MuseumCarsten Vorwig ist nun ganz offiziell Chef im Freilichtmuseum Kommern

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Ein   Geschenk der Belegschaft für Dr. Carsten Vorwig war ein Modell des  Marktplatzes.  

Mechernich-Kommern – Seit März ist Dr. Carsten Vorwig bereits Leiter des LVR-Freilichtmuseums Kommern. Er löste Dr. Josef Mangold ab, der in den Ruhestand gegangen war. Dabei ist Vorwig in Kommern wahrlich kein Unbekannter gewesen. Seit 2003 ist er Teil des Freilichtmuseums, startete dort zunächst als wissenschaftlicher Referent, wie LVR-Dezernentin Dr. Corinna Franz im Rahmen der offiziellen Einführung berichtete, die nun, ein halbes Jahr nach dem Amtsantritt, stattfand.

Die Publikationen vom neuen Museumschef hatte sich Personalrätin Stefanie Mauch genau angeschaut. Von seiner ersten bis hin zur letzten Publikation, die passend „Goldene Zeiten“ heißt, sei sie, so Mauch, positiv gestimmt, was die neuen Zeiten im Museum angeht.

Museumsbesuch als „Erfahrung mit allen Sinnen“

Anstatt weiterer Reden gab’s zur Einführung des neuen Museumsleiters eine Talkrunde auf der herbstlich geschmückten Bühne, zu der sich Dr. Dagmar Hänel, Leiterin des Fachbereichs Zentrale Dienste/Strategische Steuerungsunterstützung, Prof. Sophie Elpers, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Amsterdamer Meertens Institut/Universität Antwerpen und Jens Scheller, Leiter des Freilichtmuseums Hessenpark, zusammengefunden hatten. Guido Kohlenbach moderierte die Runde.

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In der Talkrunde tauschten sich Jens Scheller (v.l.),  Sophie Elpers, Moderator Guido Kohlenbach,  Dagmar Hänel und  Carsten Vorwig aus.

Auf die Frage nach der Relevanz der Freilichtmuseen argumentierte Elpers mit dem Mehrwert, den etwa ihre Studenten von einem Besuch haben: „Für meine Studenten ist es eine ganzheitliche Erfahrung mit allen Sinnen.“ Dieser Ort spiegele die Alltagsmuster in der Vergangenheit wider. So gehe man beispielsweise Fragen nach wie: „Wie wird Kulturerbe gemacht?“

70er-Jahre-Feeling auf dem Marktplatz verstärken

Der neue Hausherr berichtete, was ihn motivierte, die alte Milchbar aus Brühl ins Kommerner Museum schaffen zu lassen. „Regionales Bauen hört im 19. Jahrhundert auf“, sagte Vorwig. Er habe sich die Frage gestellt: „Warum ist es uninteressant ins 20. Jahrhundert zu gehen? Da hört die Geschichte doch nicht auf.“

Und so verriet er direkt seine Vision für wie weitere Entwicklung des Marktplatz’ Rheinland: „Wir wollen den Marktplatz pflastern. Und neben die Milchbar kommt ein Heimatmuseum.“ Blumenkübel in Waschbeton mit Geranien und ein Trafohaus sollen das 70er-Jahre-Feeling dort komplett machen.

Kommerner Museum sucht einen Bauernhof

Vorwig hat noch weitere Wünsche, zu denen auch Geschäftsgebäude am Marktplatz zählen. Und: „Wir suchen dringend einen Bauernhof für die Baugruppe“, sagte Vorwig. Woraufhin ihm Elpers direkt einen anbot – allerdings einen niederländischen.

Auch der Umgang mit kulturellem Erbe wurde von den Gesprächsteilnehmern thematisiert, und wie man dem Wissensverlust entgegenwirken kann. Ein Ansatz von Dr. Dagmar Hänel ist, Wissen in audiovisuelle Medien zu fassen.

Zwischen den einzelnen Programmpunkten begleitete das Duo „Price and Franklin“ die Veranstaltung. Dabei waren die Songs ganz im Sinne des neuen Museumsleiters ausgewählt. Der Song „Our House“ von Madness spiele dabei laut Moderator Guido Kohlenbach auf Vorwigs Interesse an Architektur an.  

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