Jahresprogramm mit vielen HighlightsFreilichtmuseum Kommern erfindet sich neu

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Museumschef Dr. Carsten Vorwig (2.v.l.) und sein junges Team wollen das Kommerner Freilichtmuseum mit einem neuen Konzept in die Zukunft führen.

Mechenich-Kommern – Mit einem bislang einzigartigen Konzept will sich das LVR-Freilichtmuseum Kommern in den kommenden Jahren quasi neu erfinden: „Die Überarbeitung der Baugruppen, mit der wir bereits begonnen haben, wird mit einem Konzept verknüpft, das es in der Landschaft der Freilichtmuseen in dieser Form noch nirgendwo gibt“, berichtet Raphael Thörmer stolz.

Vorstellung am 19. Juni

Der Hausforscher des Kommerner Museums, der in diesem Amt die Nachfolge des neuen Museumschefs Dr. Carsten Vorwig angetreten hat, blickt mit großer Vorfreude auf den 19. Juni. Unter dem Titel „(H)aus Alt mach Neu“ werden dann in der Baugruppe Niederrhein der Heyerhof und die Korbmacherwerkstatt nach umfangreicher Überarbeitung neu eröffnet.

„Früher war es üblich, dass bei den Museumsgebäuden der ursprüngliche, älteste Bauzustand hergestellt wurde“, erläutert Vorwig. Oftmals seien aber im Laufe der Jahrzehnte neue Erkenntnisse und Forschungen über die Geschichte eines Hauses und seiner Bewohner erlangt worden. „Und das wollen wir nun auch in den Häusern darstellen“, so Vorwig.

Geschichte der Hausbewohner wird erzählt

Am Beispiel des Heyerhofs wird das Konzept deutlich: „Der Pächter des Hofs ging 1762 pleite, das gesamte Inventar wurde versteigert“, berichtet Thörmer. Anhand dieser Inventarliste soll der Hof nun neu ausgestattet werden. „Wir erzählen damit mehr über die Bewohner, und das wollen wir auch mit neuen medialen Angeboten verknüpfen“, beschreibt der Hausforscher den modernen Ansatz. Etwa zwei bis drei Häuser sollen jährlich nach diesem Konzept überarbeitet werden, so der ambitionierte Plan.

„Auf diese Weise können wir mitunter innerhalb eines Hause die Zeit von der Entstehung bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts erzählen“, freut sich Thörmer.

Jahresprogramm 2022

Das Jahresprogramm 2022 des Freilichtmuseums füllt einen 20-seitigen Flyer. Weitere Höhepunkte sind die Eröffnung der ersten überarbeiteten Häuser in der Baugruppe Niederrhein (19. Juni), die  „Zeitblende 1972“ (20./21. August), der „Tag nach der Ernte“ (17./18. September), die lange Museumsnacht „Kommern leuchtet“ (28./29. Oktober) und der „Advent für alle Sinne“ (26./27. November). Zudem gibt es in den Sommer- und Herbstferien ein Kinder-Ferienprogramm. kommern.lvr.de

Die Zeitgeschichte, also die Entwicklung von der Nachkriegszeit bis heute, soll hingegen auf dem „Marktplatz Rheinland“ dargestellt werden. „Auch hier wird es bereits in diesem Jahr eine rege Bautätigkeit geben“, verrät Museumschef Vorwig. So wird zum Beispiel dort ein Fachwerkhaus aus Roggendorf wieder aufgebaut. „Dort wird es ein Heimatmuseum geben“, so Vorwig weiter – also quasi ein „Museum im Museum“.

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Neu hinzugekommen sind auch einige alte Handwerksberufe: In der Baugruppe Bergisches Land wird eine Steinmetzmeisterin tätig werden, und ein Drechsler demonstriert künftig in der Baugruppe Westerwald sein Handwerk. Auch die Hauswirtschafterin im Haus aus Euskirchen-Elsig wird künftig ganzjährig im Museum präsent sein.

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