, Laufbahn und Basketballfeld, um möglichst vielen Freizeitsportlern ein zeitgemäßes Angebot machen zu können und auch Kinder und Jugendliche anzusprechen. Die Kosten dafür wurden seinerzeit auf knapp 1,2 Millionen Euro beziffert.

Werden die Sportplätze in Kall getauscht?

Ferner hatte der Verein ein Angebot einer Fachfirma für den Neubau des Rasenplatzes samt Nebenanlagen vorgelegt. Dafür wurden gut 500.000 Euro veranschlagt. Im Sportheim, das nach einem Brand 2018 saniert worden war, sind die Schäden ebenfalls erheblich. Die Abbrucharbeiten hat der KSC mit einigen Helfern bereits in Eigenregie durchgeführt.

„Die Ausschreibung für die Planung der Anlage soll in den nächsten 14 Tagen rausgehen“, sagt Poth. Die Planer sollen auch prüfen, ob es sinnvoll ist, die Plätze zu tauschen: Das würde bedeuten, dass die Kunstrasenanlage dann auf dem ehemaligen Rasenplatz angelegt und der Rasenplatz auf der Fläche des bisherigen Aschenplatzes entstehen würde.

„In dem Fall könnte der Rasenplatz weiter als Retentionsfläche genutzt werden, und es gibt bei Hochwasser keine negativen Auswirkungen für das benachbarte Wohngebiet“, nennt Bürgermeister Hermann-Josef Esser einen der Vorteile. Um den Rasenplatz herum könnte dann die neue Laufbahn mit einem Tartanbelag angelegt werden. Auch eine neue Flutlichtanlage ist geplant. Zwei Umkleideräume sollen in das Sportheim oder in das Materialhaus integriert werden.

Kaller SC will 2023 100-jähriges Bestehen nachfeiern

Bei der Planung soll auch der Hochwasserschutz berücksichtigt werden. „Wir haben zu dem Thema schon eine Anfrage an den Wasserverband Eifel-Rur gestellt“, führt Poth aus. „Die Planungen werden in enger Abstimmung mit dem Kaller SC vorangetrieben“, betont der Wiederaufbaukoordinator. Ziel sei es, die Anlage möglichst schnell wieder in Betrieb zu nehmen. „Im besten Fall kann der Auftrag im Sommer vergeben werden und die Arbeiten beginnen“, hofft Poth und mit ihm der Verein, der 2023 mit einem Jahr Verspätung sein 100-jähriges Bestehen nachfeiern will und dafür die Infrastruktur benötigt.

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„Neben dem Kaller SC als Hauptnutzer und wichtigem Player im Vereinsleben können natürlich auch andere Vereine aus der Gemeinde und Freizeitsportler die Anlage nutzen“, betont Esser. Neben Fußball könnten dort aber auch andere Sportarten betrieben werden. Die Grundschule und die anderen Schulen im Ort könnten die Anlage ebenfalls nutzen. Das umfangreiche Sportangebot in dem Bereich werde durch die benachbarte Sporthalle und den Aktiv-Park abgerundet.

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