Fast 100 km/hSturmtief „Jitka“ fegte durch den Kreis Euskirchen und richtete Schäden an

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Ein Lkw-Anhänger liegt am Rande der Straße, ein Feuerwehrwagen steht daneben, dazwischen beraten Feuerwehrleute die Lage. Vorne steht ein Polizeiwagen, um die Straße abzusperren.

Ein Lkw-Anhänger wurde auf der L 210 bei Palmersheim vom Wind umgerissen.

Windgeschwindigkeiten von fast 100 km/h wurden im Kreis Euskirchen gemessen – und ein Temperaturanstieg um rund 30 Grad.

Sturmtief „Jitka“ fegte in der Nacht zum Mittwoch auch durch den Kreis Euskirchen – und richtete einigen Schaden an. „Menschen kamen aber nicht zu Schaden“, erklärte Polizeisprecher Franz Küpper auf Anfrage.

Dennoch mussten Polizei und Feuerwehr ausrücken. Ein Lkw-Anhänger wurde beispielsweise auf der L 210 bei Palmersheim derart vom Wind erfasst, dass er auf die Seite kippte. Feuerwehrleute stellten den Anhänger wieder auf.

Damit muss ein Kreislauf auch erstmal klarkommen.
Karl-Josef Linden, Wetterexperte aus Sinzenich

In Kommern wurde laut Küpper ein Trampolin aus einem Garten hinweggefegt und flog über die Straßen. Das Trampolin konnte seinem Besitzer aber wieder übergeben werden. Im Schleidener Ortsteil Wolfgarten riss der Sturm einen Baum um.

„Wetterfrosch“ Karl-Josef Linden staunt über Anstieg der Temperaturen

Der Sinzenicher Wetterexperte Karl Josef Linden erklärte, dass vor allem der Norden des Kreises von dem Sturmtief betroffen war. Im Bereich zwischen Lommersum und Nörvenich fegte demnach der Wind mit 94 Kilometern in der Stunde, was Windstärke 10 bedeutet. Die Dahlemer Binz meldete 93 km/h, also ebenfalls Windstärke 10.

Windstärke 9 wurden in Sistig (83 km/h), Sinzenich (75) und an der Deponie in Strempt (87) gemessen. Alles in allem, so Linden, sei der Kreis Euskirchen aber „mit einem blauen Auge davongekommen“ – vor allem im Vergleich mit Norddeutschland oder dem Bergischen Land.

Besonders auffällig seien die Temperatursteigerungen der vergangenen Tage, so Linden: „Am Mittwochmorgen um 6 Uhr hatten wir in Sinzenich 13,5 Grad.“ Nettersheim meldete laut dem Wetter-Experten gar 16 Grad, nachdem dort noch vor wenigen Tagen klirrende Kälte mit minus 12 oder 13 Grad geherrscht habe.  „Das ist ein Anstieg um fast 30 Grad in wenigen Tagen“, stellt Linden die Ausmaße heraus: „Damit muss ein Kreislauf auch erstmal klarkommen.“

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