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Verschärfte RegelnBio-Tonnen im Kreis Euskirchen werden strenger kontrolliert

Lesezeit 2 Minuten
Ein Mitarbeiter der Müllabfuhr entleert eine Mülltonne in das Müllfahrzeug.

Bei zu vielen Störstoffen muss der Bioabfall als Restmüll entsorgt werden.

Nicht alles, was im Kreis so Euskirchen in der Biotonne landet, gehört auch dort rein. Die Reste vom Brathähnchen zum Beispiel.

Pausenbrot, verschimmelte Zitrone und Rasenschnitt: Ja. Asche, Fleisch und Fisch sowie Straßenkehricht: Nein. Was alles in die Biotonne darf und was nicht, das lernen die meisten schon in Kindergarten und Grundschule.

Doch nicht jeder scheint das bis zu dem Zeitpunkt, ab dem er oder sie selbst für die Müllentsorgung verantwortlich ist, zu behalten – oder es ist ihm oder ihr schlichtweg egal. Und so landen immer wieder auch Plastik, Metall und Glas in der braunen Tonne. Doch Achtung: Künftig könnte die Müllabfuhr solche Tonnen einfach stehen lassen.

Nur weniger als ein Prozent Kunststoff in der Biotonne sind erlaubt

Wie der Kreis Euskirchen mitteilt, gelten seit dem 1. Mai bundesweit strengere Regeln für den Bioabfall. Sei dieser zu stark verunreinigt, dürfe er nun nicht mehr zu Kompost verarbeitet werden, heißt es in der Mitteilung weiter. „Sollte er mehr als drei Prozent Störstoffe enthalten, muss dieser teuer und unökologisch verbrannt werden.“

Für Kunststoffe gelte sogar eine Grenze von einem Prozent. Und dazu zählen auch kompostierbare Biofolienbeutel. Die neuen gesetzlichen Vorgaben sollen dazu führen, dass aus dem Bioabfall qualitativ hochwertiger organischer Dünger für Landwirtschaft, Gartenbau und Privatkundschaft entsteht.

Bei zu vielen Störstoffen bleibt die Tonne stehen

Deshalb werde man die Kontrollen der Biotonnen im Kreis nun intensivieren, berichtet Kreissprecher Wolfgang Andres. Mit hochsensiblen Messsystemen werde dabei jede Tonne überprüft. Enthalte diese mehr als drei Prozent Störstoffe oder ein Prozent Kunststoff, bleibe sie stehen. „Je nach Kommune muss dann nachsortiert werden oder der Inhalt muss als teurerer Restabfall abgefahren werden“, heißt es vom Kreis weiter. Nähere Informationen dazu gebe es bei der jeweils zuständigen Abfallberatung.

Durch falsche Trennung können der Allgemeinheit laut Kreis dauerhaft erhöhte Kosten entstehen. Denn die Anlieferungen mit hohem Störstoffgehalt müssen am Kompostwerk des Kreises Euskirchen als Restabfall entsorgt werden. Der Kreis appelliert daher, mehr auf die eigene Mülltrennung zu achten. Ein prüfender Blick in die Tonne lohne sich. „Jeder kann dazu beitragen, dass die Biotonne eine wertvolle Quelle für Kompost wird.“ Wer sich nicht mehr ganz genau an die Mülltrennungsregeln aus dem Kindergarten erinnert, findet auf der Webseite des Kreises eine detaillierte Auflistung darüber, welcher Müll in welche Tonne gehört.

Wann die verschärften Überprüfungen der Biotonnen beginnen und wie oft im Jahr sie durchgeführt werden sollen, dazu macht der Kreis keine Angaben. „Man sollte jederzeit mit einer Kontrolle rechnen“, betont Andres. Gerüchten, dass auch die Restmülltonnen neuerdings auf falsch entsorgten Müll überprüft werden, widersprach er.