Freiwillige Helfer gesuchtDodo-Treff in Obergartzem ist wieder ein Rohbau

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Handwerker gesucht: Margit Wolf, Daniel Schüttenhelm und Hans-Josef Wolf, alle vom Bürger- und Kulturverein, wollen den Dodo-Treff wieder aufbauen.  

Mechernich-Obergartzem – Ein Ort für das Feierabendbier, für lockere Gespräche und Spieleabende. Das sollte der Dodo-Treff im Dorfgemeinschaftshaus eigentlich schon seit September vergangenen Jahres sein. Das Coronavirus und die Flutkatastrophe warfen das Projekt aber um ein Jahr zurück. Nun will der Bürger- und Kulturverein den Bau des Dodo-Treffs wieder vorantreiben – und sucht per Flyer nach freiwilligen Handwerkern für den Wiederaufbau.

Wichtig seien zunächst Elektriker, sagt Hans-Josef Wolf, Vorsitzender des Vereins. „Wir brauchen sie, um die kaputte Elektrik zurückzubauen und neue Kabel zu verlegen.“ Das Material stellt der Verein. Zwei pensionierte Elektriker aus dem Doppelort Firmenich-Obergartzem hätten sich bereits angeschlossen.

Gebraucht werden auch Bodenleger und Tapezierer. Der Bürger- und Kulturverein legt Wert darauf, dass Fachhandwerker die Aufsicht über die Arbeiten übernehmen: „Es gibt Dinge, die können und wollen wir nur mit erfahrenen Handwerkern machen.“ Freiwillige, die Schubkarre und Schaufel in die Hand nehmen, sind dem Verein aber auch eine willkommene Hilfe.

Keine zusätzlichen Kosten

Mit 450.000 Euro wird der Bau des Dodo-Treffs vom Kulturministerium des Landes NRW gefördert. Jeweils 150.000 Euro erhält der Bürger- und Kulturverein pro Jahr, um sein Projekt zu verwirklichen. Weitere 90.000 Euro stemmen der Verein und das Vereinskartell Firmenich-Obergartzem in Eigenregie.

Teurer soll das Projekt durch die Flutschäden nicht werden. Auch deshalb werben die Verantwortlichen um Freiwillige. „Ich mache mir keine Sorgen um das Finanzielle. Ich mache mir Sorgen um den Faktor Zeit“, erläutert Wolf. Im Januar hat der Verein bereits mit dem Ausbau des Biergartens begonnen. Steht die Höhe des neuen Fußbodens fest, folgen Küche, Gast-, Heizungs- und Kühlraum.

Bürokratie erweist sich als Hindernis

Für Elke Kläser, Vorsitzende des Vereinskartells, ist derzeit die Bürokratie das größte Problem für das Bauprojekt. „Wir hadern noch ein wenig mit der Stadt.“ Demnächst stünden weitere Gespräche an. Kläser zeigt aber auch Verständnis für die Verzögerungen. „Am Dorfgemeinschaftshaus hängt auch der Kindergarten. Und der hat jetzt Priorität.“

Wolf befürchtet, dass ohne Treff der dörfliche Charakter des Doppelortes verloren gehen könnte. Schließlich soll sich die Einwohnerzahl des neuen Mechernicher Siedlungsschwerpunktes noch in diesem Jahrzehnt verdoppeln. „Wenn wir die Neubürger nicht integrieren, entwickelt sich Firmenich-Obergartzem zur Schlafstadt. Das wollen wir nicht“, sagt der Vereinsvorsitzende. Fertiggestellt werden soll der Dodo-Treff deshalb schon im Sommer 2022. „Das hört sich lange an. Tatsächlich ist das aber ziemlich sportlich“, so Wolf.

Gebäude vollgelaufen

Die Flut hat den Treff nämlich wieder in den Status eines Rohbaus zurückversetzt. Weil das Gebäude mit belastetem Wasser vollgelaufen ist, musste der Estrich entfernt und die Rigipsplatten bis zu einer Höhe von einem Meter abgeschlagen werden. „Unser größtes Problem: Wir warten auf Handwerker und hoffen, dass wir das mit dem Aufruf beheben können“, sagt Wolf. Und selbst dann, wenn der Treff im Sommer steht, muss der Verein Abstriche machen. Toiletten wird es zunächst nur in einem Container neben dem Gebäude geben.

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Freiwillige und Handwerker können sich bei Wolf unter Tel. 0 15 16/14 27 47 2 melden. Auch für den Betrieb im Sommer sucht der Kulturverein Hilfe. Gebraucht werden Thekenkräfte, Küchenhilfen und Bürger, die Veranstaltungen mitplanen.

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