Nicht mehr zeitgemäßSPD will TaxiBus-Zuschlag im Kreis Euskirchen abschaffen

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Das Bild zeigt ein Schild in einem Taxi, das kenntlich macht, dass es sich um einen TaxiBus handelt.

Im Kreis Euskirchen wird aktuell ein Zuschlag zum ÖPNV-Ticket fällig, wenn man einen TaxiBus bucht. Das will die SPD ändern.

Die SPD im Kreis Euskirchen will den TaxiBus-Zuschlag abschaffen und das ÖPNV-Angebot bekannter machen. Die Liste zeigt sich gesprächsbereit.

Die Kreis-SPD wagt einen neuen Vorstoß, den Zuschlag für den TaxiBus im Kreis Euskirchen abzuschaffen. Der Zuschlag beträgt für Erwachsene für eine Fahrt zusätzlich zum ÖPNV-Ticket 1,20 Euro, für Kinder 50 Cent. Zudem gibt es eine Zuschlagsmonatskarte für 19,60 Euro. „Der Zuschlag ist mit Blick auf das Deutschlandticket völlig aus der Zeit gefallen“, sagt Thilo Waasem, Fraktionschef der Kreis-SPD.

Man rede seit Jahren davon, dass die Ticketstruktur einfacher werden müsse, und dann gebe es im Kreis Euskirchen eine Sondernummer. „Das Konzept ist aber unattraktiv, wenn du auch noch immer dein Kleingeld aus der Hosentasche ziehen musst“, so Waasem.

Kreis Euskirchen: Acht Millionen Fahrplankilometer

Nach Angaben des Kreises gibt es etwa acht Millionen Fahrplankilometer – alleine fünf davon für den Taxibus plus. Von denen wiederum werden laut Kreis etwa eine Million nachgefragt. Die Nachfrage nach dem Taxibus, der den Linienbus teils ergänzt, teils auch ersetzt, ist laut Achim Blindert, dem Allgemeinen Vertreter des Landrats, sehr unterschiedlich.

Während in Bad Münstereifel und Nettersheim die Nachfrage groß sei, stecke der Taxibus plus in den Kommunen Hellenthal, Kall und Schleiden gefühlt noch in den Kinderschuhen. Der Taxibus plus ersetzt den Linienbus auf wenig genutzten Strecken und in Zeiten geringer Nachfrage. Wie beim Linienbus gibt es einen festen Linienweg mit Haltestellen und Fahrplan.

SPD: Zuschlag für TaxiBus ist aus der Zeit gefallen

Wie ein Taxi fährt er aber nur nach Vorbestellung, dafür aber am Zielort bis vor die Haustür – wenn sich diese im Radius von etwa 300 Metern im Bereich der Zielhaltestelle befindet. Das Konzept sei gut, sagt Waasem. Nur der Zuschlag eben nicht mehr zeitgemäß. Zudem spricht sich Waasem dafür aus, das Angebot noch einmal stärker zu bewerben – auch mit Blick auf die Verkehrswende.

Würde der Zuschlag entfallen, fehlen dem Kreis Euskirchen nach eigenen Angaben mindestens 355.000 Euro. Natürlich koste die Mobilitätswende Geld. Aber, so der Sozialdemokrat, wenn man es ernst damit meine, müsse man eben Geld in die Hand nehmen.

Die Liste, bestehend aus CDU, FDP und UWV, scheint der Abschaffung nicht unbedingt im Weg stehen wollen. Aufs Gas will sie beim Thema TaxiBus aber auch nicht unbedingt treten. „Nachdem das Deutschlandticket vieles noch mal verändert, werden wir die Abschaffung des Aufschlages erneut offen prüfen. Wahrscheinlich passt dieser jetzt nicht mehr in die Landschaft“, sagt Ute Stolz, Fraktionsvorsitzende der CDU, auf Anfrage.

Überstürzen wolle man aber auch nichts. Entsprechend soll die Entwicklung erneut geprüft werden. Über den TaxiBus wird in der Sitzung des Mobilitätsausschusses am Mittwoch ab 17 Uhr im Kreishaus diskutiert.

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