Neues KommunikationskonzeptNordeifel Tourismus will Nachhaltigkeit mit Leben füllen

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Patrick Schmidder, Geschäftsführer der Nordeifel Tourismus GmbH, hält einen Flyer in die Kamera, auf dem ein Luftbild zusammen mit dem Schriftzug „Domet mer noch lang jet dovun hann“ abgebildet ist.

„Domet mer noch lang jet dovun hann“ lautet das Motto des neuen Kommunikationskonzepts der Nordeifel Tourismus GmbH.

Nachhaltig – das sei ein inflationär genutzter Begriff, sagt Patrick Schmidder von der Nordeifel Tourismus. Man wolle sich aber abheben.

Ursprünglich, verschieden, klar – die Nordeifel Tourismus GmbH (NET) setzt in ihrer Kommunikation auf neue Begriffe. Nachhaltig und Nachhaltigkeit seien inzwischen inflationär genutzte Begriffe, sagt Geschäftsführer Patrick Schmidder. Aber wenn alles nachhaltig ist, oder zumindest damit wirbt es zu sein, hebe man sich nicht mehr ab. 

Deshalb hat die NET im von Januar bis Sommer 2023 ein neues Kommunikationskonzept entwickelt, zusammen mit der auf nachhaltige Kommunikation spezialisierten Agentur tippingpoints aus Bonn. Ziel:  Zeigen, warum und wie der Tourismus in der Nordeifel nachhaltig ist – ohne das Wort ständig zu benutzen. „Wir wollen das Thema Nachhaltigkeit einfach anders kommunizieren“, sagt Schmidder.

Neue Begriffe gesucht, um Tourismus in der Eifel zu bewerben

So habe sich das Team in Workshops noch einmal angeschaut, was die Region ausmache, um neue, konkretere Begriffe zu finden, berichtet Schmidder. Ursprünglich, vielfältig, klar, naturnah, lebendig, authentisch – das seien Beschreibungen, die aus diesen Überlegungen hervorgegangen seien.

Zudem will die NET in ihren Texten auf Flyern, Webseite und Broschüren künftig konkreter werden. Keine allgemeinen Formulierungen mehr, wie schön das Wandern in der Eifel ist, sondern beispielsweise Texte, die beschreiben, welche Tiere oder Pflanzen man bei einer Wanderung beobachten kann.

Nachhaltigkeitskonzept der Nordeifel Tourismus bezieht Tradition mit ein

Zudem habe sich das Team angeschaut, an welchen besonderen Schutzgebieten die Eifelschleifen und Eifelspuren vorbeiführen.  Das wolle man dann künftig auch mehr bewerben. Natürlich in enger Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde, betont Schmidder. Schließlich gehe es nicht nur darum, Touristen herzulocken, sondern auch die Natur zu erhalten. Der Tourismus in der Nordeifel lebe von der Schönheit der Landschaft, so Schmidder. Deshalb gelte es, diese in den Vordergrund zu rücken, aber auch ihren Schutz. „Damit wir noch lange davon haben, was uns gerade Freude macht.“ Nachhaltigkeit eben.

So lautet im Übrigen auch das Motto des neuen Nachhaltigkeitskonzepts: „Domet mer noch lang jet dovun hann.“ Nachhaltigkeit bezieht die NET nämlich nicht nur auf die Umwelt, sondern auch das Brauchtum spielt eine Rolle. Klimaschutz, Biodiversität und Tradition –  das seien drei wichtige Schlagworte des Konzepts, so Schmidder.

Lunchbeutel aus recyceltem Plastik für jeden Gast

Der Flyer für die Aktivzeit-Arrangements ist bereits nach dem neuen Konzept umgestaltet, weitere sollen folgen und auch die Webseite soll einen neuen Anstrich bekommen. Darüber hinaus ist auch Teil des Kommunikationskonzeptes, wie man nachhaltiges Engagement noch besser sichtbar machen kann. Zum einen im Bereich der NET, aber auch bei den nachhaltigen Partnerbetrieben. Diese haben von der NET nun einen Zehn-Punkte-Leitfaden erhalten, wie sie ihre Nachhaltigkeit besser herausstellen können. Außerdem bietet die NET laut Schmidder jedem Partner individuelle Beratungen an.

In einem ersten Schritt hat die NET Schilder für die Betriebe anfertigen lassen. Nachhaltiger Betrieb steht dort drauf. Die Plaketten seien aus recyceltem Kunststoff hergestellt worden, berichtet Schmidder. Außerdem gibt es nun für Gäste, die bei der NET ein Arrangement buchen, künftig einen Beutel aus recyceltem Kunststoff für ihr Lunchpaket geschenkt. 

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