Standort in MechernichGrüne wollen Pflege im Kreis Euskirchen neu aufstellen

Lesezeit 3 Minuten
Eine Bewohnerin eines Altenheims spielt auf einer Pflegestation Memory und legt Kartenpaare zusammen.

Die Grünen wollen dem Fachkräftemangel in der Pflege im Kreis trotzen und ein Bildungszentrum für Gesundheitsberufe schaffen.

Die Grünen wollen die Pflegeausbildung im Kreis Euskirchen umkrempeln. Ihnen schwebt ein Bildungszentrum für Gesundheitsberufe vor.

Die Grünen wollen die Pflegeausbildung im Kreis Euskirchen auf neue Beine stellen. Ihnen schwebt ein Bildungszentrum für Gesundheitsberufe am Kreiskrankenhaus (KKH) in Mechernich vor. Neu ist die Idee aber nicht. Der damalige Landrat Günter Rosenke hatte zuletzt 2018 einen Vorstoß unternommen und eine kreiseigene Pflegeschule ins Spiel gebracht, um den Fachkräftemangel aktiv zu bekämpfen.

„Die Pflegebildung im Kreis Euskirchen muss neu gedacht werden“, heißt es seitens der Grünen, die im jüngsten Kreistag einen Antrag auf ein Bildungszentrum für Gesundheitsberufe gestellt haben. Und den Vertagungsantrag direkt hinterher, wohl wissend, dass ein solches Projekt Zeit benötigt.

Im Kreis Euskirchen gibt es fünf Pflegeschulen

Aktuell gibt es nach Angaben der Grünen fünf Pflegeschulen im Kreis Euskirchen mit insgesamt etwa 450 Ausbildungsplätzen für Pflegefachpersonen und 17 Pflegefachassistenten. Wie viele Ausbildungsplätze besetzt seien, werde momentan in der Landesberichterstattung der Gesundheitsberufe erhoben. Weitere Ausbildungen in Gesundheitsfachberufen, beispielsweise Anästhesietechnische Assistenten (ATA) und Operationstechnische Assistenten (OTA), werden den Grünen zufolge aktuell im Kreis Euskirchen nicht angeboten.

„Auch im Bereich der Fort- und Weiterbildung für Pflegende gibt es trotz des hohen Bedarfs an weitergebildeten Pflegenden zur Gestaltung der Pflegeausbildung und deren Fortbildungspflicht kein flächendeckendes qualitativ hochwertiges Angebot“, sagt Jörg Grutke, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kreistag.

Aktuelles Bildungsangebot kann den künftigen Bedarf nicht decken

Das momentane Pflegebildungsangebot könne den zukünftigen und aktuellen Bedarf an Pflegefachpersonen und anderen Gesundheitsfachberufen nicht decken. Wichtig sei deshalb die Entwicklung eines innovativen und hochwertigen Bildungszentrums für Gesundheitsberufe am Standort Mechernich. Die Grünen können sich vorstellen, die Pflegeschule, die es bereits seit Jahren im Kreiskrankenhaus Mechernich gibt, als Basis für das Bildungszentrum zu nutzen.

„Im Interesse der Fachkräfteentwicklung im Gesundheitswesen und im Besonderen der Pflegeausbildung wäre eine Anpassung der Unternehmensstruktur der KKH Mechernich GmbH dahingehend zu prüfen, ob die Pflegeschule als Bildungszentrum im Gesundheitswesen als eigener Unternehmensbereich organisiert werden kann“, so Fraktionschef Grutke.

Landrat Markus Ramers nimmt alle Träger in die Pflicht

Landrat Markus Ramers sagt: „Wir sind in regelmäßigem Austausch mit allen fünf Pflegeschulen. Dabei ist für uns von großem Interesse, dass die bestehenden Ausbildungskapazitäten voll ausgelastet werden.“ Die Kreisverwaltung werde in der nächsten Sitzung des Fachausschusses zur Ausbildungssituation in den Pflegeschulen berichten. Nicht nur das KKH, sondern alle Träger von Pflegeschulen seien von enormer Bedeutung für die Ausbildung von Fachkräften.

Martin Milde, Geschäftsführer der Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH: „Wir haben 120 Auszubildende in der Pflege. Pflegepädagogen, also diejenigen, die die Menschen ausbilden, sind genauso schwierig zu finden wie Menschen, die in die Pflege wollen.“ Man sei sich bewusst, dass man Pflegenachwuchs benötigt. Wie das Potenzial erweitert werden kann, könne mit allen Trägern besprochen werden. Bei einem solchen Termin sei man gerne mit dabei, so Milde.

KStA abonnieren