Ärger in Mechernich-RoggendorfFirma Präzisrohr Hilden hatte an 23 Tagen Telefonprobleme

Die Bauarbeiten am Kreisel bescherten den Geschäftsführern Kristine und Fabian Feldmann viel Ärger.
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Mechernich-Roggendorf – Den Geschwistern Kristine (41) und Fabian Feldmann (38), beide Geschäftsführer der Firma Präzisrohr in Denrath, riss der Geduldsfaden. Seit Februar dieses Jahres haben sie durch den Bau des neuen Kreisels, der die Kreisstraßen 81 und 25 mit der B266 verbinden wird, massive Probleme mit der Telefonanbindung. Sechsmal ging die alte Leitung aufgrund der Bauarbeiten kaputt, an 23 Tagen war der Telefonverkehr beeinträchtigt.
Kristine Feldmann erläutert, dass ihr Unternehmen, das 40 Personen beschäftigt, viele Kunden habe, die per Fax bestellten. Die Firma produziert Längsnaht geschweißte Präzisionsstahlrohre. Sie finden Verwendung in der Automobilindustrie und im Ladenbau. Manchmal müsse es bei den Kunden schnell gehen, Bestellungen könnten daher möglicherweise an andere Unternehmen gegangen sein, befürchtet Kristine Feldmann.
„Wir haben mehrfach versucht, auf Kreis und Baufirma einzuwirken“, sagt Fabian Feldmann. Auch der Landrat wurde angeschrieben, er gab das Ansinnen an die Fachabteilung weiter. Man habe auch angeregt, das Kabel mittels einer Brücke aufzuständern. Doch nichts sei passiert.
Allmählich verloren die Feldmanns die Geduld. Gegenüber dem Kreis forderten sie, dass sich nun auch mal jemand von der Leitungsebene mit dem Fall befasse. Doch der Landrat sei in Urlaub gewesen, den Leiter des Tiefbauamts habe man nicht sprechen können. Stattdessen erhielt Feldmann die wenig tröstliche Auskunft, das sei halt „Schicksal bei solch alten Kabeln“. Zwischen dem 15. und 16. Oktober kam es erneut zu einer toten Leitung, nun zum sechsten Mal. „Ich habe noch einmal an den Landrat und die Bezirksregierung geschrieben“, sagt Fabian Feldmann. Und setzt hinzu, dass man sich generell sehr schlecht informiert fühle, was den Baufortschritt angehe.
Alte Leitungen
Für den Kreis Euskirchen teilte Swen Weißer mit, das Problem liege darin begründet, dass es sich um alte Leitungen handele, die mit Papier ummantelt und sehr empfindlich seien. Außerdem lägen die Kabel nicht immer da, wo sie laut Unterlagen sein müssen.
Doch er hatte am Montag auch eine gute Nachricht für die genervten Firmenleiter: Obwohl es zunächst vom Kreis aus geheißen hatte, ein neues Kabel sei der Telekom viel zu teuer, wurde jetzt mitgeteilt, ein komplett neuer Hausanschluss sei auf Kosten der Telekom verlegt worden. Er werde umgehend angeschlossen.
Auftraggeber der Arbeiten in Roggendorf sind der Kreis und die Landes-Straßenbaubehörde. Der Kreis habe Investitionskosten von knapp 2,7 Millionen Euro, teilte Swen Weißer mit. Die Maßnahme beinhalte neben dem Bau des Kreisels auch unter anderem die Erneuerung der Kreisstraße in Richtung Strempt auf einer Länge von 1,4 Kilometern. Ende des Jahres soll der Kreisel fertig sein, 150 Meter der Kreisstraße 25 in Richtung Hostel und Glehn werden Anfang 2016 fertiggestellt.