Ein Hotelier aus Gerolstein wird das Eifeler Themenhotel als „Eifel Krimihotel“ fortführen. Es ist sein dritter Beherbergungsbetrieb.
Nach InsolvenzNeuer Betreiber führt das Krimihotel in Hillesheim weiter

Hat mit dem künftigen „Eifel Krimihotel“ schon das zweite Hotel in Hillesheim übernommen: der Gerolsteiner Investor und Geschäftsführer Andreas Kießling, hier mit Hotelmanagerin Ulrike Blameuser im Innenhof des Restaurants des Hotels Augustinerkloster in Hillesheim.
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Es war offenbar eine Entscheidung fast binnen Tagesfrist: Das in die Insolvenz geratene Hillesheimer „Krimihotel“ hat einen neuen Besitzer gefunden. Ein Hotelier aus Gerolstein führt das Haus als „Eifel Krimihotel“ weiter.
Andreas Kießling, 39 Jahre alt, wirkt entschieden und auch ein bisschen abenteuerlustig: „Das Krimihotel gehört zu Hillesheim und der touristischen Infrastruktur der Region einfach dazu. Es soll erhalten bleiben“, so der Inhaber der Hotel Löwenstein GmbH aus Gerolstein. In Gerolstein betreibt er schon ein Hotel, in Hillesheim seit einem Jahr das Hotel Augustinerkloster, ein Vier-Sterne-Haus, und nun seit dem 1. April auch das „Eifel Krimihotel“.
Das Hotel in Hillesheim hat 19 Zimmer mit insgesamt 42 Betten
Warum die vorherigen Betreiber des 19-Zimmer-Hauses mit 42 Betten – darunter die bekannten Themenzimmer „Derrick“, „Mord mit Aussicht“ oder „Sherlock Holmes“ – in die Insolvenz geraten sind, ist unklar. Klar aber ist: Es musste schnell ein Nachfolger gefunden werden. „Die Entscheidung mussten wir in einer Woche treffen“, so Andreas Kießling, denn zum 1. April dieses Jahres wollte der Insolvenzverwalter das Hotel schließen.

Ein Haus mit Geschichte: Das einstige Hotel Fasen, der Schriftzug wurde an der Gebäudeseite erhalten, wurde zu„ Das Krimihotel“, wie noch an der Fassade der Vorderseite steht, und jetzt zum „Eifel Krimihotel“.
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Für Kießling ist das kein Sonderfall – ein Jahr zuvor hatte er in einer vergleichbaren Situation das Hotel Augustinerkloster gleich nebenan übernommen. Man habe jetzt das zweite Haus übernommen, weil „wir bei der Stadt Hillesheim, aber auch in der Bevölkerung viel Solidarität und guten Willen zur Zusammenarbeit gefunden haben“, so Kießling, der damit auch 15 Arbeitsplätze im künftigen „Eifeler Krimihotel“ gesichert hat. Er fühle sich da inzwischen ein bisschen wie die Feuerwehr, schmunzelt er: „Retten, (...) Bergen, Schützen.“ 2018 hat er das lange Jahr leerstehende Hotel Löwenstein in Gerolstein übernommen, 2024 das Hotel Augustinerkloster, jetzt das Nachbarhaus.
Investor betreibt in Hillesheim auch das Vier-Sterne-Hotel Augustinerkloster
Es werde erfahrungsgemäß ein Jahr brauchen, ein vor der Betriebsübernahme ins Schlingern geratenes Hotel wieder im Markt zu positionieren, glaubt Kießling, der das nach eigenen Angaben in Gerolstein mit 16.000 Übernachtungen, im Augustinerkloster mit 18.000 Übernachtungen binnen Jahresfrist geschafft haben will.
Beim „Krimihotel“ – die Markenrechte liegen beim Vorbesitzer, daher künftig das „Eifel“ vor dem Hotelnamen – hofft der Hotelier, auf den hohen Bekanntheitsgrad des Themen-Hotels in der selbst ernannten „Krimihauptstadt Deutschlands“ setzen zu können.
Das Krimihotel gehört zu Hillesheim und der touristischen Infrastruktur der Region einfach dazu. Es soll erhalten bleiben.
„Wir arbeiten jetzt schon mit 30 bis 40 Oldtimer-Clubs zusammen, die bei ihren Ausfahrten zum Krimi-Dinner kommen wollen“, so Kießling. Vor Ort sind die langjährige und bewährte Mitarbeiterin Ulrike Blameuser und ihr Team, die künftig von der Rezeption im Augustinerhotel aus dem Check-in der Gäste des Hauses nebenan übernehmen werden.

Blick in das Themenzimmer „Mord mit Aussicht“, hier das bayerische Zimmer der Pension in der Eifelkrimi-TV-Serie aus „Hengasch“
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Auch wenn die kriminelle Herberge mit den 19 Themenzimmern bleibt, wie sie ist, ist Neues nicht ausgeschlossen. „Wir planen ein zweites James-Bond-Zimmer“, kündigt Andreas Kießling an. Weitergeführt werden die „Blutspur“-Ermittlerwochenenden, und auch der Escape-Room ist offen.
Intensiviert wird die Zusammenarbeit mit Ralf und Monika Kramps „Kriminalhaus“ in Sichtweite – was viele Besucher der Krimihauptstadt irrtümlich als Einheit betrachten. Im „Café Sherlock“ sollen künftig „Krimi-Tea-Times“ stattfinden, so Kießling.
Unterdessen wartet der Hotelier auf den neuen Schriftzug „Eifel Krimihotel“ an der Fassade des Jugendstilbaus, der den alten ersetzen wird. Und nicht nur Hillesheimer hoffen, dass für den Rest des Sommers auch der kleine, idyllische Biergarten mit dem Springbrunnen-Tempelchen geöffnet bleibt. Da lässt es sich unweit der kurzen Feiermeile, die in der kleinen Hillesheimer Fußgängerzone entstanden ist, gemütlich unter Bäumen aushalten.