Wölfe in der EifelWolfssichtungen bei Kalenberg und bei Sistig

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Wolf Eifel

In der Eifel wurde ein Wolf gesichtet.

Mechernich-Kalenberg – Für die Fachleute ist es keine Sensation, für die Bevölkerung aber sehr wohl: Im Kreis Euskirchen ist – erstmals  aktenkundig, aber noch nicht bestätigt – ein Wolf gesichtet worden. Ein Biologe aus dem südlichen Kreisgebiet hat am 2. Januar morgens gegen 9.10 Uhr gesehen, wie ein Wolf die B 266 zwischen Strempt und der Wallenthaler Höhe in Höhe der Ortschaft Kalenberg in östliche Richtung überquerte. Der Mann meldete seine Beobachtung der Polizei. Die leitete die Notiz von der Wolfssichtung an die zuständige Stelle bei der Bezirksregierung Köln weiter.

Mögliche Sichtung bereits im November

Ein Jäger aus dem Kreis Euskirchen berichtete am Montag der Redaktion, er habe Ende November bereits möglicherweise einen Wolf zwischen Diefenbach und  Sistig gesehen. Da sei er mitten in d er Woche mit seiner Frau spazieren gegangen und habe einen alten, fast zugewachsenen Weg beschritten, der für ihn mit Kindheits- und Jugenderinnerungen behaftet sei. Dort habe er aus den Augenwinkeln ein Tier wahrgenommen, das ihn zunächst von der Größe an einen Schäferhund erinnert habe, das aber wegen seines Bewegungsmusters kein Hund gewesen sein könne. Das Tier sei sehr geschmeidig geschlichen und habe sich geduckt wie ein Fuchs. Er habe seine Beobachtung aber nicht bekannt gemacht, weil er sich nicht wirklich sicher gewesen sei, ob es sich tatsächlich um einen Wolf gehandelt habe.

Wolfsberater Manfred Trinzen , der früher für die biologische Station Nettersheim gearbeitet hatte, war am Montag nicht wirklich überrascht: „So, wie sich die Erde weiter dreht, wird es auch irgendwann wieder Wölfe in der Eifel geben. Die jetzige Sichtung ist erst mal nur ein Hinweis und kein Grund zur Panik oder zu anderen Aktionen.“ Wölfe seien Tiere, die Tausende von Kilometern wandern könnten. Es sei nicht unwahrscheinlich, dass    ein Wolf gesichtet worden sei. Nachweisen könne man die Existenz eines Wolfes aber nur anhand genetischen Materials, also anhand von Haaren, Blut oder Speichel. Die Schilderung des Jägers von dem ungewöhnlichen Bewegungsbild sei aber ein Hinweis darauf, dass der Mann tatsächlich einen Wolf gesehen habe.

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Es liege in der Verantwortung der Nutztierhalter, ihre Tiere vor Raubtieren wie dem Wolf zu schützen. In der Wolfspufferzone in Mechernich könnten Landwirte und Nutztierhalter Zuschüsse beantragen, wenn sie Zäune verstärken oder neue Schutzanlagen bauen wollten. Trinzen kritisierte, dass es zwar seit knapp 20 Jahren erste Wolfsrudel in Deutschland gebe, dass es aber kein Konzept gebe, wie man mit dem Wolf umgehen solle. „Es ist klar, dass es auf längere Sicht immer mehr Wölfe und Wolfsrudel geben wird“, sagte Trinzen.

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